Der Inhalt des Buches wurde der Menschheit vom „Meister des Geistes“, einem Mitglied der "Großen Weißen Bruderschaft" geschenkt; so beschreibt uns das Buch die Quelle der Offenbarung. Allerdings, so werden wir beruhigt: „Die 'Weiße Bruderschaft' hat nichts mit der weißen Hautfarbe des Menschen zu tun.“ Warum die Bruderschaft keine Geschwisterschaft ist; wir erfahren es nicht. Warum die Bruderschaft sich nun weiß nennt; wir erfahren es nicht. Egal wie großartig die Bruderschaft ist und über was für Fähigkeiten sie verfügt – sie braucht eine „geistige Vermittlerin, die imstande ist, einen klaren Kontakt zu höheren Bewusstseinsebenen aufzunehmen, während sie gleichzeitig auf physischer Ebene voll bewusst ist“. Und dies ist Lenora Huett. Über Frau Huett habe ich im Internet nichts weiter in Erfahrung bringen können. Wally Richardson war pensonierter Fluglinien Pilot und Geschäftsmann.
Vielleicht noch ein ergänzender Gedanke. Und egal wie groß die Bruderschaft ist und über was für Fähigkeiten sie und der Meister des Geistes verfügen, sie kommen auf keinen besseren Gedanken, als aus der höheren Bewusstseinsebene Spökenkiekerei zu Edel- bzw. Halbedelsteinen durchsickern zu lassen.
Im Buch werden eklektizistisch Elemente aus Astrologie (Tierkreiszeichen), dem Hinduismus (Inkarnation, Chakras), Judaismus, Christentum und esoterischem Wissen (Energien) sowie naturwissenschaftliche Elemente (Physik und Chemie der Sekundarstufe I und „ Grundwissen der endokrinen Drüsen“) vermengt. Heraus kommt dann so etwas (S. 87): „Das Glaukom ist das Ergebnis eines Mangels im Körpersystem; es fehlt ein Kohlebestandteil im Körper. […] Diesen Sachverhalt wird man erst in Zukunft mit Hilfe eines Auragraphen oder Aurameters untersuchen können, […].“ Wir kommen auch eine Zeit mitgeteilt – in fünf Jahren. Da das englische Original 1980 erschienen ist, hätte es das Gerät längst geben müssen. Egal, im Land der Schwurbeleien gibt es schon genügend überflüssige Geräte. Beim Glaukom (Grüner Star) fehlt nicht „ein Kohlebestandteil im Körper“, sondern es handelt sich um einen Sammelbegriff für bestimmte Augenerkrankungen mit sehr unterschiedlichen Ursachen.
„Wissenschaftliche Hinweise für eine über den Placebo-Effekt hinausgehende Wirksamkeit von Heilsteinen existieren nicht.“ (Wikipedia)
Das Hamburger Landgericht entschied im August 2008 (Az.: 327O204/08), dass es verboten ist, bei Heilsteinen mit therapeutischen Wirkungen zu werben, „da es keinerlei Anhaltspunkte dafür gebe, dass die so genannten "Heilsteine" heilende Wirkung entfalten“.
Wie sieht es außerhalb des Buches aus? Auf der Seite eines Heilpraktikers lese ich: „Carneol / Hilft gegen Bluterkrankungen und -stauungen, senkt Blutzuckerspiegel regeneriert Blutkörperchen, hilft schnell bei Nasenbluten, blutenden Wunden u. Blutvergiftung, bewirkt bessere Durchblutung d. Organe, stärkt Sauerstoffversorgung und Abwehrsystem, [...]“. Die geschilderten Wirkungen sind fast alle messbar und wären damit nachweisbar. Aber hier gibt es (wie im Buch) nur Behauptungen, keine überprüfbare Studie.
Man kann alle möglichen Heilsteinkunde Seminare besuchen und bekommt dann ein Zertifikat. Wahrscheinlich sind diese 150-500 € eine gute Investition, wenn man keine Skrupel hat, dann Menschen die Steine aufzulegen.
Ich bin gegen diese Art einer Parallelwelt. Das Angebot von Medizin, Psychologie und Kirche ist ausreichend.
Lieber
Matthias -
gewöhnlich
bin ich gegen das Bekritzeln von Büchern, in diesem Ausnahmefall
hast Du aber klug gehandelt
Links
und Literaturverzeichnis:
Wally
und Jenny Richardson: Die geistigen Heilkräfte der Edelsteine.
Übermittelt durch Lenora Huett. Aquamarin Verlag, Grafing 1987.
Übersetzung aus dem Amerikanischen von Susanne Harrington.
Unbelebte
und belebte Materie: Ordnungsstrukturen immaterieller Beziehungen -
Physikalische Wurzeln des Lebens -
http://www.gcn.de/download/Bio_Muenchen2.pdf
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