Friday, September 29, 2023

Sammelsurium (233) 29.09.2023


YinYang-Equalizer
Wilhem Reich hatte den OrgonAkkumulator erfunden, aber niemand hat bislang einen YinYang-Equalizer vorgelegt.

PC
Der Vorteil des Computers oder des PCs ist, daß man nicht Papier aus der SchreibMaschine reißt, es zerKnüllt und in einen PapierKorb schmeißt. Das ist FortSchritt, allerdings wohin?
PS. Macht sich im Film allerdings unGemein gut, das Papier zerKnüllen und fortWerfen.

Auto
Für mich ist ein Auto nur ein Mittel zur Fortbewegung, aber andere Menschen haben eine andere Beziehung zu ihren Autos. Als Knabe ging ich bisweilen mit meinem Vater am Wochenende zu einer WerkStatt hinter dem Rendsburger Platz und da wurde das Auto (ein VW-Käfer – das erste Auto meines Vaters und der Familie) gewaschen und von Hand gewachst. Das machte man selbst, man fuhr nicht in eine WaschAnlage, die es wahrscheinlich damals noch gar nicht gab.

Fenster
Ein geSchlossenes Fenster im öffentlichen Raum ist ein Signal, dass die Luft stickig ist und das Fenster unbedingt geÖffnet werden muß. Ein geöffnetes Fenster hingegen bedeutet, dass es zieht und das Fenster unbedingt geSchlossen werden muss. Gilt wahrscheinlich nur in Deutschland.

EßKastanien
U. sagte noch, man könne sie essen, aber die Stacheln waren doch sehr unangenehm, und wenn die stacheligen Kastanien ins Wasser fallen, werden sie zur SeeIgeln.

Frage
Heißt es nun
    gnothi sauton
oder
    ghoti salmon?

Von oder vom?

Ich lese die ÜberSchrift einer Buchbesprechung im LIVE magazin [1]: „Von Herz zu Herz“ „Von Dalai Lama“. Also Vorname Dalai und Nachname Lama? Ich meine, es müsse „Vom Dalai Lama“ heißen.

Schatten
Ich saß auf der Terrasse und blickte auf die Schatten, die durch Sonne und Büsche entstanden. Auf einer dunklen Stelle der Platten der Terrasse sah ich einen Vogel und wunderte mich, was er dort wollte. Er war natürlich im Busch und ich sah seinen Schatten. Das erinnerte mich an die „Höhle des Platon“. In dieser Parabel beschreibt Platon Menschen, die seit Geburt in einer Höhle gefangen sind und nur die Schatten an der Wand sehen können. Die Metapher weist auf unsere, insbesondere meine, begrenzte  Wahrnehmung der Welt hin.

Die grüne Stunde
In der Dämmerung gibt es nicht nur die blaue Stunde sondern auch die grüne Stunde, auch wenn die ZeitAbschnitte viel kürzer sind. Für die grüne Stunde bedarf es wahrscheinlich noch einen Rest von Orange am Himmel, wenn es dann dunkelt, wird das Grün der Büsche, Baüume und Wiesen besonders intensiv.

Scherben
DekoDenz [2] nicht Dekadenz -: oder doch?




Links [3] und Anmerkungen:
[1] LIVE magazin, Oktober 2023, Kreis Euskirchen, S. 7.
[2] Name eines Geschäftes in Ahrweiler
[3] Heute ohne.
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Thursday, September 28, 2023

Gewichtsreduktion mit Gummis (Gums)

Haben Sie es auch schon versucht? Gewichtsreduktion mit nur zwei Gums pro Tag? Jedenfalls kann man das im Internet lesen [1]. Man soll mit zwei Gummies pro Tag abnehmen. Die Tageskosten liegen bei etwa 1,33 €. Sie könnten sagen: Das ist es mir wert. Aber wenn es nur eine Placebowirkung wäre wie bei der Homöopathie?

Die Wirkung eines solchen Placebos könnte auf Faktoren wie die Erwartung auf das Ergebnis oder aber auch den Preis zurückzuführen sein. Teurere Placebos zeigen oft stärkere Effekte als günstigere. Dies bezeichnet man als "Preis-Wirksamkeits-Beziehung".

Was ist denn in den Gummies drin? Inhaltsstoffe: „Glukosesirup, Zucker, Wasser, Vormischung (Ingwerextrakt, Mutterapfelessig), Pektin, ...“, also Zucker und Zucker und Wasser sind die Hauptbestandteile. Zucker aber ist nicht gesund. Zucker treibt den Insulinspiegel hoch und das führt zu Unterzuckerung, so daß man
nach noch mehr Zucker giert. Aber das soll gar nicht Thema sein.

Was ist den in Gummibärchen drin? „Ihre Inhaltsstoffe sind Zucker, Glucosesirup, Wasser und ein Verdickungsmittel oder eine Mischung aus mehreren Verdickungsmitteln.“ [2] Die Tageskosten für zwei Gummibärchen liegen bei etwa 0,05 €. Mit zwei Gummibärchen am Tag abnehmen zu wollen, ist natürlich genauso idiotisch wie die Idee, man könne mit zwei Green Gums oder ähnlichen Gummies abnehmen, aber es wäre deutlich preiswerter.



Links und Anmerkungen:

[1] Ich hatte über Green Gummies gelesen, aber da gibt es viele ähnliche Gummies. https://www.anxiety.org/de/schlankmacher/g7-green-gummies-erfahrungen-test-stiftung-warentest Vorsicht! Das ist eine Verkaufsseite, die nichts mit der Stiftung Warentest zu tun hat. Es wird berichtet, daß Elaine einen Selbsttest gemacht hat. Ich sage: Ha, ha!
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Gummibonbon


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Wednesday, September 27, 2023

Im Kloster Steinfeld am letzten Sonntag

 


Da ich in Sichtweite vom Kloster Steinfeld wohne, wundert es schon, wenn ich doch noch etwas Neues entdecke. Ich so ich war letzten Sonntag wieder einmal dort und habe doch wieder etwas Neues gesehen.



Das Kloster Steinfeld hat drei  Kirchtürme und normalerweise beschäftigt man sich mit der Basilika  oder der Erhebung der Gebeine des heiligen Hermann Josef [1]. Das hab ich  bereits getan, aber eigentlich ist das ja viel mehr als diese Basilika mit der gewaltigen König-Orgel [2]. Die Anfänge dieses bedeutenden mittelalterlichen Baudenkmales reichen bis circa 920 zurück, aber Kloster wurde es erst im 11. Jahrhundert; 1130 wurde es dann von den Prämonstratensern übernommen. 1802 endete eine Reihe von 44 Äbten durch die Säkularisation im Rahmen der französischen Besetzung.   
1916 wurden die Salvatorianerinnen und Salvatorianer Bewohner des Klosters. 1924 wurde er eine Schule gegründet und heute noch besuchen 700 Gymnasiasten diese Schule. Mittlerweile ist im Kloster Steinfeld ein Gästehaus eröffnet worden, so etwa vor acht Jahren. Und deshalb gibt es auch eine sehr schöne Broschüre [3], denn man kann sich im klösterlichen Stil einmieten. Darüber hinaus gibt es Tagungsräume.




Man kann jetzt die alte Bibliothek, den Kreuzgang oder die Hauskapelle besuchen, wofür man  früher eine Führung benötigte – die liegt bei mir einige Jahre zurück. Auf jeden Fall gibt es hinter den Klostermauern viel zu entdecken – vor den Klostermauern ebenfalls, denn da ist zum Beispiel auch der Garten der Stille oder das Labyrinth, die es wert sind, besucht zu werden.


Links und Anmerkungen:
[1] Erhebung der Gebeine des heiligen Hermann Josef in der Basilika Kloster Steinfeld https://rheumatologe.blogspot.com/2019/06/erhebung-der-gebeine-des-heiligen.html „Jemand erzählte mir etwas über die Entbeinung des heiligen Hermann Josef, ...“
[2] Mitternächtliches Orgelkonzert in der Basilika Kloster Steinfeld zum Jahreswechsel 2022/2023  https://rheumatologe.blogspot.com/2023/01/mitternachtliches-orgelkonzert-in-der.html – Es gibt noch weitere Berichte, z.B. von Neujahrskonzerten mit dem Organisten Andreas Warler, der dann in die Nachbar-GdG [Gemeinschaft der Gemeinden] Hellenthal-Schleiden wechselte.
[3] Über die Homepage der Kloster Steinfeld GmbH & Co. KG https://www.kloster-steinfeld.de/



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Tuesday, September 26, 2023

Die Gärten Kyotos im Wandel der Jahreszeiten – eine Ausstellung im Japanischen Kulturinstitut in Köln


Die Ausstellung von Farbfotografien „Die Gärten Kyotos im Wandel der Jahreszeiten“ von Mizuno Katsuhiko ist um den Kyoto-Tag am 14. Oktober 2023 herum gruppiert worden. Sie wurde gerade eröffnet und kann noch über den Kyoto-Tag hinaus besucht werden (25.09.2023 – 31.10.2023).

Ich habe früher im Nebenfach Japanologie studiert und bin dabei auch das erste Mal nach Japan gereist (1975). Seit dieser Zeit interessieren mich die Gärten, wobei ich die meisten Gärten in Kyoto und Tokyo, aber auch Gärten im Landesinneren besuchen konnte. Die beiden Bilder hier stammen von einem Besuch im Jahr 2013; sie sind längst nicht so schön wir die von Herrn Mizuno, aber auf diese Bilder habe ich kein Copyright.

Aktuell war das Interesse bei mir wieder größer, weil einer meiner Brüder nebst Schwägerin eine Reise nach Japan planen. Ich hatte in der 1990iger Jahren bereits das Buch von Günter Nitschke [1] gelesen. Besonders aber hatte mich das Buch von Nakata Akira fasziniert. Das alles war eine gute Vorbereitung, aber eigentlich braucht es die gar nicht.



Man kann sich die Ausstellung einfach anschauen und die Bilder wirken lassen. Sie sind im Erdgeschoss und im zweiten Stockwerk zu sehen. Die Jahreszeiten sind jeweils in Sumi-e Kanji (墨絵漢字) angegeben – also in japanischen Zeichen, die virtuos mit dem Pinsel geschrieben wurden. Da es sich um eine Wanderausstellung handelt, die bereits früher in Köln war (da haben Bruder und Schwägerin sie bereits gesehen), aber auch schon 2008 am Japanischen Kulturinstitut zu sehen war, gibt es auch noch eine Broschüre [2], die damals gedruckt worden war. Die Autorin war Irmtraud Schaarschmidt-Richter, die eine ausgewiesene Kennerin japanischer Gärten war [3].

Über den Fotografen Mizuno Katsuhiko (
水野克比古) ist leider auch auf Japanisch nur wenig im Internet zu erfahren, denn immerhin gibt es 140 Buchveröffentlichungen von ihm. Die meisten sind zu seiner Heimatstadt Kyoto. Wir erfahren, daß er 1941 geboren wurden und schon früh mit der Fotografie begonnen hat. Und aus den mir bekannten Veröffentlichungen läßt sich schließen, daß er sich für Wandel interessiert. Herr Mizuno hat sich „seit 1969 in seiner künstlerischen Arbeit auf die Stadt Kyoto und ihre klassische Kultur spezialisiert. Im Jahr 2000 hat Mizuno in Kyoto eine eigene Photogalerie eröffnet, ...“. Am meisten erfährt man noch aus einem Interview, das zusammen mit seiner Tochter Kayu, ebenfalls Fotografin, geführt wurde; es ist auf Englisch veröffentlicht worden [4].

Der Beginn der japanischen Gartenkunst liegt über 1000 Jahre zurück. Besonders hervorgetan hat sich Kyoto, wo sich seither sakrale wie profane Gärten finden. Wichtig waren seit der Frühphase bereits die Teichgärten, später folgten die Trockengärten. Nach den Gärten die eher dem Genuß von Landschaft dienten, kamen Teegärten oder die auch in Deutschland bekannten Steingärten [5], die einem kontemplativen Anspruch genügen.



Ausstellung:
Die Gärten Kyotos im Wandel der Jahreszeiten – Fotografien von Mizuno Katsuhiko
Ort: Japanisches Kulturinstitut (JapanFoundation), Universitätsstraße 98, 50674 Köln
Dauer: 25.09.2023 – 31.10.2023
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag: 09:00–13:00 und 14:00–17:00 Uhr, Samstag: 13:30–17:00 Uhr, Sonntag: geschlossen




Links und Anmerkungen:
[1] Günter Nitschke: Japanische Gärten. Benedikt Taschenverlag, Köln, 1993. ISBN: 3822896063.
[2] Nakata Akira (
中田昭 - Photograhper) Tamayo Samejima (鮫島圭代 - English translation): 日本の庭京都 - Japanse Gardens Kyoto). PIE International Ltd., Tokyo 2019. ISBN: 978-4-7562-5217-3.
[2] Die Gärten Kyōtos im Wandel der Jahreszeiten. Photos von Mizunno Katsuhiko. Einführungstext und Legenden von Irmtraud Schaarschmidt-Richter. Herausgeber: Japanisches Kulturinstitut Köln 2008.
[3] Irmtraud Schaarschmidt-Richter (1927-2009) war eine deutsche Germanistin sowie fundierte Kennerin japanischer Kunst, z.B. „Der japanische Garten - ein Kunstwerk“, Buchveröffentlichung aus dem Jahr 1979.
[4] Mizuno Katsuhiko and Kayu: Father and daughter photographers – An interview by John Einarsen, excerpted from KJ70 (Kyoto Lives, 2008)  https://www.kyotojournal.org/kyoto-interview/mizuno-katsuhiko-and-kayu-father-and-daughter-photographers/   
[5] Zen in the Art of Japanese Rock Gardens - https://rheumatologe.blogspot.com/2017/08/zen-in-art-of-japanese-rock-gardens.html
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Sunday, September 24, 2023

Altargesteck am 24.09.2023 – 16. Sonntag nach Trinitatis

 



Am 16. Sonntag nach Trinitatis geht es um „die Auferstehung und das Leben“, davon jedenfalls erzählt die Geschichte von Lazarus [1]. Der Wochenspruch bekräftigt dies: „Christus Jesus hat dem Tode die Macht genommen und das Leben und ein unvergängliches Wesen ans Licht gebracht durch das Evangelium.“ [2]

Die Geschichte der Auferweckung des Lazarus im Johannesevangelium ist eine sehr interessante Geschichte, die in einer zerrissenen Art und Weise geschildert wird, so daß für die Lesung nur Teile ausgesucht wurden [3]. Die Geschichte, die Johannes zu einen langen Geschichte verarbeitet ist eigentlich schnell erzählt: Lazarus wird in Bethanien krank, die Schwestern Maria und Martha schicken Nachricht zu Jesus in Jerusalem, währenddessen Lazarus verstirbt. Jesus kommt nach Bethanien und weckt Lazarus von den Toten auf.

Und jetzt kümmern wir uns einmal um die vermeintlichen Abschweifungen. Vers 2 erinnert uns, daß es Maria war, die das Haupt des Herrn gesalbt hat. Vers 4 ist ein Pointenkiller, denn Jesus prophezeit, daß die Krankheit von Lazarus nicht zum Tode ist. Die nächsten Verse zeigen, daß Zeit nach gesundem Menschenverstand vertrödelt wird, aber wir werden später erfahren, daß Lazarus für die Gruppe in Bethanien erst richtig tot sein muß. Jesus tröstet die Seinen: „Lazarus, unser Freund schläft“ (Vers 11). Vers 16 finde ich nun interessant, denn da macht der spätere Zweifler Thomas den Vorschlag: „Da sprach Thomas, der Zwilling genannt wird, zu den andern Jüngern: Lasst uns mit ihm gehen, dass wir mit ihm sterben!“ Nun muß ich abschweifen, denn in Vers 25 und 26 heißt es: „Jesus spricht zu ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, ob er gleich stürbe; und wer da lebt und glaubt an mich, der wird nimmermehr sterben.“ Das ist nun eine wichtige Botschaft, die Johannes in der Geschichte über Lazarus unterbringt. In Vers 39 sagt Martha: „Herr, er stinkt schon“. Woher weiß das Martha? Gut, ich wurde im Notdienst zu nicht ganz frischen Leichen gerufen, und die riechen nicht wie Babys (nachdem die Windeln gewechselt worden sind). In der Welt außerhalb des Evangeliums stinkt Lazarus, wenn er verwest, aber nicht, wenn nicht verwest; das ließe Raum für Spekulationen. Danke, Johannes! So ist die Geschichte um Lazarus Teil eines Programmes und nicht nur ein weiteres Wunder, über das berichtet wird.

Als ob dies nicht reichen würde, kommt das noch als Predigttext ein Stück aus dem Hebräerbrief [4]. Der Text ist kurz, aber ich will ihn nochmals kürzen und zwar auf drei Verse: „35. Darum werft euer Vertrauen nicht weg, welches eine große Belohnung hat. 36. Geduld aber habt ihr nötig, auf dass ihr den Willen Gottes tut und das Verheißene empfangt. … 39 Wir aber sind nicht solche, die zurückweichen und verdammt werden, sondern solche, die glauben und die Seele erretten.“ Diese Sätze ermutigen, in Zeiten von Ungewissheit und Prüfungen den populistischen Lösungen zu misstrauen.

Das Blumengesteck aber steht stumm und völlig unbeteiligt an diesem Sonntag auf dem Altar. Da würden auch alle möglichen Assoziationen [5] und Abschweifungen nichts dran ändern.


Inspiriert vom täglichen Blumenstrauß
auf einem Fahrrad von Ai Weiwei (艾未未).

Links und Anmerkungen:
[1] https://www.kirchenjahr-evangelisch.de/article.php#1135
[2] 2. Tim 1,10b
[3] https://www.die-bibel.de/bibeln/online-bibeln/lesen/LU17/JHN.11/Johannes-11 Joh 11,1(2)3.17–27(28–38a)38b–45
[4] https://www.die-bibel.de/bibeln/online-bibeln/lesen/LU17/HEB.10/Hebr%C3%A4er-10 Hebr 10,35–36(37–38)39
[5] In Ordnung! Ich gebe auf! Natürlich denke ich gerade an Zuckerstangen, aber das ändert überhaupt nichts. Und da wir bei Assoziationen sind: ich denke auch an "Poor Lazarus" von Bob Dylan, verwerfe aber diesen Gedanken.

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Friday, September 22, 2023

FreitagsGedichte / #Kurzlyrik 22.09.2023



故關衰草遍,
離別正堪悲。
路出寒雲外,
人歸暮雪時。
送李端

盧綸

Am alten Tor inmitten des verdorrten Grases
Verabschieden wir uns traurig.
Die Straße da draußen in frostigen Wolken
Wird dich bald im fallenden Schnee sehen.
Verabschiedung von Li Duan
Von Lu Lun


Herbst
    komm doch
Her
Herbst
Aber
Zunächst
Lasse
Die
Pappel
Mich
ÜberSchütten
Mit
Goldenen Blättern
    Aus
Blauem Himmel

Sonne
    die sonne
Trennt
Noch
In
Scharfen
Schatten
Die
Landschaft
Aber
Sieh
Wie tief
    Sie
Schon steht


Himmel
    zwischen mir
Und
Der
Sonne
Ist
Nur
Der
Blaue
Himmel
Denn du
    Liegst
Neben mir

HochHäuser
    das Surren
Der
KlimaAnlagen
Ist
Das
Stöhnen
Der HochHäuser
    In
Der Hitze

Tage
    ich weiß
Ich
Kann
Die
UnBenutzten
Tage
Nicht
Mehr
EinLösen
Aber vielleicht
    Doch
Noch anSchauen

Stumm
    da geht
Einer
Neben
Mir
Her
Doch
Er
Antwortet
Mir
Nicht
Was für
    Ein
Dunkler BlödMann

Nacht
    weder Sonnen-
Strahlen
Noch
Der
Mond
Dringen
In die Erde
Die
Dort
Warten
Aber haben
    Genügend
Licht

Weg
    wir messen
Wege
In
LängenMaßen
Oder
ZeitMaßen
Aber
Warum
Nicht
In Schweigen
    Oder
GeBeten?

Lachen
    laß uns
Lachende
Spiegel
Sein
In
Denen
Jeder
Den
Anderen sieht
    Wie
Sich selbst

Sprache
    die Sprache
Ist
Ein
Sieb
Für
Gedanken
Und
Was
ZurückGehalten
Wird
Darüber sollte
    Man
Besser schweigen

Die TodGeweihten
    Gott, ach
Gott
Wir
TodGeweihten
Grüßen
Dich
Nicht
In
Der
Stunde
Unseres
Todes
Sondern
So lange
    Noch
Zeit ist

Kartierungen
    du hast
Versucht
Die
Weißen
Flecken
Zu
Kartieren
Eigentlich
Die
Schwarzen
Flecken
Deiner Seele
    Oder
Deiner Wünsche
 
Mond
    der Sommer-
Mond
Warum
Nur
Vergießt
Der
SommerMond
Sein
Licht
Über
Die welt
    Wie
Tränen der Enttäuschung?



Lu Lun (739-799; andere Quellen geben 748 als sein Geburtsjahr an) ist ein weiterer berühmter Tang-Dichter. Er hat Gedichte über das Leben an den Grenzen des Reiches geschrieben. Sechs seiner Gedichte finden sich in der Anthologie 300 Gedichte der Tang-Dynastie.

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Thursday, September 21, 2023

Altargesteck am 21.09.2023 – Tag des Apostels und Evangelisten Matthäus


Eigentlich war es der Tag vor dem Tag des Apostels und Evangelisten Matthäus, aber alles paßt so schön zusammen [1]. Denn es handelte sich um die Gemeindeversammlung der evangelischen Kirchengemeinde Dellbrück/Holweide. Der Wochenspruch lautet: „Christus spricht: Geht hin in alle Welt und predigt das Evangelium aller Kreatur.“ [2]

Hier muss ich direkt einmal abschweifen, denn auch in der Vulgata heißt es: „et dixit eis: euntes in mundum universum prædicate evangelium omni creaturæ.“ Manche Übersetzungen haben „der ganzen Schöpfung“, aber das ist das wirklich mit omni creaturæ gemeint?

Die Epistellesung beschäftigt sich mit „Viele Glieder – ein Leib“ [3]. Die Gemeindeversammlung hatte drei Hauptthemen:

  • Bericht über die Ereignisse seit der letzten Versammlung
  • die neue Zeischrift der Gemeinde (vulgo Gemeindebrief)
  • die Vorstellung der Kandidaten für die wahl zum Presbyterium


Wenn man eine längere Liste von Kandidaten hat, die sich alle in wenigen Minuten vorstellen sollen, dann mag man Langeweile erwarten, aber ist dann überrascht, wie interessant es ist, die verschiedenen Lebensläufe, Charaktere und Fähigkeiten kennen zu lernen, so daß die Zeit schnell und anregend verlaufen ist. Egal, wie das nächste Presbyterium sich zusammensetzen wird, für eine gute Mischung ist gesorgt!

Das Altargesteck zeigt Lilien, und man denkt sofort an: „Und warum sorgt ihr euch um die Kleidung? Schaut die Lilien auf dem Feld an, ...“ [4] Aber man könnte sich auch an das Lied „The Dark Night of the Soul“ von Loreena McKennitt erinnern: „As in the morning's mist became the light / There they dimmed amongst the lilies fair“ [5].



Inspiriert vom täglichen Blumenstrauß
auf einem Fahrrad von Ai Weiwei (艾未未).

Links und Anmerkungen:

[1] https://www.kirchenjahr-evangelisch.de/article.php#1272   
[2] Mk 16,15b
[3] https://www.die-bibel.de/bibeln/online-bibeln/lesen/LU17/1CO.12/1.-Korinther-12 1. Kor 12,27–31a    
[4] Mt 6,28    
[5] „Als im Morgennebel das Licht erschien / Da verblassten sie inmitten der Lilien hold“ - https://www.songtexte.com/songtext/loreena-mckennitt/the-dark-night-of-the-soul-7bd31ab8.html

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Wednesday, September 20, 2023

Wiederaufbau Gemünd im September 2023

 



Es war mir gar nicht so bewußt, daß wieder ein Jahr vergangen ist. Ich hatte im letzten Jahr über Gemünd und den Wiederaufbau berichtet und das kam mir vor wie Juli 2023 [1]. Für die Idee, das Voranschreiten des Wiederaufbaus von Gemünd zu betrachten, war vielleicht die Aussage eines früheren Baukirchmeisters ausschlaggebend, daß an der katholischen Kirche St. Nikolaus bereits so viel an Wiederaufbau erfolgt sei und an der evangelischen Kirche nicht, was ich so nicht nachvollziehen konnte, da ich erst zwei Tage vorher den Ort besucht hatte.

Wie steht es also mit dem Wiederaufbau von Gemünd? Macht es Unterschiede, ob man den Wohnort, den Kurort oder den Sprengel meint? Ich kann vorausschicken, daß im Vergleich zum Vorjahr schon viel passiert ist. Man sieht nicht mehr so viele Handwerker, aber es sind doch noch erschreckend viele Ladenlokale oder Hotels zu sehen, die anstatt Glas die Schaufenstern mit Pressholz verschlossen haben. Und es steht sehr in Frage, ob auch alle Hotels oder Pensionen wieder aufmachen.




Wie sieht es aus mit Gemünd als Kurort? Da ist allerdings schon Einiges getan worden, so daß es wieder Gäste gibt. Aber der Kurort, den Gemünd früher darstellte, ist noch lange nicht wieder da. Brücken müßten noch wieder instand gesetzt werden oder Wege am Ufer der Urft sind weiterhin gesperrt.

In der Fußgängerzone sind noch nicht alle Ladenlokale mit Geschäften besetzt. Außerdem sind dort Physiotherapie- oder Ergotherapiepraxen eingezogen. Die Fußgängerzone dient dem Wohnort wie dem Kurort. Die Frage ist, welche Mischung optimal ist, denn es kann nicht um die bloße Belegung der Ladenlokale gehen. Wobei ich mir auch widersprechen muss, denn so wie die Fußgängerzone heute ist, wirkt sie nicht mehr wie eine Geisterstadt, denn den Eindruck hatte ich früher einmal. Was könnte Kurgäste von einer Fußgängerzone erwarten? Vielleicht sind das eher kleine Geschäfte mit Geschenkartikeln, Lokale und ähnliches. Die Frage ist allerdings, ob das sich solche Geschäfte schon wieder lohnen.




An der katholischen Kirche ist eindeutig viel getan worden. Aber sind die Wände vielleicht doch zu schnell verputzt und gekalkt worden? Ich könnte mir vorstellen, daß es im Gemäuer immer noch Nässe gibt. Und auch das Gerüst im Innern der Kirche zeigt, daß die Arbeiten noch längst nicht abgeschlossen sind.


Bei der evangelischen Kirche sieht die Situation ganz anders aus, da gab es unrealistische Angebote zur Sanierung. Die Frage muss auch lauten, ob bei schwindenden Mitgliederzahlen die Trinitatisgemeinde einen Wiederaufbau überhaupt stemmen kann. Das weiß ich nicht und das ist etwas, was vom neuen Presbyterium zu entscheiden ist, denn aktuell ist Wahlphase bzw. Anfang 2024 wird es ein neues Presbyterium geben, das sich über Möglichkeiten für den Teil der evangelischen Gemeinde in Gemünd Gedanken machen muß, um dann zu Entscheidungen zu kommen.

Über zwei Jahre nach der Flut weist Gemünd immer noch viele Schäden auf. Ich wünsche dem Ort, daß er wieder so schön wird, wie er einmal war. Dafür sind Projekte wie KIF 2022 [2] und KIF 2023 [3] notwendige Lichtblicke, die verhaltenen Optimismus erlauben.




Links und Anmerkungen:
[1] https://rheumatologe.blogspot.com/2022/06/gemund-jetzt-und-ein-paar-jahre-vor-der.html
[2] https://rheumatologe.blogspot.com/2022/07/kif-2022-in-gemund.html
[3] https://rheumatologe.blogspot.com/2023/09/kif-2023-kunst-im-flu-2023-in-gemund.html


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Tuesday, September 19, 2023

LYRIK-Taschenkalender 2015 45. KW 19.09.2023


Michael Braun hat den LYRIK-Taschenkalender 2015 herausgegeben und zusammen mit Henning Ziebritzki alle am Taschenkalender beteiligten Autoren und Kommentatoren mit je einem Gedicht vorgestellt. Er ist mir jetzt wieder in die Hände gefallen. Auch dieser Kalender lädt ein zum Annotieren und Assoziieren, zum Erstellen von GegenEntwürfen. Vielleicht so auch ein wenig wie Daniel Spoerris: An Anecdoted Topography of Chance (1966 Something Else Press, New York / Cologne). Diese Annotationen stammen aus den Jahren 2014/2015 und 2020-2022.


45. KW
Ernest Wichner: Allein, den Denkvorgang zerlegt,


Hier war einmal UrWald, dann SojaPlantage, dann BrachLand. Dann gingen wir. Die Ratten kamen noch eine Weile, dann gingen auch sie. Der Regen spülte den Sand in Richtung Meer. Wenn der Wald uns verläßt, verlassen wir das Land und das Land verläßt uns auch. Nur Öde bleibt. Aber so fing die Welt einmal an -: als Ödnis.

„Obwohl es in dir kocht“ -: dann breche ich doch gerade nicht die Norm.

Steppe
    hinReißend
Wie
Aus
Der Öde
Der Steppe
Der
Blick
Das
Schöne
AusMachen
Kann
Und es
    Wachsen
Bilder

Kochen
    „obwohl es
In dir
Kocht“
Drehst
Du
Die
Temperatur
Nicht
Herab
Und
Bittest auch
    Nicht
Um Salz


45. KW
Kommentar: Nadja Küchenmeister

Fußabdrücke:
der FußAbdruck als Kulturmerkmal
der klimatische FußAbdruck
der FußAbdruck am verLängerten Rücken

Steppe
    das Wandern
Durch
Die
Steppe
Durch
Die
Wüste
Nacht
  Für
    Nacht
Das
Kamel
Vor
Einem im
    Schwindenden
MondLicht

Tage
    dann stell
Doch
Die
Tage
In
Denen
Du
Gelebt
Hast
Ordentlich
In
Ein
Regal
All die
    Vielen
UnWichtigen Tage

 


 

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KIF 2023 (Kunst im Fluß 2023) in Gemünd



Ich muss gestehen, daß mir „Kunst im Fluß 2023“ bei meinen Besuchen in Gemünd nicht aufgefallen war. Das ist ungewöhnlich, da ich doch über „KIF 2022 in Gemünd“ geschrieben hatte [1]. Auch in diesem Jahr sind an den Uferbefestigungen im Bereich des Zusammenflusses von Urft und Olef in Gemünd Collagen angebracht worden. Und für „Kunst im Fluss 2023“ ist auch wieder der Künstler Jürgen A. Roder verantwortlich. Der korrekte Titel der Ausstellung ist: „DE:CONSTRUCTION / RE:CONSTRUCTION“.

Jürgen A. Roder schreibt: „Von dort bis zur poststrukturalistischen DEKONSTRUKTION eines Jaques Derrida und zum Titel zur Ausstellung war es nicht weit, zumal ich während meines Architekturstudium in den 70er Jahren ein Freund der sogenannten DEKONSTRUKTIVISTEN unter den Architekten war, die außerhalb rationalistischer Bauhaus-Strenge oder postmodernem Historizismus ihren entrückten und verspielten Ideen nachgingen.“ [2] Da wurde ich hellhörig, da ich mich kürzlich mit dem Dekonstruktivismus auseinandergesetzt hatte, einerseits nachdem ich Edificio Néstor Kirchner (Néstor-Kirchner-Gebäude) [3] neben der Ciudad Mitad del Mundo in San Antonio de Pichincha gesehen hatte, andererseits auch wegen des Einflusses von Jacques Derrida [4] z.B. auf Emmanuel Levinas [5] oder Friederike Mayröcker.

Das Gebäude hatte ich fälschlicherweise dem Dekonstruktivismus [8] zugeordnet. Das Edificio Néstor Kirchner war als Hauptsitz der Union Südamerikanischer Nationen (Unión de Naciones Suramericanas, UNASUR) geplant worden, steht aber leer. Der Stil wird der Postmoderne zugerechnet und wurde vom Architekten Diego Guayasamín entworfen, über dessen Onkel Oswaldo Guayasamín ich später berichten möchte, da ich eine Ausstellung auf dem Gelände der Ciudad Mitad del Mundo besucht hatte. Edificio Néstor Kirchner besteht aus mehreren kubischen Elementen, die teilweise bis zu 55 m freitragend sind. Néstor Kirchner [6] war argentinischer Präsident und erster Generalsekretär der Union Südamerikanischer Nationen. Seine Frau Cristina Fernández de Kirchner wurde später Präsidentin von Argentinien und über ihre geschmackliche Verirrung, den Präsidenten-Palast in Pink anstrahlen zu lassen, hatte ich früher einmal berichtet [7]. Nun aber genug Abschweifungen. Zurück nach Gemünd.



Besonders angesprochen haben mich zwei Collagen von Maria Gilges, nämlich „Sonntagsstaat“ und „Feine Gesellschaft“. Aber es gibt noch mehr zu entdecken, allerdings nur noch bis zum 15. Oktober 2023. Hurtig, hurtig – spurten Sie nach Gemünd!
Ich hoffe, daß es im nächsten Jahr wieder so ein Projekt geben wird, denn der Ort benötigt jetzt ganz besonders solche KunstAktionen im Rahmen des Wiederaufbaus nach der Flut.



Links und Anmerkungen:
[1] KIF 2022 in Gemünd - https://rheumatologe.blogspot.com/2022/07/kif-2022-in-gemund.html
[2] https://kif.jaroder.de/
[3] https://de.wikipedia.org/wiki/Edificio_N%C3%A9stor_Kirchner  
[4] https://de.wikipedia.org/wiki/Jacques_Derrida
[5] Ich erwähnte Emmanuel Levinas kürzlich hier:
https://rheumatologe.blogspot.com/2023/08/altargesteck-am-28082023-12-sonntag.html
[6] https://de.wikipedia.org/wiki/N%C3%A9stor_Kirchner
[7] https://rheumatologe.blogspot.com/2015/11/buenos-aires-at-night.html
[8] Der Dekonstruktivismus erhebt in der architektur den Anspruch einer Ablösung der Postmoderne – insofern lag ich nicht völlig danaben. Interessanterweise besteht heute „keine wirkliche Verbindung zwischen der Dekonstruktion in der Philosophie und Literaturwissenschaft und dem Dekonstruktivismus in der Architektur“.  https://de.wikipedia.org/wiki/Dekonstruktivismus_(Architektur)


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Sammelsurium (232) 19.09.2023

 


Frau Dr. Eberlein
Ich las ein Haiku von Susan Rogers auf NaHaiWriMo [1]:
despite it all
remembering to smile...
this morning's triumph

Es erinnerte mich an Frau Dr. Gisela Eberlein [2], die früher im SWR3 eine Rubrik hatte: "Frau Doktor Eberlein: Positiv sollten Sie ihren Tag beginnen!" Einmal riet sie: Stellen Sie sich im Bad vor den Spiegel und sagen (flötend und honigsüß): Guten Morgen! Sie müssen es aber so sagen.

Günter Bruno Fuchs: Handbuch für Einwohner

Der Zustand des Buches [3] legt nahe, daß es noch niemand vor mir gelesen hat, und das ist auch gut so. Denn es ist abgrundTief schlecht und nichtsSagend. Mich irritiert, daß es bereits die zweite Auflage ("6.-8. Tausend")  ist. Hatte vielleicht das Buch vorher überhaupt keinen Leser, daß dieser Umstand nicht aufgefallen ist? Und was ist nur mit den restlichen 7999 Exemplaren passiert? Vielleicht sind sie  alle mit der Titanic gesunken.

Fliege
Du hast immer gemeint, eine Fliege zu sein, aber dann hast du die Beine nachgezählt und es waren acht.

Glück
Als ich gerade glücklich bin, weil ich den Wolken beim VorbeiZiehen zuSehe, frage ich mich, ob die Dinge, das Universum, Gott mein Glück teilen können? Oder können die Wolken Glück spüren, wenn sie durch den Himmel zu ziehen oder auch nur, daß sie jemanden damit den Zustand von Glück bescheren?

Chaos
"... und seine Restitution fiele zurück ins chaotische." [4]
Ich hatte kurz zuvor:



(su-o-ka) stand auf einer DVD-Hülle gelesen, aber es hätte natürlich
カオス (ka-o-su - Chaos) heißen müssen.

Navigieren oder Leben

"Navigare necesse est, vivere non becesse." [5]
Nicht der WahlSpruch eines NaVI-Herstellers, der einen über die Klippe fahren läßt, aber Klaus Kinski hätte es bestimmt unterschrieben.

Aussichten
"Konditor / Photo August Sander" [6] -: ich hätte eher an "Metzger vor der Schlachtung von Xaver Ottokar Müller" gedacht.
 
SpätSommer
Ich gehe durch die spätSommerliche Landschaft, in der die Bäume, zum Beispiel die Birken, bereits ihre Blätter verlieren, aber es ist nicht der Herbst, auch wenn schon einzelne Windböen kalt auf der Haut wirken und schwere Wolken sich auftürmen, aber dann doch vorÜber gleiten. Dann wieder ein wenig SonnenSchein Die Blätter sind vertrocknet, braun und gelb zu Boden gefallen und der Regen hat sie dann aufgeweicht. Wann will ich sie hier in der Natur nur zusammenKehren? Für den Herbst fehlen die knalligen Rot- und GelbTöne.

Fragen
Die Welt ist voller Fragen, warum stellen wir sie nicht? Zwischen "Wo kommen wir her?" und "Wohin gehen wir?" geschieht so viel, das wert ist, näher erforscht zu werden. Warum können wir nicht fliegen wie die Hummeln? Warum sprechen wir nicht automatisch alle Sprachen dieser Welt?

Scherben
SchauKästen - SchauerKästen






Links und Anmerkungen:

[1] https://www.facebook.com/NaHaiWriMo/posts/pfbid02TjLp31nwWw1c6aDFXUgXRvHNixnkpidNhuCr79Syr8n4D3vhsr5C9ZP9rjVfB4ZMl?comment_id=215369447891320
[2] „Frau Dr. Gisela Eberlein (1915-1992) arbeitete seit 1950 als praktische Ärztin in Leverkusen.“ https://ris.leverkusen.de/vo0050.asp?__kvonr=3325  und: „Dr. med. Gisela Eberlein, in Hannover geboren, legte 1944 ihr Staatsexamen in Freiburg ab. 1960 wurde sie mit dem Hufeland-Preis ausgezeichnet. Sie starb 1992.“ https://www.rowohlt.de/autor/gisela-eberlein-12305  
Gisela Eberlein: Intensiv, bewusst - so habe ich gelebt, mein Weg zur Gesundheitsvorsorge. Düsseldorf 1991. ISBN: 9783921179383.
Obwohl ich oft in Leverkusen war, habe ich sie nie persönlich kennengelernt, allerdings erinnere ich mich an ihren Sohn, mit dem ich zusammen Judo trainierte.
[3] Günter Bruno Fuchs: Handbuch für Einwohner. Carl Hanser Verlag, München, Wien 1970 (2. Auflage).
[4] Theodor W Adorno: Noten zur Literatur I. Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 1978 (37. - 38.Tausend). S. 16.
[5] Richard U. Bermann: Das Urwaldschiff. Wegweiser-Verlag, Berlin 1927.
[6] Walter Benjamin: Aussichten. Illustrierte Aufsätze. Insel, Frankfurt am Main 1977. ISBN: 3458019561.


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Monday, September 18, 2023

Altargesteck am 17.09.2023 – 15. Sonntag nach Trinitatis

 



Der 15. Sonntag nach Trinitatis „ist eine Schule der Sorglosigkeit“ [1]. Davon spricht auch der Wochenspruch: „Alle eure Sorge werft auf ihn; denn er sorgt für euch.“ [2]

Das sollte man nicht verwechseln mit Dale Carnegies „Sorge dich nicht, lebe!“ [3] Man hat Carnegie z.B. Zweckoptimismus vorgeworfen oder kritisiert, daß Glück und Erfolg nicht gleich zu setzen sind. Aber er hat als einer der ersten ein  Konzept der Psychohygiene propagiert, um Grübeln oder unrealistische Ängste zu vermeiden. Wahrscheinlich hat die „Vier-Fragen-Methode“ (Was ist das Problem? Welche Ursachen hat das Problem? Welches sind mögliche Lösungen? Welches ist die beste der möglichen Lösungen?) [4] einigen Menschen geholfen.

Es geht um das Vertrauen auf Gott, der unsere Sorge um Nahrung und Kleidung, Erkenntnis und Teilhabe ernst nimmt. So wie wir auch die Sorge um andere erst nehmen. Es war ein Anliegen der Gemeinde, einem Mädchen auf den Philippinen den Schulbesuch zu ermöglichen.

Es wurde bereits Erntedank gefeiert und danach fand die jetzt notwendige Gemeindeversammlung mit Vorstellung der Kandidaten für die Presbyteriumswahlen sowie ein Rückblick, insbesondere auf die Schäden, die durch die Flut vor zwei Jahren an Gebäuden entstanden waren.

Das Altargesteck paßt gut auf den Erntedank-Altar.




Inspiriert vom täglichen Blumenstrauß
auf einem Fahrrad von Ai Weiwei (艾未未).

Links und Anmerkungen:
[1] https://www.kirchenjahr-evangelisch.de/article.php#1134
[2] 1. Petr 5,7    
[3] Dale Carnegie: How to Stop Worrying and Start Living. A self-help book about stress management [5], dt.: Sorge dich nicht, lebe! Die Kunst, zu einem von Ängsten und Aufregungen befreiten Leben zu finden. Scherz-Verlag. ISBN 3-502-15107-5. (Ich habe aktuell keinen Zugriff auf mein Buch.)
[4] Dale Carnegie lebte von 1888 bis 1955 und war ein US-amerikanischer Kommunikations- und Motivationstrainer. https://de.wikipedia.org/wiki/Dale_Carnegie    
[5] Der Titel erinnert mich an: „Dr. Strangelove or: How I Learned to Stop Worrying and Love the Bomb“ von Stanley Kubrick.  https://de.wikipedia.org/wiki/Stanley_Kubrick

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Saturday, September 16, 2023

Haiku for National Haiku Writing Month – September 2023 First Half

 



National Haiku Writing Month has been founded by the well known haiku poet Michael Dylan Welch. The goal is to write at least one haiku a day. National Haiku Writing Month is in its 13th year. [1] I enjoy writing to the prompts on Facebook. Here are some interesting links: [2]. The prompter for September 2023 is Mick Mezza, who had done so previously in March 2022.

雲邊雁斷胡天月,
隴上羊歸塞草煙。
蘇武廟

溫庭筠

Clouds in the sky and the moon above the Hun country,
The sheep graze on the ridge as he returns to his borderland fire.
Su Wu Temple
Wen Ting-jun [3]


reconciliation
the brook still murmurs
silent tears
~ tears

soft breeze
moving the buttercups
toddler's smile
~ smile

Staghorn knife
In the chest
Not to mention the blood
~ acrostichon and staghorn (and the Pet Shop Boys)

the waves are calming
good news
in the eye of the storm
~ good news

drifting in the dinghy
the turtles take deep breaths
we're holding our breaths
~ drifting

Michael Dylan Welch answered: “I'd try to give your haiku no more than two parts (this one has three). Perhaps this (I'm just trying to give the poem two parts)” and changed it to a much better haiku:

drifting in the dinghy . . .
we hold our breaths
as we pass the turtles


hot evening
the sound of Blue Öyster Cult
wind starting suddenly
~ oysters

at the porch
a drink and awkward silence
the moon's sickle is late
~ tension

at the old age home
a man introduces himself
Bond, James Bond
~ bond

everybody loves
mother's cheese cake
one slice remaining
~ slice

no gold coins
for the metal detector
only missing vibes
~ gold coins

nature's triumph
my garden is a jungle again
just watching it
~ triumph

... and now to something completely different: a barock poem, I remembered when reading the prompt:
http://www.zeno.org/Literatur/M/Kuhlmann,+Quirinus/Gedichte/Der+K%C3%BChlpsalter,+Band+1/Virdtes+Buch/Der+15.+(60.)+K%C3%BChlpsalm


too colorful
the wreathmaker's display
in my gloom
~ wreath

the snails on the lawn
reaching their goal
no laurel wreath, though
~ goal

longer nights
nocturnal fights
with the moon blindfolded
~ blindfold

Michael Dylan Welch answered: “The plurals here diminish the focus on a single here-and-now experience. You can experience only one night at a time. Perhaps revise with that in mind? Also, what do you mean by nocturnal "fights"? That feels too intellectualized (analysis rather than imagery). The rhyme feels distracting too.” So I changed my haiku to:

pitch dark
with the moon blindfolded
the cat starts hunting
~ blindfold






Links and Annotations:
[1] https://www.facebook.com/NaHaiWriMo  
National Haiku Writing Month
[2] „To help with haiku fundamentals, please have a look at "Becoming a Haiku Poet" at https://www.graceguts.com/essays/becoming-a-haiku-poet. And please review the "Haiku Checklist" at https://www.graceguts.com/essays/haiku-checklist.
[3] Wen Ting-jun (
溫庭筠) is a poet of the Tang period. He lived from 812-870, although both dates are uncertain. The poem Su Wu Temple (rather Chapel) (蘇武廟), from which these two lines come, is included in the collection 300 Poems of the Tang Period (唐詩三百首), which was compiled in 1763. Wikipedia Chinese counts 311 poems, Wikipedia German counts “exactly” 310 poems, as does Wikipedia French, Wikipedia Japanese counts 313 poems, Wikipedia English counts 305 (“or more exactly 305”) and Wikipedia Vietnamese (“hay chính xác hơn là 305.”). The edition I used during my studies in Taiwan has 320 poems; I have good reasons to still using this edition.


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The Church of Santo Domingo in Quito and President Gabriel García Moreno


I visited Quito with a group and we had a guided tour with police escort, which made us feel safe. Two policewomen were assigned to our security, which was quite pleasant. When we arrived at the square in front of the Church of Santo Domingo in the old town, we noticed people feeding pigeons, a common practice in other countries as well, including South America. For example, in La Paz, Bolivia, pigeons are also fed in front of the presidential palace. However, in some countries, it is strictly prohibited and even punishable by law. We also heard vendors shouting, "¡Que riiiico, que riiiico!" [1]. As we approached the church, we saw rosaries, flowers, and even newspapers being sold, featuring scantily clad women. Our tour guide, Pablo, explained that the woman selling those items was just trying to make a living and couldn't afford ethical concerns. We didn't mind it, but it caught our attention.


We then entered the beautiful church. The foundation stone was laid in 1540, and the architect Francisco Bercerra supervised the construction until his death in 1581. The church was completed in 1688 [2]. Although it may sound like a long time, it's not as long as, for example, the Cologne Cathedral took 600 years to complete. Inside the church, the baroque high altar naturally caught our attention, but I was particularly interested in something else. In a side niche, I came across a note stating that President Gabriel García Moreno received Holy Communion there on the day of his death. He was stabbed and shot in front of the Cathedral of Quito, also known as the Basilica of the Sacred Heart of Jesus. His grave is located in the cathedral. The year 1875 was also interesting for other reasons: the Theosophical Society was founded by Helena Blavatsky and Henry Steel Olcott, and Hans Christian Andersen, the famous Danish fairy tale author, passed away.




Gabriel Gregorio Fernando José María García Moreno y Morán de Butrón (his full name) [3] lived from 1821 to 1875. He was a conservative and, as mentioned earlier, very religious. He had already served two successful presidential terms and was elected for a third, but he was assassinated by Faustino Rayo and others. Faustino Rayo struck him with a machete, while three or four other assailants emptied their revolvers on him. I must note that using a machete and firing guns simultaneously was not without danger for the attackers themselves. However, four of the assailants were later executed. The president, unfortunately, lost his life and was buried in the cathedral.



Links and Annotations:
[1] Claudia, a friend of mine, and I found amusement throughout the rest of the trip due to the exclamations of "¡que riiiico, que riiiico!" She was sitting next to a 10-year-old girl on the plane who kept saying it as well. It was only after the trip that I found this exclamation as an example in an academic book: "Regional norm variants (variantes de norma) in the phonetic area would be, for example, affective vocal lengthenings not usual in the Castilian norm, as found in certain South American (Rioplatense, but also Peruvian) norms, such as ¡bueno! as ¡bueeeeno!, ¡que rico! as ¡que riiiico!" Originally: „Regionale Normvarianten (variantes de norma) im lautlichen Bereich wären z.B. in der kastilischen Norm nicht übliche affektive vokalische Längungen, wie man sie in gewissen südamerikanischen (rioplatensischen, aber auch peruanischen) Normen findet, etwa ¡bueno! als ¡bueeeeno!, ¡que rico! als ¡que riiiico!
Wolf Dietrich and Volker Noll: Einführung in die spanische Sprachwissenschaft. Ein Lehr- und Arbeitsbuch. Erich Schmidt Verlag GmbH & Co. KG, Berlin 2012 (6th edition). ISBN: 978-3503137190. p. 57.
[2] https://es.wikipedia.org/wiki/Iglesia_de_Santo_Domingo_(Quito) and  https://en.wikipedia.org/wiki/Church_of_Santo_Domingo,_Quito
[3] https://en.wikipedia.org/wiki/Gabriel_Garc%C3%ADa_Moreno  


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