„Advent heißt Ankunft“ [1] – und so kamen die Konfirmandinnen und Konfirmanden zur Vorstellung und Begrüßung in die Versöhnungskirche. Ich fand es interessant, wie viele der Jugendliche noch Sport treiben, denn sonst hört man doch, sie würden nur noch mit dem Smartphone spielen oder sich in den sozialen Medien herumtreiben. Es geht eben auch anders. Dieser Gottesdienst zum Zweiten Advent wurde von der Kantorei Coro con Spirito [2] begleitet.
Beim Gottesdienst in Kall haben mich mehrere Dinge fasziniert: das Friedensgebet von Franz von Assisi [3] und Predigt sowie Predigttext [4]. Der Predigttext aus dem Hohenlied beginnt so: „Da ist die Stimme meines Freundes! Siehe, er kommt und hüpft über die Berge und springt über die Hügel. Mein Freund gleicht einer Gazelle oder einem jungen Hirsch.“ Da stellt sich die Frage, wie es dieser Text in die Tora geschafft hat. Und dann mußte der Text es auch in das Alte Testament der christlichen Bibel schaffen. Man hat den Text bereits im Judentum metaphorisch ausgelegt, also Gott und das Volk Israel; im Christentum wurden dann Christus und die Gläubigen daraus. Aber es handelt sich um eine Sammlung von Liebesliedern. Und es verwundert auch, daß es dieser Teil in die Perikopenordnung geschafft hat, insbesondere in den Advent. Nun, im Text kommt ja auch jemand. Auch andere Auswahlen in den Perikopen-texten haben dieses Problem wie z.B. der Textausschnitt aus dem Lukasevangelium [5]. In dem Text geht es um das Kommen des Menschensohns, ein Teil ist das Gleichnis vom Feigenbaum und der Endvers lautet: „Himmel und Erde werden vergehen; aber meine Worte vergehen nicht.“
Beide Gottesdienste hatten einen eigenen Charakter und beide berührten. Welch schöne Adventszeit!
Die liturgische Farbe ist Violett. Das Altargesteck der Versöhnungskirche als klassischen Weihnachtskranz zeigte ebenso die Farbe Violett, wie auch in der Woche zuvor, nur brannten diesmal zwei Kerzen. In der Kirche der evangelischen Trinitatisgemeinde in Kall waren wiederum Gesteck und Adventskranz zu sehen.
Inspiriert vom täglichen Blumenstrauß
auf einem Fahrrad von Ai Weiwei (艾未未).
Links und Anmerkungen:
[1] https://www.kirchenjahr-evangelisch.de/article.php#1080
[2] https://evangelisch-in-koeln-dellbrueck-holweide.de/kantorei-coro-con-spirito/
[3] Der Hintergrund ist persönlicher Natur. Ich habe fast drei Jahrzehnte in einem Krankenhaus der Ordensgemeinschaft der Franziskanerinnen von Münster St. Mauritz gearbeitet. In dieser Zeit nahm ich auch an dem Zertifiktskurs Theologia Curae teil. http://www.iunctus.de/wp-content/uploads/2018/09/IUNCTUS_Theologia-Curae-Brosch%C3%BCre.pdf
[4] https://www.die-bibel.de/bibeln/online-bibeln/lesen/LU17/SNG.2/Hoheslied-2 Hld 2,8–13
[5] https://www.die-bibel.de/bibeltext/Lk%2021,25-33/LU/ Lk 21,25–33
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