Leinsamen findet man im Müsli oder man fügt
sie geschrotet bei. Das Öl ist reich an omega-3-Fettsäuren. Gerade
geschroteter Leinsamen ist bei Menschen mit Verdauungsbeschwerden beliebt. Es gibt
verschiedene Sorten von Leinsamen, z.B. mit gelber oder mit dunkelbrauner
Schale.
Gehen wir einmal einige der verschiedenen
Inhaltsstoffe durch.
Alpha-Linolensäure
Der Körper benötigt zwei essentielle
Fettsäuren: die Linolsäure (eine omega-6-Fettsäure) und die alpha-Linolensäure
(omega-3-Fettsäure). Aus der Linolsäure entstehen Botenstoffe, die mit Schmerz
und Entzündung zusammenhängen. Aus der alpha-Linolensäure stellt der Körper
Gegenspieler, also Entzündung und Schmerz hemmende Stoffe, her. In der Nahrung
sind meistens mehr omega-6- als omega-3-Fettsäuren enthalten. Insbesondere
haben Menschen, die viel Fleisch essen über die Arachidonsäure, und
interessanterweise Veganer (1, 2, 3) zu viel an omega-6-Fettsäuren. Leinsamen
liegt einsam an der Spitze, wenn es um die alpha-Linolensäure geht, denn kein
anderer Samen oder Pflanzenöl enthält so viel davon.
Linamarin und Plastochromanol-8
Sie haben noch nicht von Linamarin und
Plastochromanol-8 gehört? Ich auch nicht, obwohl ich wusste, dass in Maniok
Blausäure enthalten ist. Linamarin wird im Verdauungstrakt zu Blausäure
zersetzt (4). Akute Vergiftungen sind bei Leinsamen allerdings nicht
nachgewiesen worden, da die Blausäure auch gut ausgeschieden wird.
Plastochromal-8 ist ein Antioxidans, das in hohen Mengen in Leinsamen
nachgewiesen wurde, ist allerdings noch weitgehend unerforscht (5).
Vitamine
Leinsamen enthalten die Vitamine B1, B2,
Nikotinsäure, Panthotensäure, B6, Folsäure und E. Allerdings sind diese bei der
niedrigen Verzehrsmenge nicht nennenswert an der Versorgung mit Vitaminen
beteiligt. Ausnahme vielleicht Vitamin E, denn bei Verzehr von 15 g nimmt man
20% der empfohlenen Tagesmenge auf (6).
Schleimstoffe
Schleimstoffe können Wasser aufnehmen. Wegen dieser
Fähigkeit wird Leinsamen gegen Verstopfung/Obstipation eingesetzt. Die Kotmasse
wird vermehrt und der Kot wird weicher, so dass er dann besser abgeführt werden
kann. Übrigens sollten Leinsamen geschrotet werden, da die Schale sonst den
Verdauungsversuchen standhält.
Lignane
Lignane sind Phytoöstrogene, die
antioxidative Wirkung haben (7). Sie wirken auch schlaffördernd
(Baldrianwurzel). Man vermutet einen Wirksamkeit gegen
Herz-Kreislauf-erkrankungen. Außerdem wurde 2014 eine Studie bei Brustkrebs
veröffentlicht (8). S.E. McCann und Kollegen veröffentlichten: „A pilot study
comparing the effect of flaxseed, aromatase inhibitor, and the combination on
breast tumor biomarkers.” Sie folgerten: “Our results do not support strong
effects of FS [flaxseed] on AI [aromatase inhibitors] activity for selected
breast tumor characteristics or serum steroid hormone levels but suggest AI
therapy might reduce the production of circulating mammalian lignans from FS.”
D.h. in der Therapie hat Leinsamen nach dieser Studie keinen Nutzen, wobei da
das letzte Wort noch nicht gesprochen ist. Das Zentrum der Gesundheit hat noch
weitere Studien gefunden (9). In einer Meta-Analyse zeigte sich ein geringeres
Risiko für Brustkrebs bei höherer Aufnahme an Ballaststoffen (10). In einer
anderen Meta-Analyse wurde ein geringeres Sterberisiko (40%) für
Brustkrebspatientinnen mit hohem Blutspiegel an Phytooestrogenen nachgewiesen
(11).
Ist Leinsamen ein Superfood? Ja.
Links:
Weitere Bewertungen von Superfoods unter dem
Stichwort "Superfoods" hier auf diesem Blog.
.
No comments:
Post a Comment