Tuesday, June 25, 2024

KIF 2024 (Kunst im Fluß 2024) in Gemünd


Nachdem ich „Kunst im Fluß 2023“ in Gemünd eher zufällig aufgefallen war [1], hatte ich jetzt gezielt nach den Exponaten Ausschau gehalten. Auch in diesem Jahr sind an den Uferbefestigungen im Bereich des Zusammenflusses von Urft und Olef Kunstwerke zu sehen.

Der Mensch ist von Anbeginn seines Menschseins Künstler. Er hat bereits vor Jahrtausenden Höhlen bemalt oder auch Kunst in Steine geritzt. Die Techniken wandelten sich. In diesem Jahr ist die Erschaffung von Kunst mit Hilfe von  Künstlicher Intelligenz (KI) [2]. Schnell wird an Plagiate gedacht, aber Programm wie  ChatGPT, DALL-E, Midjourney [3] oder andere sind so wenig schöpferisch wie Farbe und Leinwand. Der schöpferische Akt liegt in Vorgaben und Abänderungen des Werkes. Die Programm generieren dann aus einem immensen Datenpool neue Bilder. Der Titel der diesjährigen Open-Air Ausstellung „Kunst im Fluss 2024“ (KIF 2024) ist „KI und andere Lebewesen“; dau gibt es einen Online-Katalog, in dem man blättern kann [4]. Live kann man sich vom 16.06.2024 bis Oktober 2024 die Auswahl von 40 Arbeiten auf bedruckten Planen in der Größe 200 x 150 cm ansehen. Dazu gibt es einen Flyer, den man herunterladen kann, um nachzusehen, wo welches Objekt hängt [5]. Kurator der Ausstellung ist wieder Jürgen A. Roder.



Parallel dazu gibt es im Kunstforum die Ausstellung „Phantastische Welten … oder das Drama des Apfels“, die vom 16. Juni bis 24. August 2024 besichtigt werden kann. „Das plötzliche Aufkommen des Irrationalen und Unerklärlichen inmitten der banalen Alltagwirklichkeit“ wird in Malerei, Fotografie, Installation, Skulptur und Objekt künstlerisch transformiert. Kuratorin der Ausstellung ist Eva-Maria Hermanns [6]. Für diese Ausstellung gibt es auch einen Flyer [7], in dem u.a. Ort und Öffnungszeiten vermerkt sind, aber die ich hier schon einmal verraten möchte: Dreiborner Str. 22, Öffnungszeiten: Fr. + Sa. + So. 13:00-18:00 Uhr.

Nach Gemünd muß man nun selbst fahren. Auch wenn es nach meiner Meinung zu viele Ladenlokale mit medizinischem Bezug gibt, sind doch wieder Restaurants, Eisdiele und sonstige Geschäfte geöffnet. Alle Schäden der Flut von 2021 sind noch nicht behoben. Trotzdem -: der Besuch in Gemünd lohnt sich wieder.

Kunst mit Enten - das geht sehr gut zusammen!

Links und Anmerkungen:
[1] https://rheumatologe.blogspot.com/2023/09/kif-2023-kunst-im-flu-2023-in-gemund.html
[2] Oder auch AI genannt, von Artificial Intelligence.
[3] https://kunstforumeifel-gemuend.de/kunst-im-fluss-24/
[4] Online-Katalog: https://online.fliphtml5.com/lpbtl/rsvp/#p=1
[5] https://kunstforumeifel-gemuend.de/wp-content/uploads/2024/05/Flyer-KIF2024.pdf
[6] https://kunstforumeifel-gemuend.de/phantastische-welten/
[7] https://kunstforumeifel-gemuend.de/wp-content/uploads/2024/06/Flyer-Phantastische-Welten-Juni-2024.pdf

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Monday, June 24, 2024

Altargesteck für den 22./23.06.2024 4. Sonntag nach Trinitatis

 


Der heutige Sonntag ist der vierte Sonntag nach dem Trinitatis-Fest [1]. Die Kernaussage betrifft, wie friedliches Zusammenleben gelingen kann. „Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem.“ [2]. Das kann einen an die elfjährige Maria Goretti erinnern, die in der römisch-katholischen Kirche heilig gesprochen wurde. Maria wurde Opfer eines Vergewaltigungsversuchs am 05.07.1902; sie wehrte sich und der 16jährige Täter stach 14mal mit einer Ahle [3] auf sie ein. Bevor sie am 06. Juli verstarb vergab sie dem Täter. Auch die Mutter vergab ihm, als er 26 Jahre später aus der Zwangsarbeit entlassen wurde. Er scheint wirklich bereut zu haben und ging als Gärtner in ein Kapuzinerkloster.

Der Predigttext zum aktuellen Sonntag steht im ersten Buch Samuel und ist ziemlich lang. Aber der letzte Vers faßt alles zusammen: „Wo ist jemand, der seinen Feind findet und lässt ihn im Guten seinen Weg gehen? Der Herr vergelte dir Gutes für das, was du heute an mir getan hast!“ [4] Worum geht es? David hätte Saul, der ihm nach dem Leben trachtete, töten kpnnen, aber nahm davon Abstand.

Das Evangelium steht bei Lukas und handelt „Vom Umgang mit dem Nächsten“: „Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist. Und richtet nicht, so werdet ihr auch nicht gerichtet. Verdammt nicht, so werdet ihr nicht verdammt. Vergebt, so wird euch vergeben.“ [5] Das ist die Stelle, an der vom „Splitter in deines Bruders Auge“ die Rede ist. Bitte nachlesen.

Der Wochenspruch lautet: „Einer trage des andern Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen.“ [6]

Der Gottesdienst war ein Werkstatt-Gottesdienst und beschäftigte sich mit dem Segen. Ein gutes Beispiel für Segen ist Jakobs Kampf am Jabbok. Jakob kämpft die Ganze Nacht mit seinem Gegener und läßt nicht von ihm ab: „Aber Jakob antwortete: Ich lasse dich nicht, du segnest mich denn.“ [7] Diesen Segen hat er bekommen. In Psalm 65 heißt es, daß „deine Fußstapfen triefen von Segen, in Psalm 115 werden Große und Kleine gesegnet und in Psalm 129 lesen wir: „Der Segen des Herrn sei über euch!“

An verschiedenen Stationen konnte man über Segen reden, sich segnen lassen oder sich mit dem Gedicht „Die Schale der Liebe“ von Bernhard von Clairvaux auseinandersetzen, in dem es heißt: „Wenn du vernünftig bist, erweise dich als Schale und nicht als Kanal, / der fast gleichzeitig empfängt und weitergibt, / während jene wartet, bis sie gefüllt ist. //
Auf diese Weise gibt sie das, was bei ihr überfließt, ohne eigenen Schaden weiter. / Lerne auch du, nur aus der Fülle auszugießen und habe nicht den Wunsch freigiebiger zu sein als Gott.“ [8] Mir fiel dazu das Gedicht „Der römische Brunnen“ von Conrad Ferdinand Meyer ein, das in der
siebten Version von 1882 [9]:
„Aufsteigt der Strahl und fallend gießt
Er voll der Marmorschale Rund,
Die, sich verschleiernd, überfließt
In einer zweiten Schale Grund;
Die zweite gibt, sie wird zu reich,
Der dritten wallend ihre Flut,
Und jede nimmt und gibt zugleich
Und strömt und ruht.“
Das Gedicht „Der Brunnen“ von Rose Ausländer mußte ich nachschlagen: „Im verbrannten Hof / Steht noch der Brunnen/ Voll Tränen. / Wer weinte sie. Wer trinkt seinen Durst leer.“
Ein besonderen Segen hatte mir eine sehr alte Patientin gegeben. Sie war eine spätaussiedlerin und hatte viel beschwerlich Jahre in der Sovietunion hinter sich. Sie sprach immer noch Sibiriendeutsch. Nach einigen Jahren, in denen sie regelmäßig zu Kontrollen kam, feagte sie, ob sie mich segnen dürfe. Aber sicher durfte sie! Sie hat mich sehr dankbar gemacht.

Stille herrschte am Altargesteck und auch am Altar, denn die Kirche war als Ort der Stille reserviert. Der Gottesdienst fand draußen statt. Da fiel nicht auf, daß einige Blumen die Köpfe hängen ließen. Aufgefallen allerdings waren die Kerzen auf dem Altar, die auch vom Vorplatz zu sehen waren.



Inspiriert vom täglichen Blumenstrauß
auf einem Fahrrad von Ai Weiwei (艾未未).

Links und Anmerkungen:
[1] https://kirchenjahr-evangelisch.de/4-sonntag-nach-trinitatis/  
[2] Röm 12,21
[3] https://de.wikipedia.org/wiki/Maria_Goretti
[4] https://www.die-bibel.de/bibel/LU17/1SA.24 1. Sam 24,1–20
[5] https://www.die-bibel.de/bibel/LU17/LUK.6 Lk 6,36–42
[6] Gal 6,2 Regelmäßige LeserInnen dieses Blogs könnten sich wundern, daß ich heute so lakonisch daherkomme, aber das kommt jetzt.
[7] „Jakobs Kampf am Jabbok ist eine biblische Erzählung (Gen 32,23–33 LUT). Sie enthält die einzige Beschreibung eines Ringkampfs in der Genesis und das in der Bibel singuläre Motiv, dass der Segen einem göttlichen Wesen abgerungen wird.“
https://de.wikipedia.org/wiki/Jakobs_Kampf_am_Jabbok und
https://www.bibleserver.com/LUT/1.Mose32%2C23-33  1.Mose 32,23-33
[8] https://mehrentspannung.de/die-schale-der-liebe/
[9] https://de.wikipedia.org/wiki/Der_r%C3%B6mische_Brunnen


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Saturday, June 22, 2024

Sammelsurium (257) 22.06.2024

 



RückSchau
824
König Egbert von Wessex (802-859) unterwirft und vereint die übrigen englischen Teilreiche. Han Jü leitet den Kulturkampf Konfuzianer gegen Buddhismus ein [1]. Egbert stand Pate für die TV-Serie Vikings [2]. Han Jü wird heute mit Han Yu (韓愈) transkribiert und lebte von 768 bis 824, also in der Tang-Zeit; er war ein chinesischer Dichter und Essayist. Er hat übrigens Daoismus wie Buddhismus bekämpft [3].

Aus dem Zusammenhang
Nicht -: Liebt das Rare
Sondern -: liebt das Bare
(stimmt aber im Zusammenhang)

Nichts
Das Nichts nichtet, was sollte es auch anderes tun? Aber sobald es nichtet, ist es aus mit dem NichtSein? Sein oder NichtSein oder auch umgekehrt -: NichtSein oder Sein. Da folgen Verträge, Gehälter, Steuern, Bescheinigungen. Wie schön war es vordem, als das Nichts noch nicht einmal nichten mußte.

Promotoren
UnWissenheit und Angst sind mächtige Promotoren von Gewalt und UnGerechtigkeit.

Retten wir die Welt
Wenn etwas die Welt retten kann, dann ist es das Prinzip der EntSchleunigung.

AbSchließendes zu Groot
2020 schrieb ich über „Holunder vermehren oder »Ich bin Groot«“ [5]. Groot bezog sich auf das Ende des Films „Guardians of the Galaxy“ [6]. 2021 hatte ich Groot umetzen müssen und auch an der neuen Stelle wuchs er weiter [7]. Eigentlich hätte ich schon längst darüber berichten müssen. RIP Groot! Es kam, wie es kommen mußte -: die WühlMaus fand Geschmack an Groots Wurzeln. Das hat sie später noch zwei weiteren, schon größeren HolunderPflanzen angetan.

VerfolgungsJagden
Wer kennt sie nicht, die VerfolgungsJagden in Film oder heute einmal speziell im Internet?  Da werden Leib und Leben aufs Spiel gesetzt, MaterialSchlachten geschlagen, da sind jedenfalls in den USA zehn oder mehr Wagen im Einsatz. Warum nicht nur zwei? Warum verfolgen alle den Täter / Flüchtigen? Warum kann man nicht wie die präHistorischen Jäger im Wechsel einfach nur mit ein oder zwei Wagen hinterher fahren in gemäßigten in Abstand, bis endlich der TankVorrat zu Ende geht? Oder sehe ich das völlig falsch und man muß zur  Verhinderung anderer Gefährdungen die jetzt erst entstehenden in Kauf nehmen? Ich habe jedenfalls im Internet VerfolgungsJagden gesehen, bei denen weder auf das eigene noch das Leben des Verfolgten oder auf KollateralSchäden geachtet wurde. Ich meine, es müsste nicht so sein.

Furcht vor dem ScheinTod
Vielleicht ist die Furcht vor dem Scheintod außer etwas, wie ich bin doch nicht tot und deshalb auch sollte ich nicht verbrannt werden. Müsste ich Vorkehrungen treffen, um nicht scheinTod ins Grab gelegt zu werden? Wie steht es mit EinBalsamierung? Wie steht es mit KryoKonservierung? Alles Fragen, die doch nur Ängste hervorrufen. Anmerkung: meine Mutter hatte erhebliche Ängste vor dem ScheinTod. Ein Rezensent meinte zu dem Buch „Lebendig begraben“ [8], daß es auf jeden Nachttisch gehöre; allerdings wäre es eben kein Buch für meine Mutter gewesen.

ScheibenWischer
Ich mag es nicht, wenn der ScheibenWischer mir dauernd vor dem Gesicht rumfuhrwerk, aber man kann kann ja ScheibenWischer einstellen. Wenn man  aus der NullLage nach unten drückt, dann wird nur einmal gewischt, stellt man ihnen eine RasterStufe nach oben, dann wird langsam gewischt. Und zwar in drei Stufen langsam, noch langsamer, am langsamsten. Und dann kann man wieder eine Stufe höher stellen, da ist dann DauerBetrieb, und noch eine Stufe höher ist der schnelle DauerBetrieb. So ist es nach der Theorie, aber in der Praxis ist es anders, denn wenn ich die einmal eine langsame Stufe eingestellt habe, dann wird der Wischer schneller. Und auch wenn ich die DauerStellung eingestellt habe, wird der Wischer plötzlich schneller. Ich will das nicht, ich will Herr über den Wischer sein und nicht Sklave. Trotzdem, Danke VW! Ich fahre Golf.

BücherSchränke
Ich meine, daß ich gerade herausGefunden habe, warum ich gerne BücherSchränke habe. Diese öffentlichen BücherSchränke, in die auch ich häufig Bücher einstelle, aber genauso häufig Bücher mitnehme. Es liegt nicht daran, daß ich Geld sparen will, denn ich habe genügend Geld, um Bücher zu kaufen, was ich auch zwischendurch tue. Schon um das Geschäft in Kall weiter zu erhalten. Aber ich meine, daß der Charme des BücherSchrankes dem eines Antiquariates gleicht. Da ist dieses Stöbern und nicht dieses gezielt nach einem Buch Suchen. Und ich bin oftmals überrascht, was ich finde, woran ich nicht gedacht hätte, es zu lesen. Und dann freue ich mich besonders darüber. Häufig aber bin ich enttäuscht von dem, was ich dort finde, insbesondere die vielen Bände vom Reader's Digest oder nicht mehr gültige GesetzesTexte. Da denke ich, daß man solche Dinge doch direkt entsorgen könnte.

ReißVerschluss
Ich habe eine wattierte Jacke mit ReißVerschluss, die habe ich wohlFeil erworben und ich trage sie auch gerne. Hier in der Eifel braucht man sowas unter Umständen noch im SpätFrühjahr. Ich wundere mich, warum der Schlitten des ReißVerschlusses immer in der Mitte hängt, dabei trage ich doch die Jacke und er müßte entsprechend der Schwerkraft unten bleiben. Dies ist aber nicht der fall. Ich schiebe ihn immer wieder zurück und dann ist er doch wieder in der Mitte. Das an sich [9] ist nicht weiter schlimm, aber ich habe keine Erklärung dafür und das ärgert mich.

Scherben
So zärtlich war Suleyka – ein FilmTitel? Nein, ein Kalauer!


Links und Anmerkungen:
[1] Werner Stein: Kulturfahrplan. Die wichtigsten Daten der Kulturgeschichte. Von Anbeginn bis heute. Deutsche Buch-Gemeinschaft, Berlin und Darmstadt 1946/1957. S. 398.
[2] König Egbert von Wessex, gespielt von Linus Roache, synchronisiert von Michael Lott. https://de.wikipedia.org/wiki/Vikings_(Fernsehserie)
[3] https://de.wikipedia.org/wiki/Han_Yu   
[4] Max Goldt: Wenn man einen weißen Anzug anhat: Ein Tagebuch-Buch. Rowohlt Taschenbuch, Reinbek 2002. ISBN: 978-3-499-23348-7. S.64.
[5] Holunder vermehren oder „Ich bin Groot“ https://rheumatologe.blogspot.com/2020/07/holunder-vermehren-oder-ich-bin-groot.html  
[6] „Guardians of the Galaxy (englisch für ‚Hüter der Galaxie‘) ist ein US-amerikanischer Science-Fiction-Actionfilm aus dem Jahr 2014.“ https://de.wikipedia.org/wiki/Guardians_of_the_Galaxy
[7] Neues von Groot https://rheumatologe.blogspot.com/2021/07/blog-post.html
[8] Jan Bondeson: Lebendig begraben. Geschichte einer Urangst. Hoffmann und Campe, Hamburg 2002. ISBN: 3455093647.
[9] Es müßte natürlich amförsisch hier stehen.


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Friday, June 21, 2024

FreitagsGedichte / #KurzLyrik 21.06.2024


蓬門未識綺羅香,
擬託良媒益自傷。
誰愛風流高格調?
共憐時世儉梳妝。
貧女
秦韜玉
Sie lebt unter einem Strohdach und trägt nie Duft und Seide,
Wie könnte sie es wagen, eine Heirat arrangieren zu lassen?
Wer würde die Schönheit in ihrem schlichten Gesicht erkennen,
Wenn wir nur nach äußeren statt inneren Werten schauen?
Das arme Mädchen
Qin Taoyu [1]


Reis, Reiser, Reißen, Reisen  

    es fällt  
Reis
Um
Reis
Aus
Bäumen
Denn
Der
Wind
Reißt
In
Den
Bäumen
Bevor
    Er
Weiter reist

Amors Pfeil
    der sirrende
Pfeil
Irrend
Zwischen
Den
Menschen
Einer
GeTroffen
Am anderen
    Fliegt
Er vorBei

MittJuni
    im letzten
Licht
Wiegen
Die
Bäume
In
Wind
Regen
Und
Kälte
Den Tag
    In
Die Nacht

Brief  
    der Winter
War
Nicht
Lang
Genug
Um
Deinen
Brief
Zu
Lesen
Und
Im Sommer
    Lese
Ich nicht

Wandern
    da kommen
Sie
Wieder
In
Gruppen
Mit
Ihrer
WanderKleidung [2]
Und
ZuBehör
Und
Der Wald
    Muß
Es erTragen  

Winter
    der Winter
Liegt
In
Weißer
Stille
Auf
Dem
Land
Daran
Ändern
Auch nichts
    Deine
SommerSprossen

BergFest
    das ist
Immer
Die
Hälfte  
Einer
Zeit
Vielleicht
Der
MittWoch
Aber
Im
Leben
Ist
Das
Immer kurz
    Vor
Dem tod

FernSehen
    ich schaue
Schon
Lange
Nicht
Fern
Aber
Ich
ErInnere
Mich
An
Sie standen
    An den
Hängen und Pisten
    

Wälder
    die Antennen-
Wälder
Auf
Den
Grauen
MietsKasernen
Sind
AbGeholzt
Worden
Und
Da waren
    Keine
AntennenUmarmer   

Jonas
    im Fisch
War
Er
Und
Nicht
Im
Yellow Submarine
Nicht
Nach
Außen
Schauend
Nur
Nach innen
    Wie
Von Gott geWollt

VerStaucht
    der verStauchte
Fuß
Schreit
Nach
EssigSaurer
TonErde
Und
BeKommt
ChiliSauce
    Und
Ist zuFrieden

Erde
    diese Erde
VerTrocknet
Eine
Andere  
VerModert
DaZwischen
Dürfen
Wir
Die Schönheit
    Des
VerGehens erLeben

Wind
    ruhig stehen
Die
Bäume
Im
Wind
Denn
Der
Zaust
Weiter höher
    In
Den Wolken

KirschBaum
    still läßt
Der
KirschBaum
Seine
Kranken
Blätter
Fallen
Noch vor
    Dem
Sommer

Amsel
    so fröhlich
Singt
Die
Amsel
In
Den
Abend
Der
Mit dunkelGrauen
    Wolken
ZuGehangen ist 

 



Links und Anmerkungen:
[1] Über Qin Taoyu (
秦韜玉) ist kaum etwas bekannt. Er gehört zu den Lyrikern der Tang-Zeit, aber wann genau er gelebt hat, ist ungewiß; Wikipedia hat lediglich einen kurzen Artikel auf Chineisch über ihn, in dem zu erfahren ist, daß er im Jahr 882 den Grad Jinshi (進士), also den höchsten Grad der kaiserlichen Prüfungen, erreicht hat.Nur dieses hier  übersetzte Gedicht (erste Hälfte) wurde in die Anthologie „300 Gedichte der Tang-Zeit“ (唐詩三百首) aufgenommen. In der riesigen Kompilation „Komplette Tang-Gedichte“ (全唐詩) aus dem Jahr 1705 findet sich aber auch nur dieses eine Gedicht.
[2] Ich habe nichts gegen sinnvolle Bekleidung, gerade, wenn man in der Natur unterwegs ist. Aber hier ist es das allZu Bunte, der aufgesetzte FrohSinn, die Gruppe. ManchMal erinnern mich solche WanderGruppen an die Bewohner des Dorfes in Nummer 6, die alle in FerienKleidung uniformiert waren. „Nummer 6 (Originaltitel: The Prisoner) ist eine britische Fernsehserie aus dem Jahr 1967 von Patrick McGoohan, der auch die Hauptrolle spielte.“ https://de.wikipedia.org/wiki/Nummer_6

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Thursday, June 20, 2024

Das WinzHaus – Rundbauten als traditionelle Lösungen


Kapitel 12 – Rundhütten in Mali, nordamerikanische Tipis, Gers und Jurten in Zentralasien [2]

Bei den traditionellen Lösungen, wie ich sie hier vorstelle – es gibt natürlich weit mehr –, ist der Kreis als Grundfläche das bindende Element. Eine Lösung, nämlich das Iglu, habe ich bereits vorgestellt [3]. Nun habe ich vor mich den  Rundhütten in Mali, nordamerikanischen Tipis, Gers und Jurten in Zentralasien zu nähern. Verschiedene dieser Rundbauten habe ich besucht, bewohnt, aufgebaut oder auch nur gesehen.

So bewohnt, drinnen ist mein Koffer

Details der Konstruktion


Rundhütten in Mali
Rundhütten waren eher aus der ferne zu sehen, die Dörfer und Kleinstätte bestehen aus Häusern, teilweise aus Ziegeln und in den sehr trockenen Gebieten auch aus Lehm. Im Dogon-Gebiet sah ich einige Rundbauten außerhalb der Dörfer, vielleicht aber handelte es sich um die Hütten von Viehnomaden. Andererseits war der Konflikt zwischen den nomadisierenden Fulani und den seßhaften Dogon so stark, daß ich direkt auch wieder in Zweifel ziehen muss; für die Bauten an sich hat es keinen Einfluß.
Ich war mit Freunden durch den Busch von Timbuktu über Gossi gekommen. Gossi am See war ziemlich heruntergekommen, aber dann sahen wir einen Monolithen und eine Gruppe wie die Olgas mit einer Landschaft wie in „Picknick am Hanging Rock“. Wir waren in Hombori im Campement Tondanko, wo wir aus romantischen Gründen zwei traditionellen Hütten den Hotelzimmern, die wie Gefängniszellen aussahen, vorgezogen haben [4]. Die Hütten waren sauben und auch angenehm, was die Temperatur anging. Interessanterweise waren Insekten kein Problem. Die runde Holzkonstruktion trug Wände aus Strohmatten und ein Strohdach. Diese Hütten gibt es auch in einer stabileren Ausführung mit Lehmwänden.
Es gibt also ein traditionelles Vorbild und man hat es im Touristik-Sektor etwas adaptiert. Ich meine, daß sich diese Lösung der Sahelzone nicht für Mitteleuropa eigbet, nicht einmal im Sommer. Es ist einfach zu nass.


Tipis in der Eifel





Die nordamerikanischen Tipis
Für Tipis habe ich keine eigene Erfahrung obwohl ich vielmals die USA bereist habe; es waren mehr Reisen in Großstädte, Florida oder Hawaii, so daß ich Tipis nicht besuchen konnte. „Tipi ist die Bezeichnung für ein Zelt einiger Indianervölker Nordamerikas.“ [5] Dieses Wort geht auf ein Wort der Lakota-Sprache zurück und bedeutete früher „sie wohnen dort“, im heutigen Gebrauch bedeutet es Haus, Heim. Wir meinen es von Karl May her zu kennen, aber der schreibt Wigwam, das stammt aus der Sprache der Kiowa (anderes Prärievolk) und bedeutet Behausung. Klara May hatte während der Amerikareise 1907 Karl May vor einem Tipi aufgenommen und das kann man sich auch ansehen [6]. Wahrscheinlich kennen wir die Tipis/Wigwams besser aus den Winnetou-Filmen mit Pierre Brice und Lex Barker, die größtenteils in Kroatien gedreht worden sind.
Die Prärievölker mußten den Bisons hinterher ziehen und waren auf schnell auf- und abbaubare sowie gut transportierbare Behausungen angewiesen. Dünne Nadelbaumstämme wurden im Kreis [7] aufgestellt und früher Felle stäter Zeltplanen darum gelegt bzw. befestigt. Die Felle wurden früher mit Steinen am Boden festgehalten, so daß man noch heute Lagerplätze ausmachen kann. Später wurden die Planen wie beim heutigen Zelt eingepflockt. In der Mitte war ein Feuer und ober blieb eine Öffnung frei und wurde teilweise bedeckt (bei Niederschlag). Von unten war Belüftung notwendig und die kam durch die ca. 10 cm hohe Öffnung durch das Anpflocken und Rauchöffnungen zustande. Es ergab sich ein Kamineffekt, so daß es unten im Tipi keinen Rauch gab. Im Allgemeinen war der Eingang nach Osten (Sonnenaufgang) ausgerichtet. Es gab auch im Tipi Felle, die in ca. 1,5m Höhe befestigt wurden, um einen besseren Windschutz zu bieten.
Ich habe hier in der Eifel Tipis entdeckt und nehme an, daß sie für Jugendliche gedacht sind. Ich habe uch von Waldkindergärten gehört, die Tipis benutzen, wenn es zu stark regnet.


Das Ger im Ger

Typisches Ger der Nomaden im Tal unterhalb der Berge


Das Ger des Kamelzüchters
Blick aus dem Ger



Gers und Jurten in Zentralasien
Gers und Jurten habe ich in verschiedenen Ländern Zentralasiens auf Reisen kennengelernt. An besten aber kenne ich sie aus der Mongolei. Dort habe ich verschiedene Nomaden besuchen können in unterschiedliche Landschaften, wie der Bergregion und der Sandwüstenregion (Kamelzüchter). Ich habe sowohl die Gers – so heißen die Jurten in der Mongolei – der Mongolen als auch der Kasachen kennengelernt. Ich habe vielfach in Gercamps übernachtet, denn außerhalb von Ulaanbaatar gibt es kaum Hotels. Und ich habe mehrfach beim Aufstellen von Gers geholfen.
Das mongolische Ger hat innere Pfosten, um den Kranz zu stützen, in den die Stangen gesteckt werden; dies ist einer der Unterschiede zu anderen Arten von Jurten [8]. Die runde Form wird durch ein Gitterwerk aus Holz strukturiert, an dem die Stangen für das Dach befestigt werden, nachdem sie in den Kranz gesteckt worden waren. Die Außenseite wird mit Filz bedeckt und dann mit Segeltuch bedeckt. Es gibt auch einen Türrahmen und eine Tür, die traditionell nach Süden zeigt. Im Norden befindet sich das Familienheiligtum, der Westen ist die für Männer/Ehemann, während der Osten für Frauen/Ehefrau gedacht sind. In der Mitte befindet sich ein Ofen aus Stahlblech, auch in der Touristenversion, da es selbst früh oder spät in der Saison kalt werden kann. Die meisten Leute benutzen heutzutage Holz, aber auch getrockneter Dung heizt hervorragend. Die Jurte ist sehr schnell glühend heiß, aber wenn das Feuer ausgebrannt ist, ist es genauso schnell wieder kalt.
Die Nomaden in der Mongolei ziehen anders umher, als wir das annehmen. Sie ziehen viel seltener umher, es gleicht mehr dem Almauf- und -abtrieb in den Alpen. Ich traf ein älteres Ehepaar, das gerade erst auf der Sommerweide angekommen war; sie waren 150 km unterwegs gewesen.
Die Gercamps für in- wie ausländische Touristen habe die Gers auf Betonsockel gestellt. Darüber ist meist ein Holz bzw. Linoleum-Boden. Diese Gers werden vor dem Winter abgebaut. Die Lust in der Mongolei ist sehr viel trockener als unsere Luft. Aber auch so muss man sich vor Feuchtigleit und Schimmel schützen. Ich habe gesehen, daß man auch bei den Tourismus-Gers die Plan unter anhebt, um zu belüften. Ich habe aber auch gesehen, wie Gers in Überschwemmungsgebieten standen, und es kaum Möglichkeiten gab zum Trocknen.
Kommen wir zur Eifel. Immer, wenn ich von Diefenbach nach Köln will und über Bahrhaus fahre sehe ich eiige Jurten bzw. Gers. Ich hatte nun das Glück mit den den Betreibern sprechen zu können. Diese Jurten haben ein Betonfundament und daraus ist ein Holzfußboden gesetzt, denn die Jurten werden ganjährig genutzt. Non Innen kann man das Scherenmuster erkennen und auch die Stützpfeiler für den Dachkranz. Innerhalb der Plane ist eine Isolierschicht. Die Beheizung erfolgt nicht mit offenem Feuer sondern durch Strahler von oben. Das ist geschickt gemacht, denn die Wärmestrahlung geht nach unten und erst dann vom Boden in Richtung Wände. So, wie die Jurten/Gers hier betrieben werden, ist Schimmelbildung kein Thema.

Man sieht die Heizstrahler erst, wenn man genau hinschaut,
dafür aber ist die Scherengitter- und Stangen-Konstruktion
mit dem aufgestützten Kranz gut zu erkennen.





Von allen vorgestellten Möglichkeiten ist im Garten am ehesten die Jurte bzw. das Ger erfolgversprechend. Je mehr Zeit man ganzjährig dort verbringt, desto weniger bekommt man Problem durch unsere Witterung.



Links und Anmerkungen:
[1] Hinweise auf das Projekt finden sich in der Einleitung: https://rheumatologe.blogspot.com/2024/01/das-winzhaus-einleitung.html
[2] Man mag jetzt anmerken, daß es sich vom 11. zum 12. Kapitelnetwas hingezogen hat. Ich haderte, ob es nicht drei Kapitel sein sollten und dann recherchierte ich noch vor Ort in der Eifel. Afrika, Amerika, Asien – was hat da die Eifel zu suchen? Ich habe hier Umsetzung zweier traditioneller Lösungen hier in der Rifel gesehen.
[3] Iglu https://rheumatologe.blogspot.com/2024/03/das-winzhaus-winzhauser-im-film.html
[4] Englischer Text des aufgearbeiteten Reise-Tagebuch von 2007 –  https://rheumatologe.blogspot.com/2023/11/travelogue-mali-2007-no-11-gossi-and.html
[5] Das meiste Wissen stammt aus den Wikipedia-Artikeln:
https://de.wikipedia.org/wiki/Tipi und https://en.wikipedia.org/wiki/Tipi
[6] https://www.karl-may-wiki.de/index.php/Tipi
[7] Fast ein Kreis, mathematisch gesehen ist es ein Vieleck. In dem die inneren und äußeren Polygone immer mehr dem Kreis durch Erhöhung ihrer Anzahl annäherte, konnte man Kreiszahl pi (π) bestimmen. Es gibt jedoch schnellere Methoden der Berechnung. Ende der Anschweifung.
[8] Das kann man sich auf Englisch durchlesen und anschauen: https://rheumatologe.blogspot.com/2022/10/mongolia-staying-in-ger.html und für die kasachische Jurte: https://rheumatologe.blogspot.com/2024/02/mongolia-yurt-of-kazakhs.html. Das kasachische Wort für Jurte ist Kiis üi (киіз үй), was Filzhaus bedeutet. Hier sind auch die Unterschiede zum Ger beschrieben.   

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Sunday, June 16, 2024

Altargesteck für den 15./16.06.2024 3. Sonntag nach Trinitatis

 


Der heutige Sonntag ist der dritte Sonntag nach dem Trinitatis-Fest [1]. Die Kernaussage für diesen Sonntag ist: „Wagt umzukehren! Ihr könnt zurück, wenn ihr nur wollt.“ Der Wochenspruch lautet: „Der Menschensohn ist gekommen, zu suchen und selig zu machen, was verloren ist. [2]

Das Evangelium für den dritten Sonntag nach Trinitatis steht im 15. Kapitel des Lukasevangeliums. Es geht in diesem Kapitel um das Verlorene; das verlorene Schaf, der verlorene Groschen oder auch der verlorene Sohn. In dem Teil, der aktuell nicht zur Lesung gehört, heißt es: „Ich sage euch: So wird auch Freude im Himmel sein über einen Sünder, der Buße tut, mehr als über neunundneunzig Gerechte, die der Buße nicht bedürfen.“ [3] Und vorher im 5. Kapitel lesen wir: „Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Die Gesunden bedürfen des Arztes nicht, sondern die Kranken. Ich bin nicht gekommen, Gerechte zu rufen, sondern Sünder zur Buße.“ [4] Was uns im Evangeliumstext erwartet, geht über das Verlieren und Wiederfinden des Alltags weit hinaus.

Es geht also um die Geschichte vom verlorenen Sohn [5]. Der jüngere Sohn läßt sich das Erbe auszahlen und verliert das Erbe in einem fernen Land. Während einer Hungersnot dort hat es sich, tiefer kann man in der jüdischen Antike nicht sinken, bei einem Schweinezüchter als Hirte anstellen lassen und wollte gerne vom Futter der Schweine essen, doch niemand gab es ihm. Er bedenkt seine Situation und sagt zu sich: „ Ich will mich aufmachen und zu meinem Vater gehen und zu ihm sagen: Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir. Ich bin hinfort nicht mehr wert, dass ich dein Sohn heiße“ [6]. So kehrt er zurück und wird vom Vater freudig empfangen, der das gemästete Kalb schlachten  und ein Fest feiern läßt. Der ältere Sohn kommt vom Feld und ärgert sich, daß der Vater für den Bruder ein Fest ausgerichtet hat. Dem Vater gegenüber kann er den Bruder nur als „deinen Sohn, der das Erbe mit Huren verprasst hat“ bezeichnen. Ich weiß, daß Lukas die Geschichte anders erzählt hat; bitte selbst nachlesen. Der jüngere Sohn kommt sehr schlecht weg in der Geschichte, vielleicht sogar zu schlecht. Man kann  heutzutage verschiedene Übersetzungen aufrufen und das habe ich für den Vers 13b getan. Da ist u.a. von „Saus und Braus“ die Rede, von Prassen und „liederlichem Leben“ die Rede [7]. All das hängt an einem Adverb, nämlich ἀσώτως (asōtōs), übersetzt: verschwenderisch [8]. In Vers 30 sagt der ältere Sohn: „Nun aber, da dieser dein Sohn gekommen ist, der dein Hab und Gut mit Huren verprasst hat, hast du ihm das gemästete Kalb geschlachtet.“ Rechtlich gesehen war es nicht mehr das Gut des Vaters, denn es war möglich, das Erbe schon früher zu erhalten. Es war das Gut des jüngeren Sohnes, das er leichtfertig (? auch das wäre schon eine Interpretation) verschwendet hat. Stellen wir uns die Situation einmal vor. Da kommt der ältere Sohn vom Feld, fragt warum da ein Fest gefeiert wird und „weiß“, daß der jüngere Bruder sein Erbe mit Huren durchgebracht hat. Hier spielen Neid und Mißgunst eine Rolle. Der Titel hätte anstatt „Vom verlorenen Sohn“ auch lauten können: „Von den verlorenen Söhnen“. Der Vater hat beide Söhne zu sich, zu seinem Fest der Freude eingeladen, so daß auch die Titel „Die Freude des Vaters“ oder „Die Liebe des Vaters“ hätten gewählt werden können. Der Vater vergibt beiden, so daß ein neuer Anfang möglich ist.

„And Now for Something Completely Different“ [9]: der Gottesdienst in der Versöhnungskirche wurde von den KonfirmandInnen und dem Jugendchor „Singaholics“ mitgestaltet. Unter den Titeln:
    ● Herzstärkung [10]
    ● Herzklopfen
    ● Fass dir ein Herz
    ● Herzschmerz
gab es Stationen, an denen die GottesdienstteilnehmerInnen ihre Anliegen ausschreiben konnten. Zurück ging dies auf eine ökumenische Aktion am letzten Wochenende bei „Holweide zeigt sich!“ [11]


Das Altargesteck war in Köln wie in Kall von rötlichen bis violetten Tönen geprägt. In der Versöhnungskirche paßte es zu aktuellen Bild hinter dem Altar. In Kall bestach es durch Formvollendung.



Inspiriert vom täglichen Blumenstrauß
auf einem Fahrrad von Ai Weiwei (艾未未).

Links und Anmerkungen:
[1] https://kirchenjahr-evangelisch.de/3-sonntag-nach-trinitatis/   
[2] Lk 19,10
[3] https://www.bibleserver.com/LUT/Lukas15 Lk 15,7
[4] https://www.bibleserver.com/LUT/Lukas5 Lk 5,31.32
[5] Lk 15,1–3.11b–32
[6] Bevor ich mich hinsetzte, um diesen Text zu schreiben, las ich in Georg Cornelissen: Kleine Sprachgeschichte von Nordrhein Westfalen. Greven Verlag Köln 2015. ISBN: 978-3-7743-0654-7. Ich las bis S. 63 und unterbrach meine Lektüre, denn da steht: „Vahder, ik hab Kwodts gedohn in den Himmel on vöer die: ik bönn niet meer wert, dat ik din Sohn hiet.“ Das wurde 1806/1808 in Wesel im örtlichen Dialekt aufgezeichnet.
[7] „und dort brachte er sein Erbteil durch mit Prassen.“ Luther 2017
„und daselbst brachte er sein Gut um mit Prassen.“ Luther 1912
„vnd daselbs bracht er sein Gut vmb mit brassen.“ Luther 1545
„indem er ausschweifend lebte.“ Elberfelder 1905
„und dort verschleuderte er sein Vermögen mit liederlichem Leben.“  Schlachter 1951
„Dort lebte er in Saus und Braus und brachte sein Vermögen durch.“ Neue Genfer Übersetzung
„Dort führte er ein zügelloses Leben und verschleuderte sein Vermögen.“  Einheitsübersetzung 2016
„Dort lebte er in Saus und Braus und verjubelte alles.“ Gute Nachricht Bibel 2018
„Dort lebte er in Saus und Braus und verschleuderte sein Vermögen.“ Zürcher Bibel
[8] https://biblehub.com/luke/15-13.htm#lexicon
[9] Der Film „And Now for Something Completely Different“ zeigt in Deutschland unter dem Titel „Monty Pythons wunderbare Welt der Schwerkraft“ eine Auswahl der besten Sketche von Monty Python’s Flying Circus.
https://en.wikipedia.org/wiki/And_Now_for_Something_Completely_Different
[10] Vorsicht Abschweifung! Von Thomas Kling gibt es ein Gedicht „erprobung herzstärkender mittel“, aber das hat mit unserer Herzstärkung nichts zu tun. Thomas Kling: erprobung herzstärkender mittel / geschmacksverstärker / brennstabm / nacht. sicht. gerät: Ausgewählte Gedichte 1981-1993. Suhrkamp Verlag, Frankfurt 1994. ISBN: 9783518406205. S. 7.
[11] Holweide zeigt sich! https://www.holweide-bv.de/ und https://evangelisch-in-koeln-dellbrueck-holweide.de/termin/holweide-zeigt-sich-stadtteilfest-im-sommer/ nach
https://rheumatologe.blogspot.com/2024/06/altargesteck-fur-den-09062024-2-sonntag.html
 
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Haiku for National Haiku Writing Month – June 2024 First Half

 


National Haiku Writing Month has been founded by the well known haiku poet Michael Dylan Welch. The goal is to write at least one haiku a day. National Haiku Writing Month is in its 14th year. [1] I enjoy writing to the prompts on Facebook. Here are some interesting links: [2]. The NaHaiWriMo daily writing prompter for June 2024 is Mark Stuart Farrar, who is prompting for the second time (previously in March of 2023). Thank you, Mark, for doing this job!

跨馬出郊時極目,
不堪人事日蕭條。
野望

杜甫

When I ride out of the city and let my eyes wander,
How could I not see that state affairs deteriorate day by day.
A look into the wilderness
Du Fu [3]



the old water bucket
now filled with compost
hydrangea blossoms
~ Bucket

fridays for future
and school's out for summer
missing those days
~ Friday

on the tree
we look at the heart
the knife is rusty now
~ Knife

sirens wailing
not "sweet with clover"
until handcuffs click
~ Police

I'm a maniac
still staying in the head
she's a maniac
~ Maniac

Corleone
who wouldn't think of –
a trip to Sicily
~ Mafia

the taste of
granny's poopy seed croissant
still in my mouth
~ Aroma [4]

climate changes
views stay the same
still planting trees
~ Change

piecing together
an ancient amphora
still, you're gone
~ Amphora

the crescent moon
lurching behind cirrus clouds
and the cricket's song
~ Moon

strange noises
emerging from the attic
who you gonna call?
~ Bugaboo [5]

spring rain
perfuming the road
lovers entwined
~ Love

lama in the himalayas
llama in the andes
lllama?
~ Llama [6]



moles and slugs
all banished from my garden
still thriving
~ Banish

so cute
turtle and mock turtle
but not in the soup
~ Turtle




Links and Annotations:
[1] https://www.facebook.com/NaHaiWriMo National Haiku Writing Month
[2] „To help with haiku fundamentals, please have a look at "Becoming a Haiku Poet" at https://www.graceguts.com/essays/becoming-a-haiku-poet. And please review the "Haiku Checklist" at https://www.graceguts.com/essays/haiku-checklist.
[3] Du Fu (
杜甫) lived from 712-770 and is one of the greatest poets of the Tang period [along with Li Bo (李白)]. 39 of his poems have been included in the anthology 300 Poems of the Tang Period (唐詩三百首) by Sun Zhu (孫洙), a scholar during the Qing Dynasty. 18 volumes of his poems have been preserved in the compilation Complete Poems of the Tang Dynasty (全唐詩) from 1705. This compilation, like the well-known dictionary (康熙字典), goes back to the Emperor Kangxi (康熙帝), who lived from 1654-1722.
[4] Originally: the aroma of / granny's poopy seed croissant / still in my mouth
[5] Fun facts: Bugaboo in German may be Vitzliputzli. BuGa is short for Bundesgartenschau – Federal Garden Show or Federal Garden Exhibition.
[6] Not easily translated into German as the cameloped and the buddhist teacher (guru) are spelled the same. / In the next village we haven't llamas but alpacas.


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Friday, June 14, 2024

Fahrräder, Blumen, Blumengestecke

 



Ich hatte heute einen Tweet von Martin Weiss @martinoweiss gesehen mit Bildern von Ai Weiwei (艾未未), wie er zum ersten Mal im Leben Kaffee trinkt [1]. Ich wollte schon Ai Weiwei (@aiww) etwas schreiben wie: ”我很难想象有人在西方呆了这么久而不喝咖啡。我不想质疑这个,这让我感到惊讶。“ Und habe das gerade auch gemacht [2]. Ich zögerte, weil dieser Anstupser doch viel mehr bedeutet, jedenfalls für mich.

Ich denke 10 Jahre zurück, denn da legte Ai Weiwei jeden Tag einen Blumenstrauß in den Korb und stellte ein Foto davon auf Twitter [3]. Die Redaktion Onetz bezeichnete es „auch irgendwie ein Kunstwerk“ [4]. Christiane Peitz zu roten Lampions, die Ai Weiwei damals aufgehängt hatte: „Das ist die Methode Ai Weiwei, der sich gern auf Marcel Duchamp beruft.“ [5] Das hätte ich, mit dem heutigen Wissen einige Zeilen später gesetzt, nämlich nach: „Vor dem breiten Tor steht auch das Fahrrad mit den Blumen im Korb: noch eine Protestnote, noch eine Performance, die einzige Ausstellung des Konzeptkünstlers, die China zur Zeit duldet.“ Hierin stecken zwei Versäumnisse, die dem ansonsten lesenswerten Artikel gut getan hätte. Einerseits der Hinweis auf das Roue de Bicyclette von Marcel Duchamp (2013) [6]. Aber ich will mich nicht schlauer hinstellen als Frau Peitz, denn 2017 schrieb ich: „Im städtischen Kern des Dorfes Lank sieht man ein Fahrrad mit einem Korb voll Blumen. Das erinnert an die Aktion von Ai Weiwei, der jeden Tag, den er das Land nicht verlassen darf, auf Twitter ein Foto von einem Rad mit einem Blumenstrauß postet.“ [7] Ich hatte erst vorige Woche auf Fahrrad als spontanes Kunstwerk in Köln-Holweide [8] hingewiesen: „Der Müll gehört dazu, wie die Pflanzen, die das Rad wie die Schlagen der Laokoon-Gruppe umschlingen und natürlich auch der Rost. Zum KunstWerk wird es durch das Foto.“

Ich meine, daß Frau Peitz auch auf die Hundert-Blumen-Bewegung (
百花运动) hinweisen sollen, denn ich glaube kaum, daß damals dieses Ereignis im Vorfeld des „Großen Sprungs nach vorn“ der Volksrepublik China von Ai Weiwei hätte erwähnt werden können. Die Blumen sollten verschiedene Denkschulen symbolisieren, aber schließlich wurde die Bewegung gestoppt, da sie außer Kontrolle zu geraten schien [9], wie dies dann vollens bei der Großen Proletarischen Kulturrevolution (无产阶级文化大革命) geschah.

Ich hatte mich 2017 von Ai Weiwei inspirieren lassen, für Blogposts zu Gottesdiensten das Altargesteck als Aufhänger zu benutzen. Auch Altargestecke können Kunstwerke sein. Die Welt ist voller Kunst, wenn man nur genau hinschaut.



Links und Anmerkungen:

[1] „This is a historic photo-documentary: you can see Ai Weiwei (@aiww
- who earlier today gave an 'artist talk' @SalzburgGlobal) tasting the first (!) cup of coffee of his life. His reaction? "This tastes wonderful".We could have told him earlier 😎 ☕“ https://x.com/martinoweiss/status/1801352132274122966
[2] Es bedeutet etwa: „Ich kann mir nur schwer vorstellen, daß man so lange im Westen sich aufhält, ohne Kaffee getrunken zu haben. Ich will dies nicht in Frage stellen, es wundert mich nur.“
https://x.com/Rheumatologe/status/1801677281263571264 Dazu noch:[10] ansehen.
[3] https://www.sueddeutsche.de/kultur/kunst-ai-weiwei-und-das-fahrrad-willkuer-und-unrecht-in-china-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-140404-99-03976  
[4] https://www.onetz.de/deutschland-und-die-welt-r/vermischtes-de-welt/blumen-im-fahrradkorb-d1642127.html
[5] https://www.tagesspiegel.de/kultur/blumen-oder-ich-bin-ja-noch-da-5161462.html
[6] https://gesellschaft-museum-ludwig.de/initiativen-und-preise/erwerbungen/erwerbung/1398/roue-de-bicyclette Das Original von 2012 ist auf dem Müll gelandet, die Replik in Köln stammt aus dem Jahr 1964.  https://de.wikipedia.org/wiki/Fahrrad-Rad Wer eine ältere Replik sehen will, muss nach New York reisen, denn „The Sidney and Harriet Janis Collection,
Museum of Modern Art“ hat die Replik aus dem Jahr 1951, die sogar als die älteste gilt.  
[7] https://rheumatologe.blogspot.com/2017/05/meerbusch-lank-oder-meerbusch-albanien.html Mit Bild des FahrRades in Meerbusch.
[8] Sammelsurium (256) 08.06.2024 https://rheumatologe.blogspot.com/2024/06/sammelsurium-256-08062024.html Mit Bild des FahrRades in Köln-Holweide.
[9] https://de.wikipedia.org/wiki/Hundert-Blumen-Bewegung
[10] Gerade schrieb ich vorhin. Und da schellte das Telefon, denn Bruder und Schwägerin saßen in Mechernich fest, da der SEV (Schienen Ersatz Verkehr) zusammengebrochen war. Abenteuer Deutschland – die Fahrt mit der DB.


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Briefmarken oder KirschbaumBlätter sammeln

 



In der Urzeit der Menschheit liegt bereits das Sammeln. Die MenschenGruppen werden als Jäger und Sammler beschrieben, wobei sie wahrscheinlich mehr sammelten als jagten. Allerdings jagt mancher Sammler heute bestimmten Artefakten hinterher und tut dies mit den Instinkten der alten KulturFormen. Was macht den Unterschied zwischen den vorzeitig herunter gewehten Blättern eines KirschBaums und den BriefMarken aus? Man kann in beiden Kunst entdecken. Beide bestehen aus Zellulose. Beide sind bunt. Für die hübschen KirschbaumBlätter gibt es keinen Michel-Katalog [1]. Die gebundene Ausgabe ‏des Michel-Katalogs umfaßt 1184 Seiten und kostet 79,00€.

Wir können wie der UrMensch Beeren, Holz, Kräuter sammeln, oder Regenwasser in der Tonne für den Garten, oder wir sammeln, Kunst, Münzen oder Briefmarken. Unter den verschiedenen UnterFormen des Sammelns listet der Duden (Auswahl) [2]:
    nach etwas suchen und das Gefundene zu einer größeren Menge vereinigen, um es zu verbrauchen, zu verwerten
    Dinge, für die man sich interessiert, zusammentragen, um sie (wegen ihres Wertes in größerer Anzahl, wegen ihrer Schönheit o. Ä.) [in einer bestimmten Ordnung] aufzuheben
    [im Laufe der Zeit] an einer bestimmten Stelle zu einer größeren Menge zusammenkommen lassen
    innere Ruhe suchen [um sich einer Person oder Sache zuwenden zu können] – Halt! Stopp!!! Abschweifung, hier sich wir schon bei sich sammeln

Der Duden schreibt „wegen ihrer Schönheit“, was sicherlich für die Blätter des KirschBaumes wie die Briefmarken zutrifft. Aber da steht auch „wegen ihrer Wertes“. Trifft dies nun nur für die BriefMarken zu? Wir werden sehen.

Wir haben als Kinder BriefMarken gesammelt und mein erstes Album hatte mir mein GroßOnkel Harry aus Hamburg geschenkt, denn der ist zur See gefahren und hatte aus allen möglichen Ländern Brief nach Hause geschickt und die Marken wurden gesammelt. Ich fand den Gedanken an ferne Länder interessanter als die Marken. Die Marken dienten mehr, einen Bezug zu den Ländern zu bekommen. Später reiste ich mehr. Ich meine, daß wir drei Brüder unsere Marken unserem Vater überlassen hatte, denn der war BriefmarkenSammler, mit Michel-Katalog, wenn auch nicht jährlich in der gebundenen Ausgabe. Von dieser Sammlung ist kaum etwas übrig geblieben, einer meiner Brüder hat das, was von Wert war, rechtzeitig verkauft. Aber eine paar Alben mit sehr gewöhnlichen, sprich wertlosen Marken im monetären Sinn habe ich doch noch und das Album von GroßOnkel Harry ist auch noch vorhanden.

Die meisten BriefMarken haben heute keinen Wert mehr. Sie galten früher einmal als die WertAnlage des kleinen Mannes. Die Zahl der Sammler sinkt. Im Prinzip sterben die Sammler. „Der Berliner Händler Georg Kröger [...] hat noch 30 feste Kunden – der jüngste von ihnen ist 60 Jahre alt.“ [3] Mit dem Aussterben der Sammler aber sinkt die NachFrage und damit der Wert.

Und damit werden BriefMarken wie zu dem, was KirschbaumBlätter, wenn sie sich farblich geändert haben, immer schon waren, nämlich kleine, bescheidene KunstWerke, die man sammeln kann, weil man ihnen einen Wert beimißt, der absolut nichts mit Geld zu tun hat. Dann kann man sich an Formen und Farben des KirschbaumBlattes erfreuen, oder das KunstWerk der BriefMarke goutieren oder auch das alte Album von GroßOnkel Harry hervorHolen, um die KindheitsTräume von fernen Ländern aufLeben zu lassen.


Links und Anmerkungen:
[1] MICHEL-Redaktion: Deutschland 2023/2024 Schwaneberger Verlag GmbH, Germering 2023. ISBN: ‎978-3954024438.
[2] https://www.duden.de/rechtschreibung/sammeln
[3] https://www.test.de/Briefmarken-So-finden-Sie-heraus-was-geerbte-Sammlungen-wert-sind-5128885-0/


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Tuesday, June 11, 2024

LYRIK-Taschenkalender 2016 24. KW 11.06.2024


Michael Braun hat den LYRIK-Taschenkalender 2016 herausgegeben und zusammen mit Henning Ziebritzki alle am Taschenkalender beteiligten Autoren  mit je einem Gedicht vorgestellt und kommentiert. Die 17 Dichterinnen und Dichter stellten jeweils zwei Lieblingsgedichte mit Kommentar vor. Diesen Taschenkalender habe ich nun wieder herausgesucht, denn er hatte mich eingeladen zum Annotieren und Assoziieren, zum Erstellen von GegenEntwürfen. Vielleicht so auch ein wenig wie Daniel Spoerris: An Anecdoted Topography of Chance (1966 Something Else Press, New York / Cologne). Diese Annotationen stammen aus den Jahren 2022-2024.


24. KW
Tom Schulz: Nysa


Da war nur wenig Gras auf den weiten Weiden der Mongolei. Da waren eher Wermut oder SchnittLauch und damit auch der Geruch von Leben, und nicht „das Gras die Sprache aller toten / Dinge“.

Der Traum ist dunkel wie verGossenes Blut
Und fließt lebendig durch die Nacht
Nimmt mit, was nicht sich halten konnte
Doch nicht den Träumer
Der sein FahrGast ist
Im MorgenGrauen endet eine Welt
So wie sie war und nicht
Ein Weitres Mal werden kann

Der Rhythmus hat eine Unwucht, die das Gedicht wach hält.

Schläft, schläft, Gras, Gras, stimmt, stimmt, zur Ruh, zur Ruh. Da fällt einem Loriot ein.
Stimmt, stimmt.  

Blick ins Tal
    alles schweigt
Auf
Dem
Berg
Nur
Nicht
Der
Wind
Und
Im
Tal
Wandern die
    Schatten
Der Wolken

Schweigen
    laß uns
Schweigen
In
Der
Tiefe
Der
Nacht
Da
Wir
So
WortReich
Waren am
    Rande
Der Nacht

Himmel

    so tief
Lag
Der
Himmel
Und
Grau
Der
Regen
Aber
Dann
Über
Nacht
Weißer Grund
    Und
Blauer Himmel


24. KW
Kommentar: Mirko Bonné

Gras Sarg -: nette Beobachtung.

Berückende Gedichte -:ein Wörterbuch hat bedrücken, aber es findet sich kein berücken. Was mag Mirko Bonné nur meinen? So unscheinbar, so oberflächig klar, es ist doch ein Neologismus.

Nach dem Schweigen kommt der Wind, dann das Tröpfelndes Regens, das Gurgeln des Baches, dann hört man auch die Vögel wieder.

„Es schläft das Gras“ -: es ruht, es schläft das Gras, dann es ist gut, nur das Böse nicht. Das schläft nie, „das Böse ist immer und überall“. Ist darum New York böse? Bestimmt! Denn es ist das Babylon unserer Zeit.     
 



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