Am
2. August hatte ich mir zu den Fipronil belasteten Eiern Gedanken gemacht [1].
Ich nahm an, dass zwei Millionen Eier belastet wären. Und: „Was werden nur
besorgte Mitbürger tun? Sie werden Eier für kurze Zeit aus dem
Ernährungs-programm streichen.“ Ich gebe zu, dass ich mir weniger Gedanken dazu
gemacht hatte, was der Handel nun machen würde.
Mittlerweile
sind die kontaminierten Eier in 15 europäischen Ländern und sogar in Hongkong
aufgetaucht; von fast 11 Millionen Eiern ist die Rede [2]. Als Beispiel mag
Spanien gelten, wo ebenfalls mit Fipronil kontaminierte Eieraufgetaucht sind
[3]. „Según ha confirmado el Departamento de Sanidad vasco en un
comunicado, ... , de la presencia de una partida de 20 toneladas de huevo
líquido pasteurizado contaminada con fipronil.” [Nach einer Erklärung des baskischen
Gesundheitsministeriums, … , wurde das Vorhandensein einer Sendung von 20
Tonnen pasteurisierten Flüssigei, das mit Fipronil kontaminiert ist,
bestätigt.]
Daraus
folgt, dass Fipronil auch bereits in Produkten mit Flüssigei sein könnte, das
vor dem Bekanntwerden des Skandals ausgeliefert worden war.
Mittlerweile
gibt es schon einen Bericht auf Wikipedia zum „Fipronil-Skandal 2017“ [4]. Dort
kann man erfahren: „Laut der Zeitung de Volkskrant hatte ein niederländischer
Geflügelbetrieb bereits im Juni 2016 das Reinigungsmittel angewendet, weshalb
Fipronil-kontaminierte Eier möglicherweise bereits seit über einem Jahr im
Verkehr waren; ein Nachweis ist heute nicht mehr möglich.“[5]
In
Belgien wurde bereits Anfang Juni 2017 Fipronil in Eiern vermutet, aber eine
Meldung an das europäische Schnellwarnsystem erfolgte erst am 20. Juli 2017
[6].
Bei
einer allgemeinen Verzehrs Empfehlung von drei Eiern pro Woche werden keine
akut gefährlichen Grenzwerte erreicht, aber die meisten Verbraucher möchten nun
mal kein Fipronil in ihren Eiern.
Was
hat nun der Handel getan. Er hat fast alle Eier aus dem Sortiment genommen. Ich
war gestern Einkaufen und im Supermarkt meines Vertrauens war die Eierecke fast
ausverkauft (die liegt gegenüber den Regalen mit Soja-, Mandel- und
Hafermilch). Es fand sich ein Schild, dass man zum Schutz der Verbraucher alle
Eier aus dem Sortiment genommen habe, von denen nicht sicher sagen können, dass
sie nicht belastet wären.
„Edel
sei der Mensch, hilfreich und gut“, schrieb Johann Wolfgang von Goethe. Ist es
denn nicht edel, hilfreich und gut, wenn der Handel die Eier aus dem Verkehr
zieht? Na ja! Gehen wir davon aus, dass wir schon im letzten Jahr unentdeckt
Fipronil Eier verzehrt haben – was nicht dem Handel anzulasten wäre. Da wären
die EU und der deutsche Landwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) eher
gefragt. Der Handel will nur nicht verklagt werden. Und er will durch die
aktuelle Verknappung den Preis nicht abstürzen lassen. Ganz so edel, hilfreich
und gut sehe ich den Handel an dieser Stelle nicht.
Ich
bekräftige es noch einmal – man kann auch sehr gut ohne Eier auskommen.
Links:
[3] https://politica.elpais.com/politica/2017/08/12/actualidad/1502527932_408773.html
https://elpais.com/internacional/2017/08/10/actualidad/1502387890_457037.html
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