Friday, November 7, 2025

FreitagsGedichte / #KurzLyrik 07.11.2025

 


Zerfasertes Tau.
Ich wate im Seichten.
Dein Lachen: die leichten
Vokale im Grau.
Gerhard Neumann [1]

Sommer 
    das Feuer 
Des 
Sommers 
ErLischt
In 
Nebel
Regen 
Und 
Graupeln
Und 
Das 
HerbstLaub 
Brannte
Noch viel 
    Schneller 
HerUnter 

Steinigung 
    laßt uns 
Wieder 
Mehr 
Steinigen 
Und 
Hexen 
VerBrennen
Damit 
Wir
Den 
RückSchritt der 
    Menschheit 
Nicht verPassen 

VorMärz 
    alle Vögel 
Sind 
Schon 
Da 
Und 
Warten 
Auf 
Ihren 
EinSatz
Wenn 
Das 
Licht 
Die 
Nebel 
Hebt
Werden 
Sie schon 
   AnFangen
Zu singen 

BeTreten verBoten 
    nein, zu 
Diesem 
Gedicht 
Ist 
Nicht 
Das 
BeTreten 
VerBoten
Aber 
Eine 
EintrittKkarte 
BeNötigt 
Man 
Schon
Also beTreten 
    Zum 
EinGang zurück 

EisCreme 
    das Eis 
In 
Der 
Waffel 
Schmeckt 
Axiomatisch
Und 
Man 
Friert 
Beim 
Schlecken 
Nicht 
Mit der Zunge fest
Eis schlecken 
    Und 
WarmHerzig reden   

Regen & Steine 
    der Regen 
Benetzt 
Die 
Steine 
Und 
Der 
RegenBogen 
Streift 
Sie 
Kurz
Während 
Sie 
Schon Wieder
    Fast 
Trocken sind

Unter den Linden 
    unter den 
Linden 
Ist 
Das  
Grün 
Der
Linden 
ErHaben 
Und 
Der 
GeRuch 
Der 
Blüten 
Ach!? 
Und deine 
    Hand 
In meiner 

GroßStadt 
    eine GroßStadt 
Vielleicht 
Sogar 
Köln
Der 
Sturm 
Hat 
Die 
DunstGlocke
AufGerissen 
Und 
Die 
Kälte 
Des 
Universums 
Dringt 
Mit frischer 
    Luft 
In die Stadt 

WeinKeller 
    im Wein-
Keller 
Probieren 
Wir 
Den 
Alten 
Wein 
Und 
Lesen 
Aus 
GedichtHeften 
Die 
Lyrik 
Unserer 
Jugend 
Und fangen 
    An 
Zu weinen 

Tarzan 
    wenn du 
Tarzan 
Im 
UrWald 
Bist
Brauchst 
Du 
Keinen 
Baum 
Zum 
Pissen 
Aber 
Wehe
Tarzan kommt 
    In 
Die Stadt 

TierWelt 
    das Pferd 
Leckt 
Sich 
Die 
Pfoten 
Und 
Die 
Katze 
Trabt mit 
    Losen 
Hufen herbei [2]

LachMöwe 
    sie fraß 
FischBrötchen
Um 
FischBrötchen 
Und 
Lachte 
Dazu 
Nun 
Aber 
Kommt 
Der 
Herbst
Und doch 
    Lacht 
Sie weiter

Netz 
    da warfen 
Sie 
Das 
Netz 
Zur 
Rechten 
Seite 
Aus 
Und 
Fischten 
Die Sterne 
    Aus 
Dem Meer [3]

Besser 
Besser am Kamin der Kate 
Als in der Arche 
Besser an Bord der Arche 
Als unten am Grund 
Wir haben keinen Grund zu klagen und doch 
Besser wäre ein Leben ohne Jammern





Links und Anmerkungen:
[1] Aus: Gerhard Neumann: Die Bucht. In: Akzente. Zeitschrift für Dichtung. Herausgegeben von Walter Höllerer und Hans Bender. 1. Jahrgang 1954. Carl Hanser Verlag, München 1954-1973. Nachdruck Zweitausendeins, Frankfurt am Main 1975. S. 548. 
Gerhard Neumann, nicht zu verwechseln mit dem Germanisten, der z.B. über Kafka gearbeitet hatte, sondern: „Gerhard Neumann (geboren 1928 in Rostock, gestorben 25. Juni 2002 in Hamburg) galt in den fünfziger Jahren als eine der wichtigsten lyrischen Stimmen der jüngeren Generation.“ https://www.rimbaud.de/authors/neumann-gerhard/ 
[2] PS. Nicht zu vergessen die Nixen, die mitnichten mit den Hufen scharren.  
[3] Nicht ganz Joh 21,6 

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