Michael Braun hat den
LYRIK-Taschenkalender 2017 herausgegen. Dieser Kalender lädt ein zum Annotieren
und Assoziieren, zum Erstellen von GegenEntwürfen. Vielleicht so auch ein wenig wie Daniel
Spoerris: An Anecdoted Topography of Chance (1966 Something Else Press, New
York / Cologne).
23. KW
Kommentar: Walle
Sayer
Das Boot der Liebe ist
abGetrieben und im Röhricht hängenGeblieben. Ein WindStoß aber kann es wieder
freiSetzen.
Zu Wladimir Majakowskis
AbschiedsBrief -: "Das Boot der Liebe ist an der Alltäglichkeit
zerschellt".
"Wie wenig es
brauchte, um alles zu sagen." In den 70iger Jahren wurde es dann
unErträglich viel, was in einem Gedicht gesagt wurde. Es wurde nicht verDichtet.
Die Redundanz nahm zu. Wiederholungen als Konstruktions-Prinzip (klappt
allerdings dann manchMal doch). Dann
verschwanden diese Gedichte, scheinen aber wieder zu kommen. Dann ist der Fahneneid
von Günter Bruno Fuchs ein gutes Antidot.
24. KW
Ernst Jandl: the
flag
Flaggen
die großen
Flaggen
Der Poten-
Taten
In
Zentral-
Asien
Die
IrgendWann
Auf
HalbMast
Hängen
Wenn auch
Nur kurz
Das Gedicht habe ich
einmal bei einem Jour fixe vorGelesen.
Lustig, die zweite Flagge
Boliviens.
24. KW
Kommentar: Uljana
Wolf
Der gelbe Fleck -: den
hätte man nach dem 2. WeltKrieg auf die deutschen Flaggen nähen müssen. Und
wenn es korrekt sein sollte, dann müßte unsere Flagge heute Schwarz-Rot-Braun
mit einem gelben Fleck ausSehen.
.
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