Radio 700 [1] nervt mich mit einer
Werbung; ja, Werbung nervt eigentlich immer. In dieser Werbung wird
ein Immobilien-händler, nennen wir ihn Detlev Krummbigel, von einer
Kundin angerufen. Er so: „Immobilien Detlev Krummbigel, was kann
ich für Sie tun?“ Sie ruft überrascht: „Ach, Herr Krummbigel,
prima, daß ich Sie gleich erreicht habe!“ Und dann erfahren wir,
was sich so alles im Portfolio der Leistungen dieses
Immobilienhändlers befindet. Und (!) -: Immobilien Krummbigel ist
Platin-Partner einer Immobilien-Plattform. Als Platin-Partner hat man
sich in der Regel eingekauft, denn irgendwie muß so eine Plattform
auch finanziert werden. So etwas machen Arztpraxen und Krankenhäuser
auch. Die Werbung schließt mit der Internet-Adresse ab: „Detlev
mit Vau, Krummbigel mit Doppel-Em und ohne Eh!“ Das wiederum ist
geschickt gemacht.
Kommen wir noch einmal zurück zu: „„Ach,
Herr Krummbigel, prima, daß ich Sie gleich erreicht habe!“ Das
soll Kundennähe vermitteln. Die Überraschung kommt gut herüber, aber
wenn derjenige, den man erreichen will, antwortet, muß man dann
überrascht sein? Wenn man erwartet, daß es ein Vorzimmer mit
freundlicher Assistenz gibt, dann ja. Gibt es etwa kein Vorzimmer?
Kann sich Herr Krummbigel keine Assistenz leisten? Oder hat Herr
Krummbigel zu viel Zeit? Er sollte doch in der Gegend Objekte
begutachten oder mit Kunden beim Ortstermin sein.
Was nervt mich also an dieser Werbung?
Einerseits ist sie gut, solide, professionell gemacht, aber dann kann
man sich doch negative Gedanken machen. Wahrscheinlich aber wird das
Ziel, Kunden zu gewinnen, doch erreicht. Vielleicht nervt es mich
aber auch nur, daß die Werbung sich so bei mir breit machen kann.
Trotzdem, beim nächsten Mal, wenn es wieder heißt „Ach, Herr
Krummbigel, prima, daß ich Sie gleich erreicht habe!“, werde ich
wieder genervt sein.
[1] https://rheumatologe.blogspot.com/2020/04/eifel-radio-radio-700.html
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