Tuesday, April 2, 2024

Sammelsurium (252) 02.04.2024


Achtung, diesmal mit sensiblem Text!!!


Haarig
Ich gehe mir mit der Bürste durchs Haar und höre: „Korrekt! Korrekt!“

Dutt
Ausgegebenem Anlass. IrgendWann fingen die Frauen an, sich einen Dutt oben auf den Kopf zu setzen, und ich dachte: „Man sieht das scheiße aus!“ Und ein zweiter Gedanke: „Steht ja jeder Frau zu, selbst zu entscheiden.“ Und dann noch: „Du gewöhnst dich schon da dran.“ Gerade sah ich wieder so eine Frau und dachte: „Sieht immer noch Scheiße aus.“

Howard Carpendale
„LET'S DO IT AGAIN! Howard Carpendale - Die Tournee 2024“ sah ich im VorbeiFahren auf einer LifaßSäule. Ich dachte: „Wieviel Abschiedstourneen hat er eigentlich schon absolvier?“ Googeln! Ich fand aber nur eine von 2003, da es davon eine CD gibt und die letzte Vorstellung in der Köln Arena stattgefunden hatte. Ich könnte schwören, ich hätte nach 2003 noch mehrfach „letzte“ Tourneen gesehen. Ich könnte nicht sagen, daß ich je einn Schlager von Howard Carpendale [1] gehört hätte.

SchieferTafel und FüllFederHalter
Wie es sich berausstellte, war ich in der letzten Klasse der evangelischen Volkschule in Köln-Buchforst, die Schreiben auf der SchieferTafel lernte. Es  wurde als NachTeil angesehen, daß die Schüler lernten, zu fest aufzudrücken. Aber damals mußte man im ErwachsenenLeben Anträge und alle möglichen SchriftStücke mit mehreren DurchSchlägen versehen und da war das feste Aufdrücken notwendig. Wir lernten dann mit FüllFederHalter und zwar einem, den man nachFüllen konnte, also keine PatronenFüllFederhalter, damit in der Schule nachgefüllt werden konnte. Das Argument hatte mich schon als Kind gestört, denn Patronen hätte man wie ein TintenFäßchen in der Schule haben können. Andererseits schreibe ich heute noch am liebsten mit einem FüllFederHalter. Wieder mit grüner Tinte. Ich hatte lange zeit mit blau-schwarzer Tinte geschrieben, da die als dokumentenEcht gilt.

Der gemeine Chirurg
Der folgende Text ist in weißer Schrift auf weißem Grund. Den Text (oder den HinterGrund) muss man also erst einfärben, um ihn lesen zu können, denn nicht nur der Chirurg sondern auch der Text ist gemein, blutrünstig, abgründig:
In einer einsamen Gegend hat eine Frau einen Unfall mit ihrem Auto. Sie ist eingeklemmt. Und die Gegend ist so einsam, daß erst nach Stunden ein anderes Auto vorbeiKommt. In dem Auto sitzt ein Chirurg,der die ohnmächtige Frau rettet. Er nimmt sie mit, zuerst in sein Haus in der Bergen und dann in einen Stollen, der etwas entfernt von seinem Haus in der Einsamkeit existiert. Dort hat er eine Art Feldazarett eingerichtet. In diesem FeldLazarett amputiert er der Frau das linke Bein unterhalb des Knies. Er versorgt sie und gibt ihr eine Infusion, näht die Wunde sehr schön zu und packt das Bein in einen Kühlschrank. Später wird die Frau wach und er sagt, sie habe ihr Bein nach dem Unfall verloren; es wäre nicht mehr zu retten gewesen. Er würde sie so lange pflegen, bis er sie wieder in die Zivilisation bringen könnte. Leider könnte er von hier keine Botschaft senden, denn sie seien abgeschnitten. Der Winter. Tja, der Winter! Und dann päppelt er sie auf. Und gibt ihr netterWeise von ihrem gebratenen Bein zu essen. Sie weiß das nicht. Das will er ihr später erzählen, wenn er ihr das andere Bein amputieren wird, damit sie wieder was zu essen hat.
 
---- end of text ----
Edgar Allen Poe, Anbrose Bierce, Dr. Mabuse und Dr. Hannibal Lecter kommen mir gerade in den Sinn.

Zum Ausgleich
Das Knistern von Seide beim Gang durch den Raum
Die Gerüche des Frühlings
Die warmen Farben des Herbstes, des Kaminfeuers, des Whiskeys, des Sonnenuntergangs
Der Gesang der Vögel am Morgen
Das Ende der kreischenden Motorsäge im Walde
Das Zittern der Stimme beim Gang über den Schnee
Die Klänge eines alten Liedes

Das Leben ist kein Gedicht
Ein Freund sagte mir einmal: „Lothar, das Leben ist kein Gedicht.“ Hatte ich etwas zu sehr dem Ideal der Surrealisten [2] angehangen, Tat und Traum zu vermischen? Verstand ich mich als RutenGänger, der die InterferenzPunkte von Realität und Magie zu sondieren versuchte? Eher nicht, denn die Realität besiegt fast immer den Traum.  

Scherben
Ahora - ahorita -: kann man im Deutschen nicht machen.



Links und Anmerkungen:
[1] Howard Carpendale wurde 1946 in Durban (Südafrika) geboren und ist ein Schlagersänger und Komponist. https://de.wikipedia.org/wiki/Howard_Carpendale  
[2] Sind verschiedene Texte, der Dadaisten und Surrealisten nicht wie die Apokalypse des Johannes (Offenbarung) zu lesen?   


.

No comments:

Post a Comment