Heute ist der der erste Weihnachtstag [1]. Die liturgische Farbe ist
weiß. Davon weiß das Altargesteck nichts, denn dieser Adventskranz hat als
Leitfarbe Rot. Auch die Umgebung um die Kirche herum weiß nichts von Weiß.
Graue Töne liegen sich da Arm in Arm. Also wieder einmal ohne weiße Weihnacht
in Köln. Aber das ist auch selten der Fall; ich habe einmal bei Twitter-Freund
Kachelmann nachgeschaut [2]. Seit 1950 gab es nur viermal weiße Weihnacht in
Köln. Ich oute mich jetzt einmal: ich finde das gut, denn ich muss Weihnachten
arbeiten, und bei drei Schneeflocken bricht in Köln der Verkehr zusammen.
Der Wochenspruch lautet: "Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter
uns." (Joh 1,14a) Der Anfang des Johannesevangeliums ist die
Weihnachtsgeschichte dieses Evangeliums.
Luther übersetzte den Beginn 1545 so: „JM anfang war das Wort / Vnd das
wort war bey Gott / vnd Gott war das Wort. [3] Oder die aktuelle Übersetzung
nach Luther von 2017: „Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und
Gott war das Wort.“ [4] Sieh mal an – da war gar nicht so viel zu verändern
nach fast 500 Jahren. Gottes Wort ist Wort und Tat zugleich, anders als bei den
Menschen, denn bei denen gibt es Macher und … Ja, was denn? Der Macher würde
sagen: Schwätzer. Ich sage: Denker.
Die Synoptiker waren heute nicht Thema, aber im Lukasevangelium steht: „Maria
aber behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen.“ [5] Mich hat
dieser tiefgründige Satz schon immer bewegt. Aber was bedeutet er? Ich suchte
und fand eine Predigt von Wolfgang Vögele, der sich damit auseinandergesetzt
hat [6]. Maria „läßt die Geburt, die Worte der Hirten und die Botschaft der
Engel so nah wie möglich an sich heran.“ „Maria ist im Inneren bewegt, sie
sucht und findet den tieferen Sinn dieser Geburt.“
Inspiriert vom täglichen Blumenstrauß auf einem Fahrrad von Ai Weiwei (艾未未).
Links:
[6] https://predigten.evangelisch.de/predigt/herzenssache-predigt-zu-lukas-215-20-von-wolfgang-voegele
.
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