Friday, November 25, 2016

Hepatitis E (HEV) bei Personen mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen und das Risiko von Schweinefleischrohprodukten




Menschen, die an entzündlich-rheumatischen Erkrankungen leiden, zählen zur Gruppe immungeschwächter Patienten, denn einerseits schwächt die Erkrankung das Immunsystem, indem es nicht richtig arbeitet, aber zum anderen steigt durch die Therapie das Risiko, an bestimmten Infektionskrankheiten, wie zum Beispiel der Hepatitis E zu erkranken.

Die Hepatitis E ist wie die anderen Formen der Hepatitis eine Erkrankung der Leber und zwar als Entzündung durch ein Virus (RNA-Virus aus der Gruppe der Calciviren). Das Virus wird über den Stuhl infizierter Personen ausgeschieden und häufig über verunreinigtes Trinkwasser übertragen. Hier in Deutschland, aber auch z.B. in Frankreich, sind auch Übertragungen durch Schweinefleisch (Rohfleischprodukte) vorgekommen. Die Zeit zwischen Infektion und Entwicklung von Symptomen beträgt zwei bis sechs Wochen. Häufig kommt es zu Oberbauchbeschwerden und Gelbsucht; aber das kann auch ausbleiben. Es kann zu Fieber oder grippeähnlichen Symptomen kommen. Bei der Gelbsucht entfärbt sich der Stuhl. Auf jeden Fall steigen die Laborwerte für die Leber an.
Die Zahl der gemeldeten Fälle ist angestiegen, was aber nicht bedeuten muss, dass auch mehr Personen erkrankt sind, denn das könnte auch an einer besseren Aufmerksamkeit und vermehrtem Einsatz entsprechender Teste liegen. Für diese Annahme spricht die Tatsache, dass in einer großen Studie die Durchseuchung der Bevölkerung bei 16,8% lag.
Früher nahm man an, dass die Erkrankung vorwiegend auf Fernreisen erworben wurde, was auch weiterhin möglich ist, aber heute weiß man, dass die meisten Infektionen in Deutschland erworben worden sind.
Für Wildschweine wird eine Durchseuchung von 2-68% angegeben, für Hausschweine 40-50% (siehe Link).

In rohen Leber- und Muskelfleischproben von Schweinen und Wildschweinen wurde bei Untersuchungen Virus-RNA nachgewiesen. Das BfR geht daher davon aus, dass HEV durch rohes Fleisch und rohe Innereien wie Leber vom Schwein und vom Wildschwein übertragen werden können.“ Ausreichendes Erhitzen wie Kochen und Braten tötet das Virus ab, so dass eine Infektion über den Schweinebraten eher unwahrscheinlich ist. Allerdings passen Schweinefleisch und Rheuma sowie nicht gut zusammen. Tiefgefrieren tötet das Virus nicht ab. Nicht nur Rheumatiker sondern auch andere immungeschwächte Personen, Personen mit Vorschädigungen der Leber und Schwangere sollten sich schützen. Dieser Personenkreis sollte „auf den Verzehr roher Fleischprodukte wie Mett und kurzgereifter Rohwürste (z.B. frische Mettwurst) verzichten.“ Meiner Meinung nach sollte man ganz auf Fleisch verzichten, aber das ist ein anderer Themenkreis.

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