Die völlig überflüssigen Rubax Tropfen [1] sind nun namensgebend für ein
Nahrungsergänzungsmittel geworden. Wahrscheinlich ist der Erfolg des ersten
homöopathischen Präparates so groß, dass sich der Hersteller überlegt hat, dass
er den Namen noch besser vermarkten kann. So gibt es nun Rubax Gelenknahrung.
Es handelt sich um ein Präparat, das Vitamine und verschiedene andere Stoffe
beinhaltet. Während ich bei homöopathischen Mitteln mit Argumenten kaum
weiterkommen, da sich die Anwender nicht gerne ihren Glauben nehmen lassen, und
ich Skrupel habe, Kindern den Glauben an den Weihnachtsmann zu nehmen. Rubax
Gelenknahrung ist nun etwas anderes. Hier können wir uns einmal die
Inhaltsstoffe anschauen; ich greife auf frühere Text von mir zurück.
„In RubaX Gelenknahrung sind die
vier körpereigenen Gelenkbausteine Kollagenhydrolysat, Glucosamin,
Chondroitinsulfat und Hyaluronsäure enthalten.“ [2]
Kollagen-Hydrolysat
Kollagen-Hydrolysat wird aus Gelatine gwonnen. Kollagen ist ein
Struktureiweiß, ein Feld-, Wald- und Wieseneiweiß, das 30% aller Eiweiße des
menschlichen Körpers ausmacht. Die Aminosäuren, aus denen Kollagen gebildet
wird, sind auch nicht essentielle Aminosäuren.
Glucosamin
Glucosamin ist ein Bestandteil des Knorpels. Es ist schon richtig, dass
der Mensch im Alter die Fähigkeit verliert, ausreichend Glucosamin herzustellen
und dies ein Faktor bei der Degeneration des Knorpels ist. Aber bislang hat
keine Studie sicher zeigen können, dass sich durch die Gabe von Glucosamin
Knorpel wieder aufbauen lässt. Es ließ sich nicht nachweisen, ob die eingenommene
Substanz überhaupt am Ort, wo es im Knorpel benötigt wird, ankommt. Wenn Sie
Glucosamin zu sich nehmen wollen, wie wäre es mit Pilzen? Glucosamin ist
Bestandteil der Stützsubstanz von Pilzen.
Chondroitin
Chondroitin wird bereits lange vermarktet, aber der Wirksamkeitsnachweis
ist nicht vorhanden. Z.B. heißt es in der Studie: “Clinical efficacy and safety
of glucosamine, chondroitin sulphate, their combination, celecoxib or placebo
taken to treat osteoarthritis of the knee: 2-year results from GAIT” -
Übersetzung: „Ergebnisse: Im Vergleich zu Placebo, die Quote von 20 %
Verringerung WOMAC Schmerzen waren Celecoxib: 1.21, Glucosamin: 1.16,
Kombination Glucosamin/CS: 0,83 und CS allein: 0,69, und waren nicht
statistisch signifikant.
Fazit: Mehr als 2 Jahren keine Behandlung erreicht einen klinisch
wichtigen Unterschied in der WOMAC Schmerz oder Funktion im Vergleich zu
Plazebo. Glucosamin und Celecoxib zeigte allerdings vorteilhaft aber nicht
bedeutende Trends. Nebenwirkungen waren ähnlich zwischen den Behandlungsgruppen
und schwerwiegenden unerwünschten Ereignisse waren selten für alle
Behandlungen.“ [3]
Hyaluronsäure
Hyaluronsäure ist ein Stoff hoher Viskosität, der in der Gelenkschmiere
vorhanden ist. Hyaluronsäure wird häufig aus Hühnerbrustbeinen oder
Hahnenkämmen gewonnen [4]. Bei der Aufnahme über den Magen-Darm-Trakt kommen
nur wenige Bruchstücke der großen Moleküle im Blut an. Dies konnte in einer
experimentellen Tierstudie gezeigt werden [5]. Eine Studie über die Aufnahme
von Hyaluronsäure bei Ratten und Hunden bedeutet allerdings noch nicht, dass
dies auch beim Menschen so ist und damit ist auch überhaupt nicht die Frage
eines Nutzens bei Arthrose beantwortet worden.
„RubaX Gelenknahrung enthält
außerdem einen besonderen Vitamin- und Mineralstoffkomplex, in dem wichtige
Mikro-Nährstoffe enthalten sind“.
Also Vitamin A, Vitamin D, Vitamin E, Vitamin K, Vitamin C, Thiamin, Riboflavin,
Niacin, Vitamin B6, Folsäure, Vitamin B12, Biotin und Pantothensäure sowie Calcium,
Magnesium, Zink, Kupfer, Mangan, Selen und Molybdän sind so außergewöhnlich
nicht. Das finden Sie auch in vielen Vitaminprodukten der Discounter.
Vielleicht nicht Mangan, aber die „durchschnittliche Manganversorgung ist
deutlich besser als der Bedarf. Der Bedarf wird mit 1 mg Mangan täglich
angegeben, die Versorgung beträgt aber 2,5 mg“ [6]. „Kupfer ist vor allem in
Schokolade, Leber, Getreide, Gemüse und Nüssen enthalten. Kupfermangel tritt
beim Menschen selten auf, hauptsächlich bei langanhaltenden Durchfällen,
frühreifen Kindern, nach einer langanhaltenden Unterernährung oder
Malabsorption durch Krankheiten wie z. B. Sprue, Morbus Crohn oder
Mukoviszidose.“ [7]
Die Tagesportion kostet z.B. 1,56 € - also etwa 570 € im Jahr. Das ist für
mich Abzocke mit Nahrungsergänzungsmitteln.
Links:
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