Das deutsche Ärzteblatt
veröffentlichte gerade eine Studie zum Versorgungsstatus
mit Vitaminen und Mineralstoffen bei veganer Ernährungsweise im
Vergleich zu „üblicher Kost“ [1]. Die Studie ist gut durchdacht
und professionell durchgeführt worden. Die Autoren
schlussfolgerten: „Trotz geringer natürlicher Aufnahme von
Vitamin B12 bei Veganern war die Versorgung zwischen den Veganern und
Mischköstlern vergleichbar gut. Dies könnte an der hohen
Supplementierungsrate liegen. Zudem ist nach den vorliegenden
Ergebnissen auf die Jodversorgung der Bevölkerung insbesondere bei
veganer Ernährungsweise zu achten.“
Als
Limitation der Studie sehen die Autoren die geringe Anzahl an
Teilnehmern. In beiden Gruppen waren es je 36, wobei die Aufteilung
nach Geschlechtern gleich gewesen ist. Die Notwendigkeit weiterer
Studien mit höherer Anzahl an Teilnehmern wird gewünscht. Ein gute
Vergleichbarkeit der beiden Gruppen wurde durch folgende Faktoren
erreicht: „Matchen nach Geschlecht und Alter, den kurzen
Rekrutierungszeitraum und das Einschlusskriterium eines BMI unter 30
kg/m2.“
Ein statistisch signifikanter
Unterschied der beiden Gruppen ergab sich lediglich beim Gebrauch von
Supplementen bei 35 von 36 in der Gruppe Vegan gegenüber 12 von 36 in
der Gruppe Mischkost (P<0,0001). In der Gruppe Mischkost galt als
ein Einschlusskriterium: drei Portionen Fleisch oder zwei Portionen
Fleisch und zwei Portionen Wurst pro Woche. Der durchschnittlich
Verzehr an Fleisch liegt bei etwa 60 kg pro Jahr [2]. Es kann demnach
sein, dass die Gruppe Mischkost der Studie eher das Ziel der
Deutschen Gesellschaft für Ernährung mit 300-600 g pro Woche [3]
als der Bevölkerungsdurchschnitt erreicht. Andererseits ist diese
Gruppe dann aber besser vergleichbar. Dieses Problem der
Vergleichbarkeit der Gruppen und Widerspiegelung der
Ernährungswirklichkeit müsste in einer weiteren Studie diskutiert
werden.<
Gehen wir nun auf einige statistisch
signifikante Unterschiede in den biochemischen Basisdaten und den
ausgewählten Vitaminen und Mineralstoffen der Studie ein.
Gesamt-Cholesterin und LDL-Cholesterin
lag bei der Gruppe Vegan niedriger. Die Gruppe Mischkost lag mit
einem Durchschnittswert von 204 mg/dL allerdings auch nicht
wesentlich über der 200 mg/dL Grenze. Über diese Grenze wird viel
gestritten. Hier ist das nicht notwendig.
Bei Folat und Vitamin K1 lag die Gruppe
Vegan auf einem höheren Niveau, aber auch die Gruppe Mischkost lag
im statistischen Normbereich.
Bei Vitamin A lag die Gruppe Mischkost
auf einem höheren Niveau, aber auch die Gruppe Vegan lag im
statistischen Normbereich. Hier hätte ich mir Angaben über den
Spiegel an ß-Karotinoiden gewünscht.
Bei Alpha-Tocopherol, Vitamin B2 und B3
lagen die Gruppe Mischkost höher, aber beide Gruppen sicher im
Normbereich.
Die Gruppe Vegan hatte eine niedrigere
Kalziumausscheidung (Dank an das Autorenteam – Kalzium richtig zu
schreiben wird oft nicht erreicht).
In Bezug auf Eisen gab es keinen
statistisch signifikanten Unterschied bei den untersuchten Gruppen,
wobei allerdings ein Trend zu einem niedrigeren Niveau in der Gruppe
Vegan erkennbar ist. Das Autorenteam diskutiert andere Studien, u.a.
eine Schweizer Studie, die bei 11 % der Veganer aber auch auch bei 8
% der Mischköstler eine Unterversorgung mit Eisen beobachtet hatte.
Was kann man ableiten?
Fazit in Abwanderung eines Slogans von Dale Carnegie:
Links und Literaturangaben:
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