Wahrscheinlich haben Sie
noch nicht vom Kreslöcksche gehört. Hochdeutsch heißt es Christlöckchen. Es
handelt sich um eine vergessen geglaubte Tradition in der Eifel. Die
Kleinpächter und Arbeiter in den Pingen (Schächte beim Erzabbau) hatten kaum
genug zum Überleben. Ein Schmuck des Weihnachtsbaums, den man in Dunkeln auf
dem Heimweg (natürlich schwarz) geschlagen hatte, war das Kreslöcksche, wie uns
Johann aus Straßbüsch berichtete. Die letzte Nudel wurde mit einem Band
verziert und in eine mit Stroh gefüllte Schale gelegt. Die stand dann auf dem
Tisch der Familie. Für die Familie gab es dampfenden Nudeln mit warmem
Apfelmus. "Hollt Üch noch jet Appelmoos!" pflegte der Vater über den
Tisch zu rufen, derweil et Kreslöcksche wie das Christkind in der Krippe auf
dem Tisch stand.
Nach dem Essen stand man
auf und die Mutter hängte das Kreslöcksche an den Baum. Danach stellte sie die
Krippe unter den Baum. Gemeinsam sang man Weihnachtslieder.
Wir danken Johann Nießen
aus Straßbüsch nicht nur für die authentische Leihgabe sondern auch für sein
Engagement Tradition in unsere heutige Zeit hinein zu retten.
.
No comments:
Post a Comment