Friday, May 17, 2013

FreitagsGedichte



Tage

Manche Tage
Nimmt man besser an die Leine
Und muß sie hinter sich herZiehen

Andere Tage
Die hüpfen fröhlich um dich herum
Und reißen dich mit


Das Salz der Stille

WaldWasser
Am frühen Morgen
Zu Nebel verDunstet
Um dem Grün einen Hauch
Von melancholischem Grau zu gewähren

TränenWasser
VerDunstet im AlltagsGrau

TintenWasser
In trockenen StudierStuben verDunstet
Und doch bleibt etwas zurück


Die Esche

Eigentlich ist die Esche kein besonders schöner Baum; kein Baum für Dichter.

Aber im ZusammenSpiel der Färbung des Herbstes und der Spiegelung des blauen Himmels im munter hüpfenden Wasser wurde die Esche doch geadelt.

Als ich genug vor dem Baum herumgelungert hatte, schrieb ich doch kein Gedicht.


In Kenntnis der Nacht

Ich kann die Nacht hören
Wie sie zu schweigen versucht
Ich rieche sie
Und jede AusDünstung des Todes

Versuche nicht
Mit Lampen
Die Schwärze zu durchDringen

Ich kenne die Nacht
Ihre verSchwiegenen TreffPunkte



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