Der 16. Sonntag nach Trinitatis lenkt uns mit dem Wochenspruch auf die Hoffnung [1]: „Christus Jesus hat dem Tode die Macht genommen und das Leben und ein unvergängliches Wesen ans Licht gebracht durch das Evangelium.“ (2. Tim 1,10b)
Im heutigen Evangelium wird die Geschichte von Lazarus erzählt [2], der bereits vier Tage im Grab lag, als Jesus zu Marta und Maria kommt. Marta spricht zu ihm: „Ich weiß, dass er auferstehen wird bei der Auferstehung am Jüngsten Tage.“ Jesus spricht zu ihr: „Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, ob er gleich stürbe; und wer da lebt und glaubt an mich, der wird nimmermehr sterben.“ Nachdem der Stein vom Grab weggerollt worden war, rief Jesus mit lauter Stimme: „Lazarus, komm heraus!“ Und der Verstorbene kam heraus, gebunden mit Grabtüchern an Füßen und Händen, und sein Gesicht war verhüllt mit einem Schweißtuch. Jesus spricht zu ihnen: „Löst die Binden und lasst ihn gehen!“
Der Predigttext steht im zweiten Brief an Timotheus (2. Tim 1,7–10). Der Kernsatz lautet: „Denn Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.“ [3] In der neuen Lutherübersetzung steht „Geist der Furcht“, aber in der alten Übersetzung steht „Geist der Verzagtheit“. Der Text der Vulgata lautet: „non enim dedit nobis Deus spiritum timoris sed virtutis et dilectionis et sobrietatis“. Die neue Übersetzung ist schon korrekt, denn timor bedeutet Angst, Furcht, Besorgnis; ich habe es extra in einem Wörterbuch für Kirchenlatein nachgeschlagen [4]. Aber Verzagtheit, das furchtsame Zögern, gefällt mir besser.
Das Altargesteck spiegelt die abnehmende Zahl der Kirchenmitglieder wider; was sich allerdings nicht an der Zahl der Kirchenbesucher ablesen ließe. Es ist trotzdem schön. Die liturgische Farbe Grün ist vertreten. Die weiße Blüte (wahrscheinlich eine Chrysamtheme) könnte Jesus Christus symbolisieren, der den Glaubigen versichert: „Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, ob er gleich stürbe; und wer da lebt und glaubt an mich, der wird nimmermehr sterben.“
Inspiriert vom täglichen Blumenstrauß auf einem Fahrrad
von Ai Weiwei (艾未未).
Links:
[1] https://www.kirchenjahr-evangelisch.de/article.php#894
[2] https://www.die-bibel.de/bibeln/online-bibeln/lesen/LU17/JHN.11/Johannes-11
[3] https://www.die-bibel.de/bibeln/online-bibeln/lesen/LU17/2TI.1/2.-Timotheus-1
[4] Schmid, J.: Kurzes Handwörterbuch des Kirchenlateins. Verlag Gebr. Steffen, Limburg a.d. Lahn 1940.
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