Die
Kriegsgräberstätte Oberreifferscheid liegt auf einer Bergkuppe
zwischen Reifferscheid und Oberreiferscheid. Man kann sie über
Wanderwege oder auch mit dem Auto erreichen. Ein Schild weist
daraufhin, wo man von der Straße nach Oberreiferscheid abbiegen
muss. Um den Friedhof herum führen Hundebesitzer gerne ihre Hunde
aus. Zwischen Abbiegung und Firedhof liegt ein Parkplatz mit sehr
schöner Aussicht, auf dem schon mal ein Camper übernachtet. Ein
weiterer, kleinerer Parkplatz befindet sich direkt am Eingang.
Auf
dem Friedhof liegen deutsche und österreichische Soldaten, die am
Westwall und bei der Ardennen-Offensive fielen, sowie Zivilpersonen,
die durch Granatbeschuss und Fliegerangriffe den Tod fanden. Die
Verstorbenen lagen zunächst auf einem Grundstück am "Burghövel",
auf dem heute der Gemeindefriedhof von Reifferscheid angelegt ist.
Insgesamt waren es 876 Gräber, die neben und über dem
Gemeindefriedhof entstanden waren [1]. Da sich ein Ehrenfriedhof in
dieser Lage nicht gut gestalten ließ und außerdem schwer zu
pflegen wäre, und „weil man eine Trennung von Kriegsgräbern und
Gemeindfriedhof wünschte“, wurde in der Mitte der fünfziger Jahre
beschlossen, einen neuen Ehrenfriedhof anzulegen und die Toten
umzubetten. Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge war dafür
federführend. Im "Kuhbüsch" mit altem Buchen- und
Kiefernbestand hatte man den geeigneten Ort gefunden. Die Einweihung
der Kriegsgräberstätte Oberreifferscheid fand am 05.10.1958 statt.
Weitere
„Gräber waren in Baasem, Berk, Blankenheim, Blumenthal, Eiserfey,
Engelgau, Frauenkron, Freilingen, Frohngau, Fronrath, Hellenthal,
Kallmuth, Krekel, Kreuzberg, Mülheim, Nöthen, Oberreifferscheid,
Reifferscheid, Roderath, Schmidtheim, Schnorrenberg, Tondorf,
Udenbreth, Uedelhoven, Waldorf, Weyer, und Zingsheim.“ [2] All die
sterblichen Überreste wurden auf die Kriegsgräberstätte
Oberreifferscheid überführt, so dass 1162 Tote ihre Ruhestätte
gefunden hatten.
2005
wurde der Gefreite Friedrich Kindler aus Wien ebenfalls dort
beerdigt. Er galt ab dem 16.12.1944 als vermisst. Seine Überreste
wurden erst am 19.12.2003 in einem Waldgebiet bei Hollerath (Belgien)
gefunden. Man konnte Friedrich Kindler anhand seiner Erkennungsmarke
identifizieren. Nun sind es also 1163 Gräber.
Die
Kapelle wurde von der in Mexiko geboren Bildhauerin Gwendolyn
Liselotte Blume gestaltet [4]. Von ihr stammt der Sinnspruch: "Mit
jeder Geburt neigt sich der Himmel der Erde zu,der Tod aber ist
nichts als Heimkehr." Die Künstlerin lebte zurückgezogen in
Sevelen am Niederrhein. In Walsrode beim Brunnen vor dem Rathaus
(Lange Straße 22) steht das Kunstwerk „3 Flamingos“ von ihr [5].
Die
Kriegsgräberstätte Oberreifferscheid misst etwa 200 x 70 m. Sie ist
wie viele Friedhöfe ein schöner Park, der zu ruhigem Gehen und
Nachdenken anregt. Bänke für die Rast und zur inneren Ruhe sind
ebenso vorhanden.
Links:
.
No comments:
Post a Comment