Die Maria-Hilf-Kapelle in Kerperscheid

Kerperscheid ist ein Dorf mit ca. 90 Einwohnern in der Eifel und gehört zu Schleiden und zur Gemeinschaft der Gemeinden Hellenthal-Schleiden [1]. Kerperscheid ist für 1464 erstmalig in einer Urkunde belegt. Nach Recherchen des Kölner Stadt-Anzeigers ist die Maria-Hilf-Kapelle 1910 von einem dafür gegründeten Kapellenverein geplant und 1913 fertiggestellt worden [2]. Mein Gewährsmann nannte die Zahlen 1906 für Beginn der Planung und 1912 für die Fertigstellung. Vielleicht ist sie erst 1913 geweiht woden.

 

Im Jahr 2002 wurde ein neuer Altar aufgestellt. Es waren auch weitere Renovierungsarbeiten notwendig geworden. „Die aus dem Jahre 1904 stammende Pfeifenorgel der Firma Steinmann aus Vlotho-Wehrendorf musste darüber hinaus völlig zerlegt und vom kleinsten Gelenk bis zur größten Pfeife gereinigt und restauriert werden, ...“ berichtete der Kölner Stadt-Anzeiger.

Mir fielen die Fenster besonders auf. Die stammen aus der Schleidener Schlosskirche. 1989 wurden dort neue Fenster eingesetzt und die alten Fenster eingelagert. Aus diesen Resten wurden 2006 die Fenster für die Maria-Hilf-Kapelle gefertigt und eingesetzt [3]. Die Forschungsstelle Glasmalerei hat leider keine Informationen zu den Fenstern [4]. Und mir waren ähnliche Fenster in der Schloßkirche Schleiden (katholische Pfarrkirche „St. Philippus und Jakobus“) früher nicht aufgefallen, denn die Fenster dort sind alle ausgestauscht worden [5].

Mittlerweile werden nur noch zweimal im Jahr Messen in der Maria-Hilf-Kapelle gefeiert. Der Besuch ist möglich, aber man muss sich die Kapelle aufschließen lassen und auch das ist problemlos möglich; interessanterweise sieht das Integrierte Kommunale Entwicklungskonzept der Stadt Schleiden darin eine Schwäche („Kapelle ist nicht geöffnet, Nachwuchs Kapellenverein und damit Pflege nicht gesichert“ [6], wobei ich den zweiten Teil gut verstehen kann, denn die Kerperscheider haben viel Arbeit und auch Geld in die Kapelle investiert und da sollte der Bestand gesichert werden. Funfact: unter Stärken wird aufgeführt: „Fehlender barrierefreier Zugang zum DGH, tw. Sanierung des Daches notwendig“.

Kerperscheid liegt an der B258 südöstlich von Schleiden und ist per Auto nur über die B258 zu erreichen; zu Fuß oder per Rad auch direkt von Schleiden-Oberhausen. Die Omnibusse halten an der B258 (Abzweigug) – es sind dann 300-400 m Fußweg bis zur Kapelle.

Links und Literaturangaben:
[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Kerperscheid
[2] https://www.ksta.de/kapelle-mit-neuem-altar-14554176
[3] https://www.rundschau-online.de/aus--resten--entstanden-neue-fenster-11524690

[4] http://www.glasmalerei-ev.net/pages/de_nw.shtml
[5] https://rheumatologe.blogspot.com/2018/09/schlosskirche-schleiden.html
[6] https://www.schleiden.de/pool/dokumente/rathaus/verschiedenes/ikek-schleiden-final-nov-2017.pdf?cid=5z5

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