Curcuma wird bereits als Bio-Cortison vermarktet (1). Ausführlicher hatte ich mich bereits hier auf dem Blog (2) dazu geäußert. Curcumin ist der orange bis gelbe Farbstoff, der im indischen Gelbwurz vorkommt. Curcuma (auch Kurkuma im Deutschen), Gelbwurz oder Turmeric kann man sich im Lebensmittelhandel besorgen; dummerweise ist der Name Gelbwurz doppelt vergeben, es gibt noch ein Hahnenfußgewächs, das aber mit dem indischen Gelbwurz nichts zu tun hat. Gelbwurz weist auf das Rhizom hin. Gelbwurz gehört zur Familie der Ingwergewächse. Curcuma wird jedoch fast ausschließlich als Pulver verkauft. Ein wesentliches Problem besteht in der geringen Aufnahme über den Magen-Darm-Trakt. Hierzu und zu weiteren Informationen kann man sich auf der Homepage meines Kollegen Dr. med. habil. V. Nehls weiter informieren (3).
Curcuma hat interessante Eigenschaften, die sich bei besserer Bioverfügbarkeit vielleicht nutzen lassen (4). Andererseits widerspricht eine gerade veröffentlichte Studie (5) von K.M. Nelson und Kollegen dieser Einschätzung: „This manuscript reviews the essential medicinal chemistry of curcumin and provides evidence that curcumin is an unstable, reactive, nonbioavailable compound and, therefore, a highly improbable lead.” Dem könnte man eine Studie aus Indien aus dem Jahr 1998 von G. Shoba und Kollegen entgegenhalten (6): „Influence of Piperine on the Pharmacokinetics of Curcumin in Animals and Human Volunteers“. Piperin ist der Stoff, der schwarzen Pfeffer scharf schmecken lässt. Unter Umständen ist die Bioverfügbarkeit aus Currypulver weitaus besser als bei reinem Curcuma, aber das müsste man erst noch nachweisen. Piperin hat bereits Eingang zu den (überflüssigen) Gewichtreduktionspillen gefunden, aber das ist ein anderes Thema.
Curcumin hat in-vitro („im Reagenzglas“) krebshemmende, antioxidative und entzündungshemmende Wirkungen gezeigt, aber die sichere Einschätzung beim Menschen steht weiterehin aus.
Ich halte Curcuma für ein Supergewürz, auf das Sie nicht verzichten sollten. Mischen Sie Ihr eigenes Curry (das macht die indische Hausfrau sowieso). Bei gleichzeitigem Gebrauch von schwarzem Pfeffer könnte sich die Aufnahme verbessern. Aber als Medikament sollten Sie es nicht ansehen.
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