Friday, November 22, 2024

FreitagsGedichte / #KurzLyrik 22.11.2024


十二樓中盡曉妝,
望仙樓上望君王。
鎖銜金獸連環冷,
水滴銅龍晝漏長。
宮詞

薛逢

Von den zwölf Kammern aus halten die Damen, für den Tag geputzt,
Ausschau nach dem Kaiser – von ihrer Märchenhütte aus.
Die goldenen Kröten verschließen kalt die Ketten am Tor.
Langweilig tropft das Wasser der bronzenen Drachen-Uhr.
Lied über das Palastleben
Xue Feng [1]


Jetzt
    was durch
Dich
Hindurch-
Geh
t [2]
Ist
Das
Jetzt
Mit jedem
    Schritt
VerGeht es

Kling' Glöckchen
Das Glöckchen an der Tür
Beim Betreten der Meierei
Klingelte es

Der kalte Geruch von Käse
Und die Käufer in Mänteln
Es war im Dezember
Wieder klingelte es

KontinentalDrift

    laß die
Kontinente
AusEinander=Driften
Für
Das
Gedicht
Ist
Es
Egal
Denn
In
Ihm
Wird man
    Es
Kaum beMerken

Liebe

    du horchst
Auf
Jedes
Knacken
Im
Haus
Das
In
Der
Nacht
AusKühlt
Und
Sich
Wärmt
Wenn
Schritte die
    Stiege
Knarren lassen

Worte
    du flüsterst
In
Das
Rascheln
Der
HerbstBlätter
Im
Wind
Und
Der
Mond
Ist
Zu beSchäftigt
    Um
Dir zuzuHören

Immer wieder
Vorbei sind die Tage und Nächte an
Den grünen BildSchirmen des Radars
Auch der grüne Strich am Sonar ist fort

Vorbei sind die Träume und GedankenSpiele von
Den grünen SchirmAkazien der Steppe
Und den grünen Wellen an Lofotens Küste

Immer wieder aber tauchen sie auf
Die Bilder der geSchönten VerGangenheit
Und werden schöner mit jedem Mal

Haut
    man muß
Sich
In
Die
Haut
Anderer
VerSetzen
Und
So
Stieg
Ich
Endlich in
    Meine
Eigene Haut

Brücke
    auf der
Brücke
Hat
Man
VerSucht
Die
SchlagLöcher
Zu
Füllen
Und
Ein Schild
    AufGestellt
-: 16 Tonnen

Schotter
    die Räder
Knirschen
Auf
Dem
Schotter
Wohin
Mit
Dem
Schotter
Wenn
Alle SchotterGärten
    Grün
GeWorden sind



Anmerkungen:
[1] Über Xue Feng (
薛逢) sind wenig gesicherte Daten bekannt. Geburts- und Todesjahr sind unbekannt. Sicher ist, daß er im 9. Jahrhundert gelebt hat. 841 erlangte er den Grad eines Jinshi (進士) und zwar an dritter Stelle des Prüfungsjahrgangs. Da er immer wieder aneckte, war seine politische Karriere nicht besonders ruhmreich. 866 beleidigte er den Kanzler, bekam aber einen kleinen Posten, auf dem er später („alt und krank“) verstarb. Nur ein Gedicht findet sich in der Anthologie 300 Gedichte der Tang-Dynastie (唐詩三百首). Die Sammlung Vollständige Gedichte der Tang-Dynastie (全唐詩) aus dem Jahr 1706 enthält einen Band seiner Gedichte (etwa 90 Gedichte). Der Qing-Kaiser Kang Xi (清康熙) gab sie 1705 im Auftrag und die Anthologie wurde 1706 veröffentlicht. Sie enthält 48.900 Gedichte von 2.200 Dichtern in über 900 Bänden.
[2] Christian Uetz: Das Sternbild versingt / Gedichte. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2004. ISBN: ‎978-3518123768. S. 24.

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