Saturday, May 23, 2020

Die Hubertuskapelle auf dem Tötschberg bei Floisdorf





Die Hubertuskapelle von Südosten her gesehen
 

Ich muss in der letzten Zeit häufiger durch Floisdorf nach Berg und da fiel mir die Hubertuskapelle oberhalb von Floisdorf auf. Jetzt habe ich sie besucht. Von weitem erinnerte sie mich ein wenig an eine Kirche, die ich im Norden von Russland gesehen hatte (die Holzkirche von Izhma / Ижма) [1]. Man kann bis zur Kapelle aus Floisdorf fahren; wenn man aus Eicks durch Floisdorf kommt, geht es links nach Berg und rechts nach Bürvenich, man folgt der Straße (Am Tötschberg) und hält sich dann links (auch am Tötschberg) – dieser Strapßenteil endet an der Kapelle. Oder aber man fährt nach links in Richtung Berg [2] und parkt am Ortsausgang an der Sammelstelle für Glas. Der Weg zur Kapelle ist ausgeschildert. 


Die Kirche von Izhma

Die EifelSchleife „Berg und Tal“ für ebenso an der Hubertuskapelle vorbei [3]. Von der Kapelle hat man einen herrlichen Ausblick; bei klarem Wetter bis zum Siebengebirge.



Eingang der Kapelle

Floisdorf gehört zur Stadt Mechernich (Eingemeindung 1969) und hat etwas über 300 Einwohner. Erstmalig erwähnt wurde Floisdorf im Jahr 893 [4].

Die Idee zum Bau der Hubertuskapelle wurde bei einem Beisammensein von sechs Floisdorfern am Pfingstsonntag 2002 geboren. Am 3. November 2002 wurde die Interessengemeinschaft Tötschberg (IG Tötschberg) gegründet und als Verein angemeldet. Aufgabe: „Auf dem Tötschberg soll eine Kapelle erstehen, geweiht dem Pfarrpatron des Ortes, dem hl. Hubertus". Die Kapelle sollte zunächst auf dem höchsten Punkt des Tötschberges errichtet werden, aber da der im Naturschutzgebiet liegt, konnte das Grundstück nicht erworben werden. Trotzdem fand sich etwas weiter nordöstlich ein Grundstück, so dass die Kapelle auf dem Tötschberg gebaut werden konnte. Die Baugenehmigung erfolgte im Mai 2003 und danach begann man zügig mit dem Bau; bereits Anfang November 2003 war das Richtfest. Danach waren noch viele Innen- und Außenarbeiten notwendig. Die Einsegnung durch Pfarrer Kraus und Dechant Mehren fand nach einem Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Pankratius und einer Prozession zur Hubertuskapelle am 15.05.2005 statt. Dies kann man in der Hubertuskapelle nachlesen und auf: Der Floisdorf-Blog [5].


 



Der hl. Hubertus (von Lüttich) wurde um 655 in Toulouse geboren und starb am 30.05.727 bei Brüssel. Er hat als Attribut ist einen Hirsch mit einem Kruzifix im Geweih [6]. Nach einer Version der Hirschlegende ließ sich Hubertus nach „der Erscheinung eines Kruzifixes im Geweih eines gejagten Hirsches taufen und schwor der Jagd ab und wurde vom leidenschaftlichen Jäger zum Nichtjäger“. Aber eigentlich war Hubertus gar kein Jäger, sondern bekämpfte den noch gegenwärtigen heidnischen Kult um Diana, der antiken Schutzgöttin der Jagd. Dies und weitere Einzelheiten zu der Hirschlegende kann man im Wikipedia-Artikel nachlesen [6].


 



Mich hat bereits früher der Umstand interessiert, dass der Nichtjäger als Schutzpatron der Jäger angesehen wird.

Die Kapelle ist gut zugänglich und man kann erahnen, dass hier mit großem Engagement gearbeitet wurde. Unterhalb der Kapelle sind Sitzgelegenheiten für den müden Wanderer. Von dort blickt man in Richtung Dorf und auch das Siebengebirge.



Links:
[1] https://rheumatologe.blogspot.com/2013/02/the-wooden-church-of-izhma.html (Tserkov' Preobrazheniya Gospodnya V Izhme Церковь Преображения Господня в Ижме – N 64.7253553, O 40.7638269)
[5] Der Floisdorf-Blog https://floisdorf-test.blogspot.com/
[6] https://de.wikipedia.org/wiki/Hubertus_von_L%C3%BCttich


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