Michael Braun hat den LYRIK-Taschenkalender 2015 herausgegeben und zusammen mit Henning Ziebritzki alle am Taschenkalender beteiligten Autoren und Kommentatoren mit je einem Gedicht vorgestellt. Er ist mir jetzt wieder in die Hände gefallen. Auch dieser Kalender lädt ein zum Annotieren und Assoziieren, zum Erstellen von GegenEntwürfen. Vielleicht so auch ein wenig wie Daniel Spoerris: An Anecdoted Topography of Chance (1966 Something Else Press, New York / Cologne). Diese Annotationen stammen aus den Jahren 2014/2015 und 2020-2022.
40. KW
Ursula Krechel: Warum in die Ferne schweifen
Nur in der Ferne kommt einem das Nahe näher.
Nur in der Fremde wird das Vertraute wieder vertraut.
Ohne Ferne entgleitet das Vertraute.
In der Ferne reflektiert man anders über das Vertraute als in der Nähe. Und man lernt, daß manche Dinge gar nicht so schlecht sind. Andererseits lernt man auch Neues schätzen.
Ferne
jenseits der
Ferne
Nachdem
Du
Die
Länder
Der
Erde
DurchQuert
Hast
Erst da
Beginnt
Die Nähe
Liebe
wenn wir
AusEinander
Rücken
Müssen
Uns
EntFernen
Müssen
Aber
Die
Nähe
Bleibt
Dann dürfen
Wir es
Liebe nennen
40. KW
Kommentar: Syvia Geist
Immobilie ErbStücke -: Das ist für mich die typische Familiensprache. Eigene Vokabeln, die manchmal auch andere Menschen kennen, meist aber nicht.
Das Haus und das Aus -: aus die Maus. Mittelwärts -: 到中國。
Warum eigentlich hier bleiben? -: das ist eine Illusion, wie das Jetzt. Wir sind immer unterwegs selbst im kleinsten Raum, in einer Zelle, in einem Bett. Und am Ende gehen wir dortHin, wo niemand je gewesen ist.
Ferne
das vage
Blau
Der
Berge
In
Der
Ferne
Heißt wandern
Mich
Ins Ungewiß
Reise
das Leben
Ist
Eine
Reise
Ob
In
Die
Ferne
Oder
Gerade
Vor
Die
Tür
Das bestimmst
Nur
Du allein
.
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