St. Peter und Paul in Blankenheimerdorf

 

Ich komme nicht häufig, aber doch häufig genug in Blankenheimerdorf vorbei, um die Kirche St. Peter und Paul von außen zu kennen, aber bislang hatte ich sie noch nie besucht. Das war sicherlich ein Fehler, den ich aber heute korrigiert habe.

Blankenheim ist wegen der Burg, die heute die Jugendherberge beherbergt oben auf dem Berge, vielleicht des Tiergartentunnels – ein eigenes Thema –, bestimmt der Ahrquelle und ganz sicher wegen der letzten Ausfahrt der Autobahn A1 zwischen Tondorf und Blankenheim, die besser nicht ausgebaut wird, bekannt. Die Burg Blankenheim wurde um das Jahr 1115 im Auftrag von Gerhard [1] I. errichtet [2].

Kommen wir zu Blankenheimerdorf, das ähnlich anmutet wie Bethlehem (Und du, Bethlehem im Lande Juda, bist mitnichten die kleinste unter … [3]), und genauso groß wird, wenn man bedenkt, daß Blankenheimerdorf früher Blankenheim war und erst nach Bau der Burg Blankenheim und Entwicklung einer Ortschaft unterhalb der Burg seinen Namen bekam, denn der neue Ort wurde zu Blankenheim. Durch das heutige Blankenheimerdorf [4] führte eine Römerstraße – man hat römisches Mauerwerk gefunden. Lange vor der Burg Blankenheim fungierte Blankenheimerdorf als Königshof, so daß auch Karl der Große hier gejagt hat.

Die Pfarrkirche St. Peter und Paul [5] stammt nicht aus dem 13. Jahrhundert, aber damals gab es am gleichen Ort bereits ein Kirchengebäude. Davon sind aber keine Reste bekannt. Andererseits wird auf einem Gedenkstein der Ehrung von Toten an dieser Stelle, rechts vor dem Eingang der Kirche, seit dem 8. Jahrhundert gedacht – vielleicht sind die 1000 Jahre ein Hinweis auf die Toten des 2. Weltkrieges. Die heutige Kirche wurde mit Ausnahme des Glockenturms zwischen 1684 und 1687 errichtet, wobei der Glockenturm 1852 ersetzt werden mußte. Eine umfassende Renovierung fand 1991 statt.

Im Innenraum sind ein neuromanischer Hochaltar aus dem Jahr 1908, Gemälde, Wandgemälde (früher auch Deckengemälde), Buntglasfenster und mehr zu bewundern. „Bis 1986 besaß die Kirche eine zwischen 1938 und 1946 entstandene Ausmalung. Die Deckengemälde schuf Ernst Jansen-Winkeln und die Wandgemälde waren Werke von Pater Egino Manall.“ Ich meine, daß es noch ein Werk von Ernst Jansen-Winkeln [6], der auch die Ausmalung der Pfarrkirche St. Stephanus in Sistig
oder das Erzengel-Sgraffito an der Fassade der Michaelskapelle in Rinnen ausgeführt hat, zu sehen ist.

Die Fenster sind ebenfalls sehenswert. Sie stammen teilweise aus dem Jahr 1905 und wurden in den 1930iger Jahren ergänzt. Das Dorf hatte eines der Fenster, daß bei der Ardennenoffensive zerstört worden war, durch den Künstler Hans Hansen 1948 ersetzen lassen [7] Das Fenster trägt die Aufschrift:  „HILF MARIA ES IST ZEIT HILF MUTTER DER  BARMHERZIGKEIT“. 50 Jahre lang wurde das Teppichfest als Tag des Dankes gehalten. Heute trafen sich zwei oder drei Frauen zum Rosenkranzgebet, aber es heißt ja: „Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen.“ [8]

Wenn Sie die Ahrquelle oder die Burg Blankenheim besuchen, vergessen Sie nicht den Geheimtipp St. Peter und Paul in Blankenheimerdorf .

Links und Anmerkungen:
[1] Auf einen anderen Gerhard hatte ich hier hingewiesen: https://rheumatologe.blogspot.com/2022/10/mongolia-staying-in-ger.html
[2] Mehr zu Blankenheim falls erforderlich zunächst hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Burg_Blankenheim  
[3] https://www.bibleserver.com/LUT/Matth%C3%A4us2%2C5 Mt 2,6
[4] https://de.wikipedia.org/wiki/Blankenheimerdorf
[5] https://de.wikipedia.org/wiki/St._Peter_und_Paul_(Blankenheimerdorf) und
https://web.archive.org/web/20160108224346/http://pfarrverbund-blankenheim.kibac.de/pfarren/blankenheimerdorf/geschichte  
[6] Ernst Johann Jansen-Winkeln (1904-1992). https://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Jansen-Winkeln  Ich nehme an, daß des Vorsitzende des Vereins Glasmalerei des 20. Jh. e.V. und Leiterin der Forschungsstelle, Frau Dr. phil. Dipl.-Ing. Annette Jansen-Winkeln, mit ihm verwandt ist. Ich habe gerade festgestellt, daß ich über die Kirchen in Sistig und Rinnen noch gar nicht geschrieben habe.
[7] http://www.glasmalerei-ev.de/pages/b2762/b2762.shtml Forschungsstelle Glasmalerei des 20. Jh. e.V.
[8] https://www.bibleserver.com/de/verse/Matth%C3%A4us18,20  Mt 28,20

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