Tuesday, January 9, 2018

Das Kreslöcksche - Eifeler Tradition





Wahrscheinlich haben Sie noch nicht vom Kreslöcksche gehört. Hochdeutsch heißt es Christlöckchen. Es handelt sich um eine vergessen geglaubte Tradition in der Eifel. Die Kleinpächter und Arbeiter in den Pingen (Schächte beim Erzabbau) hatten kaum genug zum Überleben. Ein Schmuck des Weihnachtsbaums, den man in Dunkeln auf dem Heimweg (natürlich schwarz) geschlagen hatte, war das Kreslöcksche, wie uns Johann aus Straßbüsch berichtete. Die letzte Nudel wurde mit einem Band verziert und in eine mit Stroh gefüllte Schale gelegt. Die stand dann auf dem Tisch der Familie. Für die Familie gab es dampfenden Nudeln mit warmem Apfelmus. "Hollt Üch noch jet Appelmoos!" pflegte der Vater über den Tisch zu rufen, derweil et Kreslöcksche wie das Christkind in der Krippe auf dem Tisch stand.

Nach dem Essen stand man auf und die Mutter hängte das Kreslöcksche an den Baum. Danach stellte sie die Krippe unter den Baum. Gemeinsam sang man Weihnachtslieder.

Wir danken Johann Nießen aus Straßbüsch nicht nur für die authentische Leihgabe sondern auch für sein Engagement Tradition in unsere heutige Zeit hinein zu retten.


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