Monday, April 1, 2024

K. und die Insel mit der Palme

 


K. wacht aus einem tiefen Schlaf auf. Er ist auf einer Insel mit einer Hütte. Die Insel ist oval, nicht kreisförmig. Er hat keine Vorstellung, wie er dort hin gekommen ist. Er liegt in einer Hütte mit Toilette und einem WaschTisch. Ein FrühStück steht auf einem Tablett. Auf dem Frühstück befindet sich ein gedrucktes Blatt mit Instruktionen. K. könne hier morgens essen, vielleicht auch mittags und den Rest abends. Aber von SonnenAufgang bis SonnenUntergang müsse er auf dem Kreis um die Palme herumGehen. Immer nur gehen. Einen Tag im UhrzeigerSinn und einen Tag gegen den UhrzeigerSinn. An der Palme hinge ein Pfeil, der ihm die Richtung für den Tag wiese. Die Dämmerung aber gehöre ihm. Während er sein TagWerk verrichtet, dürfe er nicht singen, nicht sprechen, nicht spucken, nicht räuspern. Nur gehen.
So beginnt der erste Tag. K. ißt, benutzt die Toilette und eilt zum Weg um die Palme.  Der Sand des Weges um die Palme ist angenehm, weder feucht noch trocken. Er sinkt nicht ein. Und so geht er bis mittags. Da trinkt er kräftig und ißt wenig, benutzt sogar die Toilette. Für K. beginnt der Nachmittag, er geht. Und geht. Und geht weiter. Abends ißt er den Rest seines Mahles Er legt sich auf die BettStatt. Es ist angenehm, nicht zu heiß und schon gar nicht kalt. K. schläft sofort ein. Sein Schlaf ist traumlos, aber tief bis zum nächsten Morgen und K. wacht erfrischt auf. Wieder findet er ein Tablet und ißt sein Frühstück. Sobald die Sonne aber über den Horizont kommt, geht er um die Palme. Er geht immer um die Palme. Mittlerweile hat K. herausGefunden, daß auf der Insel keine andere Pflanze wächst. Um die Insel herum ist nirgendWo eine andere Insel in Sicht. Er kann auch kein Boot in der Ferne, vielleicht am Horizont erBlicken. Und so geht er Tag für Tag. Einen Tag legte sich K. einfach unter die Palme. Da gab es weder Essen noch Wasser. Einen Tag war er in die falsche Richtung gegangen. Da gab es nur Wasser. Da dachte K. sich, diese Experimente wolle er nicht wiederholen. Mit der Zeit geht es sich leichter. Und der Kreis, in dem er läuft, hatte sich etwas tiefer in den Boden gedrückt und der Boden war fester geworden, einfacher zu laufen Und so geht K. weiter Tag für Tag. Auf einmal findet es auf dem Essen ein GlücksKeks. Er ißt den Keks ihn und list den Text. So geht es weiter Tag für Tag. Essen, Gehen, Schlafen. Mit der Zeit kommen die GlücksKekse häufiger und es stehen Texte auf ihnen wie:
Immer noch im Kreis und doch im Unrecht.
Versuche das Nichts zu zerteilen.
Wo warst du, bevor du auf der Insel warst?
Gehe geradeaus in diesem Kreis.
Wie heißt die Palme?
Hör nicht so viel auf den Wind.
Ruf die Fähre vom Festland.
Ist die Palme die Mitte?
Welche Farbe hat die andere Seite der Sonne? (Trickfrage)
Ein Fahrrad würde dir auch nicht helfen.
Du kannst die Luft sieben, so lange du willst, sie wird nicht feiner.
Kokosnüsse fallen lautlos.
Warum wohl regnet es hier nie?
Was kann aus einem schwarzen Loch herauskommen?

Dann denkt K. eine Weile drüber nach und nach einiger Zeit hat er sie vergessen oder ist gelangweilt. Dabei wäre jeder GlücksKeks ein Schritt aus dem GleichSchritt, ein Schritt aus dem Schritt, der war, der ist und der sein würde, ein Schritt aus Schritt und Nicht-Schritt. K. aber beschließt, einfach nur weiter zu gehen.

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