Friday, June 20, 2025

FreitagsGedichte / #KurzLyrik 20.06.2025

 



山光忽西落, 
池月漸東上。
夏日南亭懷辛大

孟浩然

Plötzlich versinkt die Sonne hinter den Bergen im Westen.
Über dem Teich geht im Osten langsam der Mond auf.
Gedanken an Xin Da im SüdPavillon an einem SommerTag.
Meng Hao Ran


Am Weiher 
Grau legte sich der Abend auf den Weiher 
Die Fischlein schwammen 
Die Libellen flogen noch 
Ich aber schaute auf 
Die Schatten der Weiden 

GedichtHauerei  
    wie viele
Wörter 
Oder 
Silben 
Muss 
Ich 
Noch 
WegWerfen 
AusRadieren
Damit 
Sich 
Eine 
Venus 
Oder wenigstens 
    Etwas 
Abstraktes zeigt? 

Mohn 
    es ist
Mohn 
GeWachsen 
Über 
Dem 
SchlachtFeld
Über 
Den 
DahinGeschlachteten 
SchlafMohn
Doch 
Die 
Toten 
Schlafen nicht
    Sie 
Klagen an 

GeRäusche 
    der Wind 
Rauscht 
Der 
Regen
Trommelt 
Der 
Nebel 
Naja
Der 
Wabert 
Und das 
    Lyrische 
Ich labert 

Absolute Stille 
    keine Glok-
Ken 
Kein 
Muhen 
Keine 
Sirenen
Kein 
Lärm
Kein 
Streit
Kein 
MegaPhon
Nur 
Ruhe 
Wollen 
Wir 
Aber 
Absolute Stille 
    ErTragen 
Wir nicht

SandSturm 
Die Zeit hat die Last
Die in Schrift vom Tod 
Und den Namen 
Dem SandStein abGenommen
Und nun wird man 
Eine neue Last 
Einen neuen Namen 
Und die NachRicht vom Tod 
Dem SandStein aufBürden 

Sardinen 
    stelle die
SardinenDose 
AufRecht
Und 
Schaue 
Genau
Da 
Stehen 
Sie 
Alle 
In 
Einer Reihe 
    Und 
Keine fällt um 

GeSänge
    wir preisen 
Die 
GeSänge 
Der 
Vögel
Und 
VerGessen 
Völlig 
Das stupide 
    Gurren 
Der Tauben 




Träume 
    wenn wir 
Die 
Träume 
Aus 
Dem 
Netz 
Nehmen 
Und 
An 
Bord 
Hieven
Sterben 
Sie
Öffnen wir 
    Das Netz 
EntFliehen sie 

Herzen 
Vielleicht haben wir steinerne Herzen
Weil das aus Fleisch zu schnell verNarbt
Vielleicht aber sollten wir verSuchen 
Unseren Herzen keine Wunden beizuFügen 

Im Haus 
Erst lasse ich die Rollos runter
Dann lösche ich die Lichter 
Dann setze ich die SonnenBrille auf 
Und dann 
Erst dann 
Gehe ich durchs Haus 
Stoße an 
Und verFluche die Dunkelheit

AbSchied
    obwohl du 
Im 
Sommer 
Starbst
Stieg 
EisesKälte 
Aus 
Dem 
Grab
Trotz aller 
    Herzens- 
Warmer Wünsche

AufLeben 
    laß deinen 
Geist 
Noch 
EinMal 
AufLeben 
Und 
Mit 
Den 
GlühWürmchen in 
    Die 
Nacht fliegen 

Im Spiegel
    im Spiegel 
Siehst 
Du 
All 
Die 
Falten 
Im 
GeSicht
Die 
Du 
Sonst 
Nicht 
Siehst 
Aber 
Sie 
GeHören 
Ja 
Zu dem 
    Gesicht
Im Spiegel 

Glück 
    ob das 
Glück 
Wie 
Ein 
Bächlein 
Springt
Oder 
Wie 
Ein 
Strom 
Sich 
AusBreitet 
Und 
DahinGleitet
HauptSache 
Das Glück 
    BeWegt 
Dich noch 





Meng Hao Ran (孟浩然) lebte um 689/691 bis 740. Sein Hauptthema in Poesie und Malerei war die Natur. Dadurch beeinflusste er spätere Dichter und Maler. Er war ein enger Freund von Wang Wei (王維). Die Anthologie Dreihundert Tang-Gedichte (唐詩三百首) enthält 15 seiner Gedichte. In der Sammlung Komplette Gedichte der Tang-Dynastie (全唐詩) aus dem Jahr 1705 finden sich zwei Bände seiner Gedichte.

.

No comments:

Post a Comment