Monday, July 5, 2021

Sakau auf Pohnpei

 


Als ich für „Geheimnisvolle Stätten – Nan Madol“ [1] meine alten Unterlagen und Bilder durchging, fand ich auch zwei Bilder zu Sakau und Notizen in meinem Reisetagebuch dazu.

Gene Ashby beginnt den Abschnitt zu Sakau mit folgenden Worten [2]: „The root of a pepper shrub, piper methysticum (sakau), provides the king of beverages on the island.“ [Die Wurzel eines Pfefferstrauchs, Piper methysticum (sakau) stellt das beste Getränk der Insel bereit.] Sakau wird in Mikronesien nur auf Pohnpei und Kosrae genossen. Darüber hinaus findet man Sakau oder besser gesagt Kava in Polynesien und Melanesien; ich berichtete schon einmal über Kava, das ich auf Vava'u getrunken hatte [3]. Ashby berichtet über 65 Sakau Bars auf Pohnpei. Ich habe eine sehr originale, bodenständige Bar gefunden.

Die noch mit Erde bedeckte Wurzel wurde zerkleinert, gewässert und dann in einem Wringverfahren ausgepresst. Der ockerfarbene Trank wird dann getrunken. Ein Fischer hatte Fisch im Seewasser mariniert [4] und mitgebracht, denn Sakau-Trinken macht hungrig. Und so tranken wir und aßen wir. Wir erzählten uns was. Es war ruhig, denn Sakau macht Lärm unangenehm. Man fühlt sich danach, als hätte man Bier getrunken, aber hat keinen schweren Kopf. Und später  schwankt man nach Haus, genau wie nach dem Genuss von Bier.

Natürlich war das der nackte Wahnsinn! Ich hatte für einige Stunden Durchfall. Ich habe mir aber keine Tropenkrankheit zugezogen. Für mich war es die Erfahrung wert, aber ich möchte ansonsten davon abraten – es sei denn, die hygienischen Verhältnisse hätten sich geändert.


Links, Anmerkungen und Literaturangaben:
[1] https://rheumatologe.blogspot.com/2021/07/geheimnisvolle-statten-nan-madol.html
[2] Gene Ashby: A Guide to Pohnpei. An Island Argosy. Rainy Day Press, Kolonia (Ponpei) and Eugene (Oregon) 1987. [Argosy bedeutet Fülle]
[3] https://rheumatologe.blogspot.com/2020/09/drinking-kava-on-vavau.html
[4] Ich bin erst einige Jahre später zum Vegetarismus konvertiert.

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1 comment:

  1. Wenn ich es mir jetzt noch einmal anschaue - der orangene Plastikeimer sieht doch gar nicht so übel aus.

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