Elihu Berle, Richter in Los
Angeles (Kalifornien) fordert von der „Kaffeehauskette Starbucks, auf ihren
Kaffee-Produkten künftig vor Krebsgefahren zu warnen“ [1]. Starbucks und andere
Unternehmen der Branche hätten nicht darlegen können, dass die Gefahr, die von
einer chemischen Verbindung ausgehe, die beim Rösten von Kaffee entstehe, zu
vernachlässigen sei, erklärte Richter am Mittwoch in Los Angeles.
Die NGO [Nichtregierungsorganisation]
CERT [Council for Education and Research on Toxics], die unter anderem über
Giftstoffe aufklärt, hatte bereits 2010 Starbucks und rund 90 Unternehmen der
Branche verklagt, denn Kaffee enthält den beim Röstvorgang entstehenden Stoff
Acrylamid. Acrylamid gilt als krebserregend, und demnach ist nach
kalifornischem Recht ein Warnhinweis erforderlich. Allerdings sind die Befunde
nicht so eindeutig [2,3]. Das Bundesinstitut für Risikobewertung schreibt: „Bei
den industriell hergestellten Lebensmitteln sollte der Acrylamidgehalt
insbesondere in den hochbelasteten Produktgruppen weiter minimiert werden. Als
Regel für die häusliche oder gastronomische Zubereitung gilt weiterhin
„Vergolden statt Verkohlen“, da der Acrylamidgehalt mit zunehmendem
Bräunungsgrad ansteigt.“
Mit der Rechtsauffassung
von Richter Berle müssten nachfolgende auch andere Nahrungsmittel
gekennzeichnet werden, denn Acrylamid entsteht beim Backen, Braten, Grillen, Frittieren,
Rösten, etc., wobei die Temperatur ein Rolle spielt, denn je heißer der Vorgang
ist desto mehr Acrylamid entsteht. So müsste man auch Brot mit brauner Kruste,
Knäckebrot, Kartoffelchips, Pommes frites, Lebkuchen, Spekulatius,
Kartoffelpuffer, Crunch-Müsli, und auch Muckefuck sowie weitere mit dem Risiko-Label
versehen.
Mit dieser Methode kann
man Lebensmittelschutz übertreiben und ad absurdum führen. Überlegen Sie, wie
viele Lebensmittel dick machen können. Wenn alle die Aufschrift „Kann zu
Fettsucht führen“ tragen müssten, was wäre dann wirklich erreicht?
Es schadet bestimmt
nicht, darauf zu achten, den Acrylamidgehalt in der Nahrung zu verringern, aber
dazu bedarf es keiner Aufdrucke. Und übrigens, frisch gebrühter Kaffee ist
heiß, sogar brühend heiß – aber muss man das mittels eines Aufklebers mitteilen
müssen?
Links:
[1]
[2]
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