Die schaurige Pizza
Mal sehen, wie schaurig die Pizza am Schluß dasteht.
Ich hatte vor, eine Pizza mit Resten im Rahmen der Fast en Speis zu backen.
Pizzateig: ich habe mit dem Pizzateig angefangen. 1 TL Zucker, 1 Prise Salz, ½ Tütchen Trockenhefe, 1 EL Olivenöl, etwas Mehl und etwas warmes Wasser umrühren, Masse mit etwas Mehl bestäuben. Gehen lassen. Dann etwas (wenig) Wasser und Mehl dazugeben. Rühren, kneten, gehen lassen. Später sollte man den Teig nochmals kneten. Habe ich nicht getan, denn er sah perfekt aus. Ich habe ihn sehr fein ausgerollt und er riss nicht. Er klebte auch nicht an der Unterlage an. Ich habe den Verdacht, daß Leute, bei denen es mit dem Pizzateig nicht klappt, nicht lange genug warten, bis der Teig wirklih aufgegangen ist. Den Mond sieht man auch erst, wenn er aufgegangen ist.
Belag: in der Zwischenzeit sammelte ich die Reste. Ich hatte noch ziemlich viel Knoblauch. Geschält und geschnitten. Ich hatte noch Frühlingszwiebel. Gesäubert und geschnitten. Ich hatte noch Chicorée. Gesäubert und geschnitten. Ich hatte noch eine Spitzpaprika. Gesäubert, entsamt, geschnitten. Ich hatte noch zwei Tomaten. Gesäubert und in sehr dünne Scheiben geschnitten.
1. Erschaudern: ich hatte viel zu viel, so daß ich es nicht mehr Fastenspeise nennen konnte.
2. Erschaudern: zu wenig Teig. Die Pizza, so wie ich sie sonst mache, wäre zu klein für den Belag geworden. Und auch zu dünn. Der Boden wäre gerissen.
Ich habe mit einem Wrap gearbeitet. Ich hatte zunächst vor, den Wrap auf den Teig zu legen, festzuklopfen und umzudrehen. Das habe ich nicht gemacht, sondern ich klappte den überstehenden Teig in die wrap-zone und machte dann einen Pizzarand daraus. So hatte ich endlich auch einmal eine kreisrunde Pizza, denn sonst werden es bei mir abgerundete Polygonale.
3. Erschaudern: ich hatte keine Tomatensauce mit Tomatenstückchen mehr. Ich behalf mich mit Tomatenmark (Haltbarbeit bis 2017 – mußte ja auch weg) und den Tomatenscheibchen, die genau paßten; das wird wahrheitsgemäß als Zufall protokolliert.
Dann habe ich die Pizza belegt und mit Pfeffer, Majoran und Oregano gewürzt. Es ist doch ein ziemlicher Berg an Belag gewesen.
4. Erschaudern: ich wollte eine vegane Pizza backen. Dafür hatte ich veganen Fetaersatz gehortet. Jedenfalls meinte ich das. Um so größer mein Erstaunen, daß man auf Lesbos Feta, wie sonst in Griechenland auch, aus Schafs-/Ziegenmilch herstellt. Ich habe die Packung zurück in den Kühlschrank gelegt und
5. Erschaudern: Büffel-Mozarella genommen.
Bei allem Erschaudern – es ist eine gute Pizza geworden. Auch den Trick mit dem Wrap kann man kaum wahrnehmen – siehe Bild in Feinschnitt-Technik.
Und jetzt zum schaurigen Teil!
„Mehr kann ich zur Aufklärung des schauerlichen Verbrechens nicht beitragen.“ (Franz Xaver Meier, 47 Jahre, Bürgermeister) S. 107
„Die Dose mit dem Zichorienkaffee steht auf dem Regal über dem Herd.“ [1]
In dem Kriminalroman Tannöd von Andrea Maria Schenkel geht es um einen sechsfachen Mord auf dem Einödhof Tannöd; ein Fall aus dem Jahr 1922 stand Pate, der Roman spielt in den 50iger Jahren. Die geläufige Erzählweise, etwa aus Sicht der Kriminalbeamten, wird nicht gewählt, sondern es „werden die Perspektiven der Opfer, der Ortsansässigen und des Täters miteinander verknüpft“. [2] Man wird durch diese Mehrperspektivität ganz anders in diese abgelegene Welt entführt. Nach und nach ergibt sich ein Bild der Tat und der Umstände (z.B. sexueller Missbrauch). Der Roman wurde bereits 2006 veröffentlicht und als ich das Buch kürzlich las, wurde mir klar, daß ich irgendwann auch einmal den Film gesehen hatte.
Am besten würde ich jetzt gerade das Buch nochmals lesen, denn der Wind heult in den Tannen und Schneeregen geht nieder in der Einöde. Das Buch hat ca. 160 Seiten und ist gut in einem Rutsch zu lesen.
Links und Literaturangaben:
[1] Andrea Maria Schenkel: Tannöd, Weltbild Verlag, 2010
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Tann%C3%B6d
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