„ … ohne dich gerät unser Leben ins Taumeln;
unsere Tage werden zu Staub, den der Wind verweht.
Herr; es jagen MICH die Gesetze der Menschen
durch die Tage meines Lebens, …“. [1]
„Wo haben die Tage deines Lebens ihre Farbe verloren?“ [2]
unsere Tage werden zu Staub, den der Wind verweht.
Herr; es jagen MICH die Gesetze der Menschen
durch die Tage meines Lebens, …“. [1]
„Wo haben die Tage deines Lebens ihre Farbe verloren?“ [2]
Der 20. Sonntag nach dem Trinitatis-Fest [3] beschäftigt sich mit Regeln zum guten Leben. Der Wochenspruch lautet: „Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der HERR von dir fordert: nichts als Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott.“ [4] Neben der Beziehung zu Gott geht es auch um die Beziehung zu meinem Nächsten, um einen respektvollen Umgang miteinander. Dazu gehört, Regeln nicht um der Regeln willen einzuhalten, sondern in Liebe und Freiheit zueinander zu stehen; übrigens sagte Saint-Exupéry einmal, daß Liebe nicht bedeutet, sich anzuschauen, sondern in die gleiche Richtung zu schauen. Wir können in den Evangelien Belege finden, in denen Jesus darlegt, daß der Sabbat für den Menschen geschaffen wurde und nicht umgekehrt. Oder wir schauen in den Text der Epistel für den heutigen Tag, denn da schreibt Paulus an die Korinther: „... nicht des Buchstabens, sondern des Geistes. Denn der Buchstabe tötet, aber der Geist macht lebendig.“ [5]
Zum zweiten Brief an die Korinther juckte es mich schon eine Weile in den Fingern, etwas zu schreiben. Ich überblicke allerdings nicht die Spitzfindigkeit der textkritischen Forschung. Wahrscheinlich setzt sich der heutige Text aus den Fragmenten mehrerer Briefe zusammen, die Paulus zu verschiedenen Zeiten geschrieben hatte, dann aber nicht aus Gründen, etwa, daß ein weiterer Besuch in Korinth anstand, der dann doch nicht ausgeführt wurde, abschickte. Diese Texte hat dann jemand später versucht, in eine sinnvolle Abfolge zu ordnen, was aber zu abrupten Themenwechseln führen mußte, z.B. von der Kollekte für Jerusalem oder auch seiner Verteidigungsrede im 10. Kapitel.
In der Lesung aus dem Alten Testament ist auch Text der Predigt gewesen und behandelt den Teil, als Noah aus der Arche tritt [6]. Nachdem ich im letzten Jahr u.a. nach Armenien gereist war, hatte ich bereits über den Ararat berichtet [7]. Noah ist am Berg Ararat oder den armenischen Bergen gelandet, Luther, wie auch andere Übersetzungen, schreiben Berg Ararat [8]. Das ursprünglich hebräische Wort ist später über das assyrische Wort Urartu: Armenisch Արարատ Ararat übernommen worden. Kürzlich schrieb ich über den Sonnentempel der Jesiden in Aknalich (Armenien), den ich nicht besucht hatte [9]. Die Übersetzung aus der aramäischen Bibel (Peschitta-Bibelübersetzung) besagt jedoch: „Und die Arche kam im siebten Monat, am siebzehnten Tag des Monats, auf den Bergen von Qardu – Kurdistan – zur Ruhe.“ Dies bezieht sich auf den Berg Judi, der in der Türkei liegt [10]. „Die Identifizierung des biblischen Ararat mit dem Berg Judi als Anlandeplatz der Arche hielt sich in der syrischen und armenischen Tradition während der gesamten Spätantike.“ Der Berg liegt etwa auf halber Strecke zwischen Van und Mosul mitten in Kurdistan. Die Jesiden sind eine ethnische bzw. religiöse Gemeinschaft, die Kurdisch spricht. [11]
Der Text im Alten Testament kommt nun zu der poetischen Aussage, daß der Regenbogen das Zeichen des Bundes sei, den Gott aufgerichtet hat zwischen ihm und allem Fleisch auf Erden. Ich finde diese Stelle so schön wie: „Nähme ich Flügel der Morgenröte und bliebe am äußersten Meer, ...“ [12].
Das Gesteck in Kall hatte Küsterin Kerstin Schüer prächtig gestaltet. Man konnte Rot für das gerade vergangene Reformationsfest sehen, aber auch Weiß als Hinweis auf den bald zu feiernden Ewigkeitssonntag – da ist dann auch schon wieder das Kirchenjahr um – und natürlich Grün für die Zeit nach Trinitatis, die gerade noch andauert. Es wurden auch noch sehr schöne Äpfel aus dem Garten hinter der Kirche verteilt. So rot wie sie sind, passen sie ebenfalls liturgisch zum Reformationsfest, aber dieser Gottesdienst wurde zentral für die Trinitatisgemeinde in Hellenthal gefeiert.
Zum zweiten Brief an die Korinther juckte es mich schon eine Weile in den Fingern, etwas zu schreiben. Ich überblicke allerdings nicht die Spitzfindigkeit der textkritischen Forschung. Wahrscheinlich setzt sich der heutige Text aus den Fragmenten mehrerer Briefe zusammen, die Paulus zu verschiedenen Zeiten geschrieben hatte, dann aber nicht aus Gründen, etwa, daß ein weiterer Besuch in Korinth anstand, der dann doch nicht ausgeführt wurde, abschickte. Diese Texte hat dann jemand später versucht, in eine sinnvolle Abfolge zu ordnen, was aber zu abrupten Themenwechseln führen mußte, z.B. von der Kollekte für Jerusalem oder auch seiner Verteidigungsrede im 10. Kapitel.
In der Lesung aus dem Alten Testament ist auch Text der Predigt gewesen und behandelt den Teil, als Noah aus der Arche tritt [6]. Nachdem ich im letzten Jahr u.a. nach Armenien gereist war, hatte ich bereits über den Ararat berichtet [7]. Noah ist am Berg Ararat oder den armenischen Bergen gelandet, Luther, wie auch andere Übersetzungen, schreiben Berg Ararat [8]. Das ursprünglich hebräische Wort ist später über das assyrische Wort Urartu: Armenisch Արարատ Ararat übernommen worden. Kürzlich schrieb ich über den Sonnentempel der Jesiden in Aknalich (Armenien), den ich nicht besucht hatte [9]. Die Übersetzung aus der aramäischen Bibel (Peschitta-Bibelübersetzung) besagt jedoch: „Und die Arche kam im siebten Monat, am siebzehnten Tag des Monats, auf den Bergen von Qardu – Kurdistan – zur Ruhe.“ Dies bezieht sich auf den Berg Judi, der in der Türkei liegt [10]. „Die Identifizierung des biblischen Ararat mit dem Berg Judi als Anlandeplatz der Arche hielt sich in der syrischen und armenischen Tradition während der gesamten Spätantike.“ Der Berg liegt etwa auf halber Strecke zwischen Van und Mosul mitten in Kurdistan. Die Jesiden sind eine ethnische bzw. religiöse Gemeinschaft, die Kurdisch spricht. [11]
Der Text im Alten Testament kommt nun zu der poetischen Aussage, daß der Regenbogen das Zeichen des Bundes sei, den Gott aufgerichtet hat zwischen ihm und allem Fleisch auf Erden. Ich finde diese Stelle so schön wie: „Nähme ich Flügel der Morgenröte und bliebe am äußersten Meer, ...“ [12].
Das Gesteck in Kall hatte Küsterin Kerstin Schüer prächtig gestaltet. Man konnte Rot für das gerade vergangene Reformationsfest sehen, aber auch Weiß als Hinweis auf den bald zu feiernden Ewigkeitssonntag – da ist dann auch schon wieder das Kirchenjahr um – und natürlich Grün für die Zeit nach Trinitatis, die gerade noch andauert. Es wurden auch noch sehr schöne Äpfel aus dem Garten hinter der Kirche verteilt. So rot wie sie sind, passen sie ebenfalls liturgisch zum Reformationsfest, aber dieser Gottesdienst wurde zentral für die Trinitatisgemeinde in Hellenthal gefeiert.
Inspiriert vom täglichen Blumenstrauß
auf einem Fahrrad von Ai Weiwei (艾未未).
Links und Anmerkungen:
[1] Heinrich Schubert: Du erhörst mich. Gebete. Quell Verlag, Stuttgart 1992. ISBN: 3-7918-1915-1. S. 69. Gebet zum 20. Sonntag nach Trinitatis.
[2] Aus: Jóhann Jónsson: Sehnsucht. In: Silja Aðalsteinsdóttir, Jón Bjarni Atlason und Björn Kozempel (Herausgeber): Isländische Lyrik. Insel Verlag, Berlin 2011. ISBN: 978-3-458-35754-4.
Jóhann Jónsson (1896-1932); https://de.wikipedia.org/wiki/J%C3%B3hann_J%C3%B3nsson
[3] https://kirchenjahr-evangelisch.de/20-sonntag-nach-trinitatis/
[4] Micha 6,8
[5] https://www.die-bibel.de/bibel/LU17/2CO.3 2. Kor 3,3–6(7–9)
[6] https://www.die-bibel.de/bibel/LU17/GEN.8 1. Mose 8,18–22 und dazu gehört noch ein Teil aus dem 9. Kapitel
https://www.die-bibel.de/bibel/LU17/GEN.9 1. Mose 9,12–17
[7] The Lesser and the Greater Caucasus
https://rheumatologe.blogspot.com/2024/10/the-lesser-and-greater-caucasus.html
mit Hinweis auf: A Visit to the Armenian St. Thaddeus Monastery in Iran https://rheumatologe.blogspot.com/2018/10/a-visit-to-armenian-st-thaddeus.html
[8] https://www.bibleserver.com/EU.LUT/1.Mose8%2C4 1.Mose 8,4 und wenn man in https://biblehub.com/genesis/8-4.htm in den Bereich des hebräischen Textes geht, findet man dort „Berge von Ararat“.
[9] The Yazidic Sun Temple in Aknalich (Armenia), which I haven't seen
https://rheumatologe.blogspot.com/2025/10/the-yazidic-sun-temple-in-aknalich.html
[10] https://en.wikipedia.org/wiki/Mount_Judi
[11] https://en.wikipedia.org/wiki/Yazidis
[12] https://www.bibleserver.com/LUT/Psalm139 Ps 139,9
.
auf einem Fahrrad von Ai Weiwei (艾未未).
Links und Anmerkungen:
[1] Heinrich Schubert: Du erhörst mich. Gebete. Quell Verlag, Stuttgart 1992. ISBN: 3-7918-1915-1. S. 69. Gebet zum 20. Sonntag nach Trinitatis.
[2] Aus: Jóhann Jónsson: Sehnsucht. In: Silja Aðalsteinsdóttir, Jón Bjarni Atlason und Björn Kozempel (Herausgeber): Isländische Lyrik. Insel Verlag, Berlin 2011. ISBN: 978-3-458-35754-4.
Jóhann Jónsson (1896-1932); https://de.wikipedia.org/wiki/J%C3%B3hann_J%C3%B3nsson
[3] https://kirchenjahr-evangelisch.de/20-sonntag-nach-trinitatis/
[4] Micha 6,8
[5] https://www.die-bibel.de/bibel/LU17/2CO.3 2. Kor 3,3–6(7–9)
[6] https://www.die-bibel.de/bibel/LU17/GEN.8 1. Mose 8,18–22 und dazu gehört noch ein Teil aus dem 9. Kapitel
https://www.die-bibel.de/bibel/LU17/GEN.9 1. Mose 9,12–17
[7] The Lesser and the Greater Caucasus
https://rheumatologe.blogspot.com/2024/10/the-lesser-and-greater-caucasus.html
mit Hinweis auf: A Visit to the Armenian St. Thaddeus Monastery in Iran https://rheumatologe.blogspot.com/2018/10/a-visit-to-armenian-st-thaddeus.html
[8] https://www.bibleserver.com/EU.LUT/1.Mose8%2C4 1.Mose 8,4 und wenn man in https://biblehub.com/genesis/8-4.htm in den Bereich des hebräischen Textes geht, findet man dort „Berge von Ararat“.
[9] The Yazidic Sun Temple in Aknalich (Armenia), which I haven't seen
https://rheumatologe.blogspot.com/2025/10/the-yazidic-sun-temple-in-aknalich.html
[10] https://en.wikipedia.org/wiki/Mount_Judi
[11] https://en.wikipedia.org/wiki/Yazidis
[12] https://www.bibleserver.com/LUT/Psalm139 Ps 139,9
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