Friday, May 31, 2013

FreitagsGedichte 31.05.2013



Galle

Die südliche Küste
Gelb, gelb, gelb
Und der FeuersBrunst entgangen
Wo dunkle Mythen wallen
Sehen wir das Licht
Die Schatten fallen länger
Der Tag in die Nacht
Die Wogen schlagen helle
In der Dunkelheit ans Kai
Abschied vom lärmenden Tag
Im Blick nach Süden


Das schwarze Schiff

PestBeulen und galliger Fluß gelben Eiters
Auf dem das schwarze Schiff flieht
Den Rumpf gefüllt mit edlen Schätzen

In den Häfen drängt es die Piraten
Aus den Tavernen zu den Schaluppen

In Blitzen erkennt sich der Schrecken
Und Angst weicht greller Panik

Auch alte Riten beschwichtigen nicht
Den Zorn Gottes in gischtigen Wogen
Nichts kann den Untergang mehr wehren

Da fährt es vorbei
Das schwarze Schiff
Befreit von Galle, Blut und Pest
Auf Heimat an

Diese kurze Zeit von Glück

Wir schossen die Sonne
Und hievten den Anker

Leicht, leicht flogen wir dahin
Auf blauen Wogen
Die Segel weiß
Und Wölkchen über uns

Am Gestade
Wo weißer Sand
Und weiches Grün
Auf uns gewartet hatten

Dort betten sich die Toten allein

Glück des Lebens

Stunde um Stunde
Stehlen wir uns
Tag für Tag

Sind die nicht glücklicher
Die in den Tag leben?

Und geben zurück
Stunde um Stunde
Dann und wann


Link zu den FreitagsGedichten vom 07.06.2013: http://rheumatologe.blogspot.de/2013/06/freitagsgedichte-07062013.html

Vital Sana Pflaster



Ich lese wieder einmal die Regenbogenpresse und mir fällt die Anzeige "Schlankmachendes Vital Sana Pflaster" gleich zweimal ins Auge.

Es werden versprochen:
"Schlankheit durch Entgiftung und Steigerung der Fettverbrennung
Gesundheit durch Stimulierung der Fußreflexpunkte
Tiefer Schlaf durch Harmonisierung des Energie-Kreislaufes".

Erreicht werden soll dies durch:
"Unser Vital Sana Pflaster entspricht einer 4'000 Jahre alten Entgiftungs-Technik aus Japan." Ja, was das Apostroph bei der 4000 soll, weiß ich auch nicht, aber es steht so im Text. Eine 4000 Jahre alte japanische Medizin ist nicht bekannt. Vor dem 6. Jahrhundert, also vor 1500 Jahren bestanden Kontakte zu Korea. Im 6. Jahrhundert gelangten medizinische Bücher aus China nach Japan. Japan arbeitete in den nächsten Jahrhunderten an der Umwandlung in eine japanische Medizin, aber das 787 erschienene Xinxiu bencao (新修本草), Neue Materia Medica, enthielt noch Mittel, die in Japan überhaupt nicht verfügbar waren. In der Folge bestanden weiterhin Kontakte nach China. Erst mit der Kamakura-Periode (1192–1333) unterscheiden sich japanische und chinesische Medizin deutlicher. Aber auch in der ca. 750 Jahre alten Medizin Japans findet sich nicht das Vital Sana Pflaster.

Wer in diesem Blog den Artikel Reflexzonenmassage gelesen hat, weiß, was man von den Reflexzonen zu halten hat. Sie sind nicht japanischer Herkunft und wahrscheinlich auch nicht indianischer Herkunft, wie von William Fitzgerald (1872–1942) behauptet. Eher hat er sie selbst an einem grauen Nachmittag erfunden. Mehr dazu hier: http://rheumatologe.blogspot.de/2013/05/reflexzonenmassage.html  
"Am anderen Morgen lässt sich das [Aufsaugen der Schlacken- und Giftstoffe] an der Verfärbung des Pflasters erkennen." Was passiert nun mit dem Pflaster? Das Pflaster enthält wie alle diese Pflaster Tee, wahrscheinlich Grüntee. Haben Sie schon einmal Grüntee über Nacht stehen gelassen und sich gewundert, warum er plötzlich wie Schwarztee aussieht? Es findet eine Oxidation statt, die den Tee nachdunkeln lässt. Das Pflaster wird immer dunkel bis schwarz gefärbt sein; der Trick ist perfide, denn dadurch werden Sie der Meinung sein, dass Sie immer weiter das Pflaster einsetzen müssen.

Was soll der Spaß kosten? 77,70 Euro, wenn Sie drei Packungen kaufen ("ich spare € 12,-"). Ich rate ab und Sie sparen gleich 77,70 Euro.


Mehr auch in den Artikeln zu gleichartigen Pflastern:
http://rheumatologe.blogspot.de/2012/12/super-turmalin-entgiftungspflaster.html 
http://rheumatologe.blogspot.de/2012/12/super-turmalin-entgiftungspflaster-die.html Anders als beim Vital Sana Pflaster wird beim zweiter Super-Turmalin-Angebot die Exotik stärker hervorgehoben.

Thursday, May 30, 2013

Die Last mit der Ökumene



Hat die katholische Kirche ein Problem mit der Ökumene? Ich meine ja. Sogar ein großes Problem, jedenfalls wenn wir die offizielle Kirche in ihren Verlautbarungen betrachten und nicht die Gläubigen, bei denen die Ökumene funktioniert.

Ich habe vor mir das Bonifatiusblatt Nr. 2, 2013 vor mir. Hildegard W. fragt nach, ob sie im Urlaub in Schweden in der lutherischen Kirche zur Kommunion gehen darf. Dominikanerpater Manfred Entrich antwortet. Um seine lange Antwort kurz zu machen: natürlich nicht. "Die Liebe zu unserer Kirche wird uns zurückhalten. Wenn wir nicht zur Kommunion in der lutherischen Kirche gehen, ist das ein starkes Zeichen, die Wege der ökumenischen Wertschätzung weiterzugehen." Och, nö!

Wenn ich irgendwo eingeladen bin, dann zeige ich meine Wertschätzung, indem ich nicht hingehe? Vielleicht hätte Dominikanerpater Manfred Entrich besser einmal in der Bibel geblättert und im Lukasevangelium das Gleichnis vom großen Gastmahl nachgelesen. Dort steht: „Ein Mensch machte ein großes Gastmahl und lud viele ein.“ ... „Und er sandte seinen Knecht zur Stunde des Gastmahls, um den Eingeladenen zu sagen: Kommt! Denn schon ist alles bereit.“ Die Gäste aber ließen sich entschuldigen. „Da wurde der Hausherr zornig ...“. Lk 14, 16-24. Nun, wahrscheinlich wird der Pfarrer nicht zornig, aber ich glaube kaum, dass er so ein Zeichen als Wertschätzung missdeutet.

Ein Samenkorn gehört in die Erde, wenn daraus ein Baum wachsen soll. In einer noch so schönen Schatulle ist es nutzlos.

Ich hätte Hildegard W. geantwortet: dort, wo man dich in ökumenischer Gastfreundschaft zum Abendmahl einlädt, da nimm in ökumenischer Verbundenheit auch teil.

Wednesday, May 29, 2013

Die ExilGedichte des Wu Suo-jen (无所人)



Wu Suo-jen (无所人) lebte in der Tang-Zeit (唐) und war ZeitGenosse von Li Bo (李白) und Du Fu (杜甫). Er wurde ebenfalls nach kaiserlichem Edikt in die Verbannung geschickt, von wo er nach acht Jahren begnadigt zurückkehrte. Seine GedichtSammlung „Tränen-Tusch-Zeichen“ galt als verschollen, sind aber eher von einem Zensor eingezogen worden. Tradiert wurden nur wenige Gedichte, die sich zumeist im Besitz von Freunden befunden hatten. Hier werden acht Gedichte in moderner Übersetzung vorgestellt, die sich mit dem Exil bzw. dem Weg der Gefangenen auseinandersetzen. Die Gedichte sind nach der Sieben-Silben-Regel geschrieben. Sie folgen exakt den Ping- und Zhe-Tonemen (平/仄), weisen aber Unreinheiten im Reim auf.

Gelber Wein und General Yang
General Yang hatte noch gelben Wein gesandt
Nach unserem Abschied auf der Drei-Welten-Terrasse
Nun zechten wir auf sein Andenken
Schlingerten auf dem Weg durch die Kiefern

Eine Rast mit Tee
Wir schrieben noch Couplets auf BambusBlätter
Gestern beim Besuch in der Schenke
Die Töchter des Wirts schauten hinter den Ärmeln hervor
Mit ihrem Lachen flogen die WildGänse auf

Am OberLauf des Gelben Flusses
Unser kleines Boot trug nur den Wächter
Wir trotteten in Ketten über runde Steine
Die AbendGlocke des Dorfes rief zur Rast
Im Feuer schreckte manchmal ein BambusScheit hoch

Das Mädchen mit den roten Backen
Eine DorfSchönheit eilte auf LotusFüßen herbei
Der Wächter orderte ein weiteres Gericht
Sie nickte und ihre Zöpfe wurden zu PhönixSchwingen
Ich aber beugte mich wieder über den Brief des Mandarins

Vor dem BergPaß
Ich band die ausgetretenen StrohSandalen fester
Denn frischer Schnee lag auf dem Bai-Xue-Paß
Wild war Gestein in die Schlucht geschlagen
Und zwischendrin standen BaumZwerge und Büsche

Der AußenPosten
Die Ödnis des BarbarenPostens breitete sich vor uns aus
Ein SteinGeviert mit Wachen und ein MarktFlecken
Wie vermisse ich mein Leben im fernen Chang-an
Das Treiben in den Straßen und den Garten von Hong-qi

HeimatBriefe
Sag´ Freund, wie ist es jetzt in der Heimat
Blühen die Pfirsiche, singt die Amsel
Wiegen sich die Schönheiten in der WeidenGasse
Bringst du einen langersehnten Brief – sprich

Tag um Tag
Grau schweigt die HochEbene im MorgenNebel vor uns
Kein Freund der Literatur auf 1000 Li
Der nächste Fluß liegt TageReisen entfernt
Ich sitze auf dem Turm bei salzigem Wasser

Tuesday, May 28, 2013

Carpe Diem Haiku The World



Sun and clouds above
Pigeons circling in between
We enjoy the ground

Desires quenched
No one left hungry or naked
This world is enough

The watching angel
At this world’s periphery
Lost the flaming sword



No wars is fiction
But in our deeply felt dreams
This beautiful world




http://chevrefeuillescarpediem.blogspot.de/


Krzyszof Kokot and Robert Kania from http://europeankukai.blogspot.com invite for a haiku competition. Topic: SUMMER (the word "summer" is not required but should be clearly imaged). Any unpublished haiku in English. Period for submission: Saturday, May 18 - Saturday, June 8, 2013.
Please look up the details at European Kukai. Address for all Kukai correspondence: european.kukai@gmail.com  





Artrosilium und Zahnpasta



Ich habe wieder einmal Post bekommen. Diesmal aus den Niederlanden. Die Firma Meditera trägt mir Artrosilium an - 198 Euro für sechs Monate. In dem Präparat ist „organisches Silicium“. Ja, was ist denn das? Es handelt sich um schlecht übersetztes Englisch, denn organisch nennt im Englischen, was wir mit Bio bezeichnen; und einen Rechtschreibefehler, denn Silicium wird im Deutschen Silizium geschrieben. Die Klassifizierung bio ist bei Silizium völlig überflüssig.

Ich hatte mich schon früher einmal kurz zu Artosilium geäußert: http://rheumatologe.blogspot.de/2012/04/orthopress-arthrose.html. Jetzt erhalte ich den Hinweis auf weitere Inhaltsstoffe, nämlich Blätter von der schwarzen Johannisbeere und der Wiesenkönigin. Dann folgt sogleich der Hinweis Artosilium sei hypoallergen – das möchte ich bezweifeln, da doch Pflanzenbestandteile verarbeitet wurden, die sehr wohl bei Allergikern gefährlich sein könnten. Der Hauptbestandteil des überteuerten Gels ist Kieselerde. Das ist auch der Hauptbestandteil von Zahnpasta. Zahnpasta als Mittel gegen Arthrose würde zwar nur ca. ein Zwanzigstel kosten, aber nicht so gut klingen.

Der hohe Preis wird in dem Schreiben verharmlost: „Was nun die Investition von 198,- Euro betrifft, so ist dies umgerechnet der Preis für ein oder zwei Salate (ca. 1,10 Euro) pro Tag. Dies ist Ihnen Ihre Gesundheit sicher wer!“ Ja, 1,10 Euro sollten Sie sich für Ihre Gesundheit gönnen, aber essen Sie dann besser den Salat, denn mit etwas Öl angerichtet, können Sie Vitamin C, Vitamin E und Betakarotin sowie viele sekundäre Pflanzenstoffe dem Körper zuführen und damit das Fortschreiten von Arthrosen behindern. Von Artrosilium aber rate ich ab.

Sunday, May 26, 2013

Fibromyalgie und Handy


Alles, sofort und gleichzeitig hat ein Geschwisterchen, nämlich 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche für jeden erreichbar sein. Das aber bedeutet Stress. Das bedeutet auch Frust und weiteren Stress, denn der entsteht jedes Mal, wenn wir die Bedürfnisse von anderen wichtiger werden lassen als die eigenen. Das Handy spielt dabei eine wesentliche Rolle.

Wie war das noch, als es nur Festanschlüsse gab und das Wort Festanschluss noch gar nicht existierte? Wie war das, als man noch 20 oder 30 Pfennig parat haben musste, wenn man einen Münzfernsprecher benutzen wollte? Vorsintflutlich, unbequem? Nein, herrlich war das. Als es die Schnurverlängerung für das Telefon gab und man aus der Diele auch in ein Zimmer gehen konnte, fanden wir das modern und toll. Als dann das Handy kam fanden wir es noch moderner und toller. Ja, so modern und toll fanden wir es, dass wir ihm einen pseudoenglischen Namen gaben. In der englischen Sprache gibt es kein Handy, man sprich vom cell phone oder mobile; handy gibt es und das bedeutet praktisch, nützlich, handlich. Es ist ja auch praktisch, wenn nicht dahinter auch der Abgrund von 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche für jeden erreichbar zu sein lauern würde.

Was kann man also tun, um das Handy zu entschärfen? Wenn Sie nicht Krankenschwester oder Ärztin im Bereitschafts-dienst sind, ist die Sache einfach – zeitweise abschalten. Der Bereitschaftsdienst ist ein Sonderfall, lässt sich aber auch entschärfen, in dem das beruflich genutzte Notfall-Handy nicht auch privat genutzt wird. „Ja, aber...“, werden Sie jetzt sagen. Und ich antworte: „Typische Fibromyalgie Antwort.“ Nix ja, aber. Sie müssen nämlich nicht 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche für jeden erreichbar sein. Und der Notfall? Ja, na und? Für den absoluten Notfall hält unsere Gesellschaft die Rufnummer 110112 bereit. Für nicht lebensbedrohliche Notfälle gibt es Hausnotrufsysteme. Sie sind also außen vor. Sie können und dürfen Ihr Handy ausschalten. Aber bitte, sobald Sie es wieder einschalten, rufen Sie nicht sofort jeden an, der sich mit seinen Problemen Ihnen angetragen hat. Entspannen Sie!

Hausnotrufsysteme bieten z.B. an: Arbeiter-Samariter-Bund www.asb.de, Deutsches Rotes Kreuz www.drk.de/angebote/gesundheit/hausnotruf.html, Johanniter-Unfall-Hilfe www.johanniter.de/hausnotruf oder Malteser Hilfsdienst www.malteser.de.


PS. Das will ich doch mitteilen. Ist total OT. Ich verschrieb mich bei Krankenschwester, aber das Korrekturprogramm von Word hat Kranschwester nicht beanstandet!

Friday, May 24, 2013

Carpe Diem Haiku The Star



A falling star
No one around for wishes
And no regrets



Down on the pavement
You can watch the stars
The risen stars


http://chevrefeuillescarpediem.blogspot.de/

Krzyszof Kokot and Robert Kania from http://europeankukai.blogspot.com invite for a haiku competition. Topic: SUMMER (the word "summer" is not required but should be clearly imaged). Any unpublished haiku in English. Period for submission: Saturday, May 18 - Saturday, June 8, 2013.
Please look up the details at European Kukai. Address for all Kukai correspondence: european.kukai@gmail.com



ZauderWelsch (4)



Die Zeit kriecht wie eine Schnecke über eine Klinge und verletzt sich nicht.

Zwischen den EckPunkten des Himmels seine Schmerzen ausbreiten und auf die Brise warten.

Du isst den Vogel, der den Wurm fraß, der von der Leiche fraß.

Der Mensch läuft seinem eigenen AngstSchrei nach.

Oder die Zeit fliegt wie eine Rakete durch den WeltRaum, lautlos.

„Paint it Black“ ist nicht gleichzusetzen mit Melancholie.

Der Abend liebt die Sonne so sehr, dass er den Himmel mit Wolken bezieht.

Requiem für einen ZuchtBullen.

Was ist Geschichte? Was übrigBleibt von Zerstörungen?

Gottes Ferne ist ein KälteSchauer in den Tropen, auch wenn der Theologe widerspricht.

Gottes Nähe als Wärme, ja Feuer in einer kalten KlosterZelle erfahren.

Wir dürfen doch träumen, während wir in unseren Gräbern verfaulen?!

Wenn es ein cat-ion gibt, sollte es auch ein dog-ion geben.

Welcher Traum bleibt schwarz, wenn der Atem weiß im Frost steht?

Die Furcht der Statuen, nicht im Schutt der Geschichte zu versinken.

Nachrichten, zu Brei gesprochen und in den Abort geschüttet.

Die Kreuze, die auf den Himmel gemalt sind, um Orte, wo die Liebe versagte, zu bezeichnen.

Ohne Muskeln dreht sich die SonnenBlume zur Sonne.

Unsterblich wurden Gudrun oder Judith, weil sie grausam töteten.

Kaum wächst und blüht die Natur wieder, wird sie mit lauten Maschinen gestutzt.

Bei der Arithmetik der FallBeile wird weniger mit der ErdAnziehungsKraft gerechnet.

Wir Menschen waren über und über mit LindenBlättern bedeckt, als DrachenBlut floß.

Im Traum trotzt Du jedem Sturm. Wetten?

Die LidSchatten werden länger zum Abend hin.

WeltEnde, wenn die Reichen die Paläste verlassen und die Hütten vergeblich suchen.

Was liegt hinter dem Licht? Noch mehr Licht oder gar Dunkelheit?

Manch einer hat eine besondere Begabung für die Dummheit.

Niemand schrieb bislang eine Anthologie des Gänseblümchens.

Wer die Diktion der Dummheit beherrscht, wird die Massen begeistern.

Die Liebe muss ohne Algorithmus auskommen.

RaketenMotor, IonenAntrieb und andere, besser sofort mit WarpAntrieb weiter in die Zukunft.

Manches Wort sucht man vergeblich im entomologischen Wörterbuch.

Die Ligaturen der Wolken deuten.
Links:

ZauderWelsch (5): http://rheumatologe.blogspot.de/2013/07/zauderwelsch-5.html
ZauderWelsch (3): http://rheumatologe.blogspot.de/2013/04/zauderwelsch-3.html  
ZauderWelsch (2): http://rheumatologe.blogspot.de/2013/02/zauderwelsch-2.html  
ZauderWelsch (1): http://rheumatologe.blogspot.de/2013/01/zauderwelsch.html  








Thursday, May 23, 2013

Leukotriene B4 as a possible target in Rheumatoid Arthritis



2006 saw some promising results concerning leukotriene B4 (LTB4)in inflammatory arthritis. M. Chen and colleagues reported on mice studies. Leukotrienes recruit leukocytes to the synovium. As leukotriene B4 is required for inflammatory arthritis, they concluded, that it might be a target for new therapies. Iain B. McInnes had published a viewpoint on “Leukotrienes, mast cells, and T cells” in 2003; link: http://arthritis-research.com/content/5/6/288. “However, it is currently unclear whether LTB4 occupies a sufficiently critical hierarchical position in effector mediator pathways to provide a therapeutic target, given the multiplicity of other chemokines present in synovial tissues to which synovial T cells and indeed other leukocyte subsets are responsive. Thus, although LTB4 antagonism has proved to be of some clinical utility in pulmonary inflammation, it has yet to be properly tested in chronic human synovitis.”

What happened since Iain McInnes published this viewpoint? I’ve found a review by S. Mathis and colleagues, published in 2007: “Role of leukotriene B4 receptors in rheumatoid arthritis”; link: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17967719. The authors concluded: “Many recent studies in mouse models have suggested a critical role for LTB(4) and its receptors in the development of inflammatory arthritis. […] suggesting several promising targets for RA in this pathway.” S.P. Mathis and colleagues also published a paper in 2010: “Nonredundant roles for leukotriene B4 receptors BLT1 and BLT2 in inflammatory arthritis”. Cyclooxygenase and lipoxygenase pathways are mediators of inflammation, but if we compare the quantity being processed, COX is the more important of the two pathways. But they concluded: “Thus, BLT2, a unique receptor for 5-lipoxygenase- and cyclooxygenase-1-derived lipid mediators, represents a novel target for therapies directed at treating inflammation associated with arthritis.” Link: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20656922.

Recently B. Yousefi and colleagues published: “The role of leukotrienes in immunopathogenesis of rheumatoid arthritis”; link: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23529572. Nothing new coming out of this study.

So this is where we stand. LTB4 is a mediator of inflammation and through recruitment of leukocytes might effect arthritis, but we are still not seeing a new therapeutic option in rheumatoid arthritis. Maybe the current rainy weather makes me pessimistic about this approach.

01.09.2016:

S.P. Mathis and colleagues published a paper on more rodent studies. They can prove that BLT2 (a low-affinity leukotriene B(4) receptor) plays a role in arthritis, but “biochemical activities and physiological roles remain unknown”. They concluded: “… BLT2, a unique receptor for 5-lipoxygenase- and cyclooxygenase-1-derived lipid mediators, represents a novel target for therapies directed at treating inflammation associated with arthritis.”
I'm still pessimistic (and today the sun is shining!).
 




Wednesday, May 22, 2013

Fibromyalgia - comparative efficacy of pharmacological and non-pharmacological interventions



E. Nüesch and colleagues recently published a meta analysis with the title: “Comparative efficacy of pharmacological and non-pharmacological interventions in fibromyalgia syndrome: network meta-analysis”. They searched in electronic databases and included “102 trials in 14 982 patients and eight active interventions (tricyclic antidepressants, selective serotonin reuptake inhibitors, serotonin noradrenaline reuptake inhibitors (SNRIs), the gamma-amino butyric acid analogue pregabalin, aerobic exercise, balneotherapy, cognitive behavioural therapy (CBT), multicomponent therapy)”.

They concluded: “Benefits of pharmacological treatments in FMS are of questionable clinical relevance and evidence for benefits of non-pharmacological interventions is limited.” I can follow this conclusion, but they also concluded: “A combination of pregabalin or SNRIs as pharmacological interventions and multicomponent therapy, aerobic exercise and CBT as non-pharmacological interventions seems most promising for the management of FMS.” No, I don’t think so. This is wishful thinking; it isn’t a conclusion of the published results of the meta-analysis. Cognitive behavioural therapy won’t be as effective with drugged clients as it would be with client being free of drugs. The authors used “seems”, which I look at as reconciliation. Maybe the authors just didn’t dare to yell their results unmitigated into the faces of their possible sponsors for further research: “When restricted to large trials with ≥100 patients per group, heterogeneity was low and benefits for SNRIs and pregabalin compared with placebo were statistically significant, but small and not clinically relevant.”

For me this meta-analysis shows that one shouldn’t rely on pharmacotherapy in the treatment of fibromyalgia, but that multimodal approaches still have homework to do – studies!


Link to PubMed: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22739992  



The Very Basic Guide to Spanish



This is a very basic guide to Spanish. You might have read my very basic guide to Russian, Japanese or Mandarin; if not, please look for the reference / link part at the end of this blogpost.

Pronounciation isn't so hard in Spanish or Castellano, as it is called in Southern America. In Spain c and z are pronounced like th in English, not so in South America. Keep in mind that Arnold Schwarzenegger could produce a reasonable hasta la vista.
Thanks – gracias
Many thanks – muchas gracias
Please – por favor
Excuse me – perdón
Please excuse– disculpe, por favor
I am (very) sorry – lo siento mucho
Good morning – buenos días
Good afternoon – buenas tardes
Good evening – buenas noches
Hello – hola
Goodbye – hasta la vista
Until soon – hasta pronto
How much is it? – cuanto cuesta?
Please write it down- escribamelo por favor
I don’t understand – no comprende
Where is – donde está
Where are the toilets? – donde estan los servicios
What is your name? – cómo se llama / cómo te llamas
I am LMK – soy LMK
Left – izquierda
Right – derecha
Straight ahead – todo recto

PS. Mistakes are my mistakes!

The Very Basic Guide to Russian http://rheumatologe.blogspot.de/2012/10/the-very-basic-guide-to-russian.html

The Very Basic Guide to Japanese  http://rheumatologe.blogspot.de/2013/03/the-very-basic-guide-to-japanese.html

The Very Basic Guide to Mandarin Chinese
http://rheumatologe.blogspot.de/2013/04/the-very-basic-guide-to-mandarin-chinese.html



Tuesday, May 21, 2013

Sistiger Lädchen



Sistig liegt in der Eifel und gehört zur Gemeinde Kall. Bis zum letzten Jahr gab es einen "Nahkauf", also einen Laden, in dem die Einwohnung von Sistig und kleineren Gemeinden in der Umgebung einkaufen konnten, ohne direkt nach Kall zu den Supermärkten fahren zu müssen. Dann schloß der Nahkauf.



Einige Einwohner von Sistig und Umgebung fanden sich damit nicht ab und gründeten eine Genossenschaft (Frische Genossenschaft), der immerhin über 120 Genossen angehören. Nun gibt es das Sistiger Lädchen, auch "D'r Lade" genannt. In der kurzen Zeit des Bestehens gibt es schon Produkte aus der Umgebung und damit hebt sich der Laden vom überregionalen Einheitsbrei ab. Es gibt eine speziell für den Laden gefertigte Wurst, Brot, naturtrüber Apfelsaft, ja und ein Bier. Apfelsaft und Bier habe ich verkostet. Beides habe ich in angenehmer Erinnerung. Das Bier vielleicht, weil es naturtrüb und gut gehopft ist.

Vielleicht sind kleine Genossenschaften die Antwort auf die Vereinheitlichung des Angebots durch Supermarktketten, auf das Verschwinden der Tante-Emma-Läden und gleichzeitig ein Schritt in Richtung nachhaltige Gesellschaft.





Dieses Bier bewog mich, am Laden vorbeizugehen


Ein Blick durch die Schaufensterscheibe - Pfingsten war geschlossen
Mehr unter: http://www.rundschau-online.de/eifelland/eroeffnung-neuer-laden-mit--lade--sortiment,16064602,22285698.html  und http://www.wochenspiegellive.de/eifel/staedte-gemeinden/kreis-euskirchen/kall/nachrichtendetails/obj/2013/04/09/einkaufen-wo-die-menschen-zu-hause-sind/  

05.01.2015
Dieser Tage war ich wieder einmal im Sistiger Lädchen. Es hat sich viel getan.


In den umliegenden Ortschaften hat man Hinweisschilder aufgestellt. Das ist für Radfahrer bzw. überhaupt für Touristen sinnvoll, denn wie soll man wissen, wo es noch einen Laden gibt. In vielen Ortschaften konnten sich die kleinen Läden nicht halten.



Neben der Frischkost hat man auch eine Ecke für lokale Erzeugnisse eingerichtet; mir scheint das eher so eine Mitbringselecke zu sein. Aber das findet man häufiger in der Eifel.


Und dann das noch. Was man sonst in Ortschaften außerhalb im Freien sucht, findet man in Sistig im Lädchen - eine Tauschecke für Bücher. Davor ist noch ein Tisch mit Stühlen, damit man bequem in den Büchern schmökern kann.

Salafisten und Bibelmission



Wieder einmal war Samstagnachmittag und Markt auf dem Wiener Platz in Köln. In der Nähe vom U-Bahneingang und der Ampel zur anderen Straßenseite bauten die Salafisten ihren Stand auf und gleich daneben eine Bibelmission ihren Stand.



Rechts die Bibelmission, links die Koranmission

Da standen sie nebeneinander. Es ist kaum denkbar, dass ein Miteinander daraus wird, aber es ist doch schon ein Fortschritt, dass es sich nicht zu einem Gegeneinander ausgeweitet hat, wie man es doch täglich in Nachrichten aus der Geburtsregion dieser Religionen erfahren kann. Juden, Christen, Muslime - alle beten zu einem Gott, wenn man mir die Vereinfachung gestattet, und sind sich feind. Nun aber standen sie nebeneinander und verteilten das Neue Testament oder den Koran in deutscher Sprache.

Verteilt wird "Der edle Qur'an - Die ungefähre Bedeutung in der deutschen Sprache", denn nach muslimischer Auffassung ist dies nicht der "Qur'an", den kann es nur auf Arabisch geben. Die Bibel ist zwar als Vulgata Referenzwerk der römisch-katholischen Kirche, wurde aber aus Hebräisch, Aramäisch, Griechisch und Latein zusammengesetzt bzw. ins Lateinische übersetzt. Hieronymus wurde mit der Aufgabe der Edition im Jahr 382 beauftragt und befand im Laufe der Editionsarbeit die Septuaginta, das ist die alte griechische Version des Alten Testaments, als ungenau und übersetzte selbst aus dem Hebräischen. Deshalb ist die Haltung der Muslime gut nachzuvollziehen, dass es der Qur'an nur auf Arabisch gibt. Da den Gläubigen anderer Länder und den frisch Konvertierten sowieso das Arabische nicht zufällt, ist eine Übersetzung natürlich sinnvoll. Wie gut ist nun die salafistische Übersetzung? Das kann ich nur erahnen bzw. versuchen, zu verstehen.

In der Übersetzung von Max Henning heißt es:
"Nicht haben wir den Koran auf dich herabgesandt, daß du elend würdest, sondern als Ermahnung für die Gottesfürchtigen, eine Hinabsendung von dem, der die Erde erschuf und die hohen Himmel. Der Erbarmer sitzt auf seinem Thron; ihm gehört, was in den Himmeln und auf Erden und was zwischen ihnen und unter dem feuchten Grund." 20. Sure, 2-5
In der salafistischen Übersetzung liest sich der Text so:
"Wir haben den Qur'an nicht auf dich herangesandt, um dich unglücklich zu machen, sondern als Ermahnung an den, der (Allâh) fürchtet. (Dies ist) eine Offenbarung von Ihm, Der die Erde und die hohen Himmel erschuf. Der Allerbarmer ist über dem Thron erhaben. Sein ist, was in den Himmeln und was auf Erden ist und was zwischen beiden und was unter dem Erdreich ist."
Nun kann jeder selbst entscheiden - ich halte die zweite Version für lesbarer.

Was für eine Bibel wird verteilt? Das Neue Testament in der Elberfelder Übersetzung. Da gibt es meines Erachtens sinnvollere Alternativen.


Literaturangaben:
Der Koran. Aus dem Arabischen, Übersetzung von Max Henning. VMA-Vertriebsgesellschaft, Wiesbaden, o.J.
Die ungefähre Bedeutung des Al Qur'ân in deutscher Sprache. Aus dem Arabischen von Abu-r-Ridâ' / Muhammad ibn Ahmad ibn Rassoul. Köln, März 2012.