Romanesco, Rest in Peace
Romanesco: es handelt sich um ein Resteessen. Ich habe den gedämpften Romanesco klein geschnitten. Öl erhitzt und Salz und Sesam beigefügt, dann noch Frühlingszwiebel sowie Chili und Knoblauch. Heiß anbraten, dann Romanesco zugeben, Hitze wegnehmen und sanft anwärmen, dann zwei Eier aufschlagen und unterheben. Fertig.
Gerste: die Gerstengrütze (geschrotete Gerste) mit Wasser im Reiskocher aufsetzen und warten, bis sie fertig ist.
Anrichten, auftragen, essen.
Hatte wenig Aufwand und schmeckte trotzdem.
Ich hatte noch Gerste aus einem marokkanischen Supermarkt in Köln; siehe auch #KeinKantinenTweet Nr. 42 [1]. Gerste enthält beta-Glucane (Ballaststoffe), die Cholesterin senken können, die Verdauung fördern und beta-Glucane den Anstieg des Blutzuckers bremsen(günstig bei Diabetes). Wenn man hier in den durchschnittlichen Supermarkt geht, findet man wenig Gerste. Man findet allenfalls Graupen und das ist rund geschliffene Grütze. Ich war deshalb sehr froh, als ich in Gerste vor drei Monaten erwerben konnte und werde demnächst dort wieder hingehen.
Der Romanesco heißt so, weil er in der Nähe von Rom gezüchtet wurde [2]. Der wissenschaftliche Name ist Brassica oleracea convar. botrytis var. Botrytis; erinnert mich direkt an Boutros Boutros-Ghali, über den man zu Unrecht dumme Witze wegen seines Namens gerissen hat, denn erstens war er ein anständiger Politiker und zweitens ist der Name lediglich das ägyptische Pendant zu Peter Petersen oder Jens Jensen.
„Der Romanesco gehört zu den wenigen Pflanzen, die in ihrem Blütenstand gleichzeitig Selbstähnlichkeit und damit eine fraktale Struktur sowie Fibonacci-Spiralen aufweisen.“ [2] Man sieht sehr schön, wie der Romanesco aus kleinen Kopien seiner selbst besteht.
Ich hatte mich bereits in den späten 1980iger Jahren mit Ordnung und Chaos beschäftigt, da mit den Fraktalen auch die Chaostheorie auf der Bühne erschien [3]. Auf der linken Seite des Bildes sieht man ein Schneckenhaus, das dem goldenen Schnitt folgt, also die Spirale der Fibronacci-Reihe darstellt [4]. Das Haus eines Conus marmoreus daneben zeigt Selbstähnlichkeit mit Bifurkationen. Das Buch von Priya Hemenway möchte ich hiermit empfehlen. Die Fibronacci-Zahlenreihe: 1-1-2-3-5-8-13-21-... spielt übrigens im Roman Sakrileg (englischer Titel: The Da Vinci Code) von Dan Brown eine Rolle. Ich meine, daß dies für so ein unscheinbares Gericht genügen sollte.
Links und Literaturangaben:
[1] https://rheumatologe.blogspot.com/2021/01/keinkantinentweet-nr-42.html
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Blumenkohl#Formen_und_Typen
[3] Cramer, Friedrich: Chaos und Ordnung. Die komplexe Struktur des Lebendigen. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1989. ISBN: 3-421-02753-6. Ein Buch, in dem Gedichte von Rainer Maria Rilke und Paul Celan abgedruckt werden, kann so schlecht nicht sein.
[4] Priya Hemenway: Der Geheime Code: Die rätselhafte Formel, die Kunst, Natur und Wissenschaft bestimmt. Evergreeen GmbH, Köln 2008. ISBN: 978-3-8365-0708-0
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