Saturday, April 30, 2022

Sammelsurium (209) 30.04.2022

 



Besternte Ernte

Ich las das Buch [1] wieder einmal. Nicht gerade vom Orm durchStrömt, würde es Hildegunst von Mythenmetz beurteilen. Aber ich hänge irgendWie an dem Buch, so wie man an IKEA Möbeln hängt, nur weil man sie selbst zusammen gesetzt hat. Oder wie jemand ein gelöstes Puzzle aufklebt und an die Wand hängt [2].

BiMetall
Es macht Klick, wenn sich das BiMetall entSpannt.

Wecker
So ein Wecker kann einmen ganz schön auf den Wecker gehen. Wenn der Wecker im Flur des ersten Stocks schellt und nicht aufHören will und man sich das anHören muss. Das hat man dann daVon, wenn man zu früh aufSteht.

Scharwenzeln und Bienen
Ich las kürzlich nach langer Zeit wieder einmal das Wort scharwenzeln. Es soll sich irgendwie parallel zum Verb schwänzeln entwickelt haben [3]. Und da kam mir der Schwänzeltanz der Bienen in Erinnerung.

Nach dem Erwachen
Morgens nach dem Erwachen noch einige AugenBlicke liegen bleiben und zuSehen, wie die Dunkelheit aus dem Zimmer gleitet.

VerkehrsFunk
Wenn ich morgens zur Arbeit gefahren bin oder wenn ich aus der Eifel nach Köln fahre, benötige ich den VerkehrsFunk. Da kann man nicht drauf verzichten, wenn man nicht Stunden auf der AutoBahn verbringen will. Manchmal höre ich klassische Musik, oft SprachLern-CDs oder WeltMusik. Und dann unter=|=bricht der VerkehrsFunk mit DudelMusik, nach gefühlten Minuten kommt die NachRicht über den FalschFahrer (GeisterFahrer finde ich ja besser) auf der A4711 und dann wird schon munter weiterGeredet zu einem Thema das mich nun gar nicht interessiert, bevor sich endlich der VerkehrsFunk wegSchaltet. Liebe Sender im In-, Ausland und Universum -: das kann man besser machen!

SprachLern-CDs
Da rege ich mich gerne über Feinheiten auf, die irrelevant sind; z.B. wenn nicht die wörtliche Entsprechung bei einem VokabelTrainer kommt. Oder bei LernDialogen höre ich eher ein HörSpiel und sinniere über die Charaktere nach.

LindWurm
Ich fahre in Pesch (Eifel) am Lindenweg vorbei und lese LindWurm -: ich lese zu viel von Hildegunst von Mythenmetz.
Ein Freund meinte einmal bei einem HinweisSchild zur „Ausweichsitz der Landesregierung NRW“ in Urft einen Hinweis auf eine Auschwitz-GedenkStätte erhalten zu haben.

Schleichen in Schleiden
Ich fahre nach Schleiden hinein und Blicke auf das Schild „Willkommen in Schleiden“, von dem die rechte Hälfte des D und der Rest von einem Zweig überdeckt sind. Ich lese in der Eile Schleichen. Und da kommt mir in den Sinn, daß wir zu schnell durch Ortschaften fahren, wir sollten mehr durch sie schleichen.

Weniger Luxus
In den Nachrichten von Radio 700 höre ich von den Betreibern von Wellness-Oasen und Spas, die sich um steigende EnergieKosten sorgen. Oje! Darum machen wir uns Sorgen? Nicht um Krieg und Leid, um weniger Luxus sorgen wir uns.

Im Garten
Nach dem Regen der Nacht ist die Luft kalt und naß. Nur 3,8° C! Die Gänseblümchen und der LöwenZahn halten ihre Blüten geschlossen und zittern im Wind.
PS. Ein EichHörnchen versuchte gerade die TerrassenTür zu öffnen.

Die Pfarrrin
Sie sprach zwar von „unseren Harzen“, aber sie sang mit dem Timbre von Alexandra [4].





Links und Anmerkungen:
[1] Robert Gernhardt, F. W. Bernstein: Besternte Ernte. Gedichte Aus Fünfzehn Jahren. Zweitausendeins, Frankfurt/Main 1976. ISBN 10: 3499150697.
[2] Oder das: „Schneid' ihn aus / kleb' ihn auf / häng' ihn an die Wand / Franz Gans“.
[3] Wolfgang Pfeifer: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. Edition Kramer
2011. ISBN: 9783941960039.
[4] Alexandra (1942-1969) sang z.B. Sehnsucht (heißt ein altes Lied der Taiga) oder Mein Freund, der Baum. https://de.wikipedia.org/wiki/Alexandra_(S%C3%A4ngerin)  
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Friday, April 29, 2022

FreitagsGedichte / #KurzLyrik 29.04.2022

 


二月黃鸝飛上林,
春城紫禁曉陰陰。
贈闕下裴舍人
錢起
In zweiten Monat fliegen die Pirole durch den kaiserlichen Garten,
Schatten liegen noch über der Verbotenen Stadt im Frühling.
Gewidmet dem Beamten Pei
Qian Qi



Pracht
    in aller
Pracht
Des
KönigReichs
Senkt
Sich
Der
Sarg
Auch
Eines
König
Ins finstere
    Und
Kalte Grab

TörIn
    von den
Klängen
Einer Orgel
BeTört
Sehnst
Du
Den Tod
HerBei
Aber
Man
Muß
Erst
Lernen
Mit den
    Toten
Zu leben

(Wenn es den Tör gäbe, könnte er es auch sein.)

NadelÖhr
    der glocken-
Helle
Klang
Paßte
Gerade
Noch
Durch's
NadelÖhr
Das
Jemand
Um
Einen Spalt
    Nur
GeÖffnet hatte

Wahrheit
    die Versuche
Die Wahrheit
Und
Nichts
Als
Die
Wahrheit
Zu
Sagen
Scheitern
Fast immer
Aber
Die
Frechste
Lüge
Kommt
Der Wahrheit
    Immer
Am nächsten

Weisheit
    wenn Du
Mit
Zu
Vielen
Wörtern
Jonglierst
Fallen
Dir
Manche
Runter
Aber
Der Rest
    Klingt
Sehr weise

So kalt
    Du bist
So
Kalt
An
Deiner
Käkte
GeFrieren
Die
Worte
Feurigster
Liebe
Bevor sie
    Dein
Ohr erReichen

Dichotomien
    wir haben
Uns
An
Das
Hin- und Her-
Pendeln
GeWöhnt
Zwischen
Dunkel
Und
Hell
In der
Mitte
Hält
Uns
Nicht
An
Den Enden
    Kehren
Wir um

Perlen
    weil es
Der
Muschel
So
LangWeilig
Ist
Kann
Sie
Sich
Ganz
Der
Perlen
Widmen
Die
Wir vor
    Die
Säue werfen

WegeRecht
    am Rande
Des
FeldWegs
Stehen
Mohn
Und
KornBlume
Und
SoLange der
Acker
BeStellt
Wird
Haben sie
    Immer
Das WegeRecht



Qian Qi lebte von 710-782. Drei seiner Gedichte sind in die Anthologie 300 Gedichte der Tang-Zeit aufgenommen worden.

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Wednesday, April 27, 2022

LYRIK-Taschenkalender 2015 22. KW 27.04.2022

 


Michael Braun hat den LYRIK-Taschenkalender 2015 herausgegeben und zusammen mit Henning Ziebritzki alle am Taschenkalender beteiligten Autoren und Kommentatoren mit je einem Gedicht vorgestellt. Er ist mir jetzt wieder in die Hände gefallen. Auch dieser Kalender lädt ein zum Annotieren und Assoziieren, zum Erstellen von GegenEntwürfen. Vielleicht so auch ein wenig wie Daniel Spoerris: An Anecdoted Topography of Chance (1966 Something Else Press, New York / Cologne). Diese Annotationen stammen aus den Jahren 2014/2015 und 2020/2021.


22. KW
Paul Wühr: Ob

Lachen kannst Du auch in Nord Korea, nur eben nicht bei TagesLicht, aber abends im Dunkeln und es ist wirklich dunkel in Nord Korea, da kannst Du Lachen und Singen. Dein Lachen ist die Substanz, an der Nord Korea zerbrechen wird [1].

Jedes Wort bleibt, solange es benötigt wird, dann verdunstet es, um Platz zu schaffen. Hat die Ewigkeit Platz für jedes Wort? Bestimmt! Allerdings haben wir nicht die Zeit, dies zu überPrüfen. Für's Lachen aber bleibt Zeit genug.

Dürfen -: das Wort dürfen wird häufig mit wollen verwechselt. Manchmal sagt jemand zu mir: „Ach, das darfst Du ja nicht essen!“ Aber für mich als Vegetarier ist das eine Frage des Wollens und nicht des Dürfens.

Gefängnis
    dieses DaSein
Ist
Ein
Gefängnis
Ob
Mit
Ob ohne
Gitter
Und man
Spürt
Es
Nur
Wenn
Das GeViert
    Zu
Eng ist

Die Philosophie des Als Ob [2].

Wenn man an den Fluß Ob in Sibirien denkt … ob einem da nicht aktuell das Lachen im Halse stecken bleibt?


22. KW
Kommentar: Christian Steinbacher

Wer weiß, ob das Universum nicht die Form einer Brezel hat.
Die WurstScheibe der FleischereiFachVerkäuferin (gab es die damals schon?) für den kleinen Jungen, kenne ich auch noch. Ich weiß gar nicht mehr, ob ich das mochte. Ich meine nicht. Heute erscheint es mir wie das Anfixen bei Jugendlichen.

Kontraste -: irgendEin FersehMagazin, das mich genauso wenig interessiert hat wie der FrühSchoppen [3], an den ich mich wegen der RauchSchwaden erinnere.

Worte
    deine trockenen
Worte
Steckte
Ich
In
Eine
Vase
Mit
Wasser
Und dann
    Blüten
Sie auf
[4]

Kunst-Haut -: Haut die Kunst. NATO-Pelle. Curry-Wurst.

 




Links und Anmerkungen:
[1] https://rheumatologe.blogspot.com/2011/10/laughing-in-north-korea.html Ich habe auch z. B. im Zoo Menschen gesehen, die lachten. Aber dieses Lachen, das nur nachts sein darf, das habe ich nur in Kaesong gehört.
[2] Hans Vaihinger: Die Philosophie des Als Ob. Salzwasser-Verlag, Paderborn 2013.
ISBN: 9783846020173. Die Original-Ausgabe kam 1911 heraus.
[3] Werner Höfer: Der Internationale Frühschoppen. Über die Kreiten-Affäre könnte man nachlesen. https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Internationale_Fr%C3%BChschoppen und https://de.wikipedia.org/wiki/Werner_H%C3%B6fer
[4] Wein wurde bei diesem FrühSchoppen natürlich auch gereicht. Man denke sich heute eine politische Sendung, in der geraucht und gesoffen wird.



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Tuesday, April 26, 2022

Kapelle St. Hubertus in und Waldkapelle bei Erkensruhr



Erkensruhr liegt am gleichnamigen Bach in der Nord-Eifel [1]. Der Ort hat gleich zwei Kapellen, die beide im historisierenden Stil errichtet wurden. Die Kapelle St. Hubertus wurde ab 1949 in der typischen Bauweise der Region des 19. Jahrhunderts (Grauwacke-Bau mit Schieferdach) erbaut und 1951 eingeweiht [2]. Die Heilige Messe wird hier nur noch am ersten Donnerstag im Monat um 18:00 Uhr gefeiert. Die hölzerne Waldkapelle wurde in den 1980iger Jahren von Ottmar Wollgarten und weiteren Erkensruhrer Bürgern erbaut.


Wie der Name andeutet, ist die Kapelle dem Hl. Hubertus von Lüttich (655-727) geweiht [3]. Er hatte die Vision eines Kruzifixes im Geweih eines gejagten Hirsches, ließ sich daraufhin taufen, schwor der Jagd ab und wurde vom zum Nichtjäger; also auch eine Veränderung vom Saulus zum Paulus.


Die Buntglasfenster wurden von Johannes Beeck gestaltet und wurden von der Forschungsstelle Glasmalerei des 20. Jahrhunderts erfaßt [4]. Johannes Beeck (1927-2010) entwarf für viele Kirchen Fenster [5]. Die Fensterbilder in der St Hubertus Kapelle entstammen seiner figürlichen Schaffenphase. Bis auf das Fenster „Verlobung von Maria mit Joseph von Nazareth“ stellen die anderen Fenster Stationen aus dem Leben des Hl. Hubertus dar.


Wären wir Vögel, so könnten wir die Strecke zur Waldkapelle im Direktflug um 2/3 verkürzen, so aber müssen wir an der Alten Post mit der gelben Kutsche vorbei und 1 km ist schließlich auch kein weiter Weg (Dorfrundwanderweg Nr. 65). Vor der Kapelle plätschert Wasser im Bach und aber auch  in einen hölzernen Trog. Waldidylle! In der Kapelle sind Votivtafeln zu sehen, meistens als Dank an die Mutter Gottes. Man sieht Statuen, Rosenkränze, Bilder, Kerzen. Vor der Kapelle laden Bänke und ein Tische zum Verweilen ein. Ich hoffe, daß man nicht die Stille stört.


Erkensruhr ist einfach zu finden, denn die Straße dorthin geht von der B266 ab. Diese Straße endet im angrenzenden Ort Hirschrott [6].



Links und Anmerkungen:
[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Erkensruhr
[2] https://www.erkensruhr.de/dorfleben/kapelle/ und https://www.eifel.info/a-waldkapelle-erkensruhr
[3] https://de.wikipedia.org/wiki/Hubertus_von_L%C3%BCttich
[4] http://www.glasmalerei-ev.de/pages/b3001/b3001.shtml
[5] https://de.wikipedia.org/wiki/Johannes_Beeck Diesem Artikel kann man auch entnehmen, daß es zu seinem Werk eine Dissertation gibt: „Nicole Alexandra Leyk: Das künstlerische Werk von Johannes Beeck. Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde der Philosophischen Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Bonn, Bonn 2012“
[6] Zwischen den Orten liegt etwas Weg und auch ein Wanderparkplatz. Erkensruhr hat 182 und Hirschrott 33 Einwohner. https://www.simmerath.de/unsere-gemeinde/daten-und-fakten/einwohnerzahlen/


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Allgemein zugängliche Informationen zum Tee vor Zeiten des Internets

 


In der letzten Zeit habe ich häufiger über Tee geschrieben und auch einige Aufreger gefunden, wie zum Beispiel, was in Deutschland früher über Tee geschrieben wurde [1]. Nun interessierte mich, was man vor Zeiten des Internets wissen konnte. Gut, daß ich diese Bücher noch besitze.

Zunächst schaue ich einmal in das Duden-Lexikon [2]. Dort finde ich den Eintrag „Teestrauch“, auf den von Tee hin verwiesen wird, mit 27 Zeilen zu ca. fünf Wörtern pro Zeile und einem Bildchen „Teestrauch. Zweig mit Blüten“. Ich erfahre z.B., daß die Blätter „flücht. Öle“ enthalten und nach dem Welken zum Gären gebracht werden. Und daß man in China Tee „von alters her“ als Genußmittel getrunken hat. Gut, ich weiß auch nicht, was ich für einen Schmonzes bei so wenig Text geschrieben hätte.

Ich habe dann ein Bildungs-Lexikon in sechs Bänden zu Rate gezogen [3]. Der Artikel beginnt „Abwarten – Tee trinken! Empfiehlt eine bekannte Redensart. Sicher meint sie den schwarzen Tee ...“ Das ist ein schlechter Anfang, da die Redewendung eher auf Kräutertee und das Abwarten des Kranken bis auf die einsetzende Wirkung zurückgeht. Die Redewendung ist auch älter als die Gewohnheit, Schwarztee zu trinken. Der Artikel ist für Laien geschrieben, aber für solche, die sich der eigenen Bildung verpflichtet fühlen, so daß die Angaben schon fundiert sein sollten. „Heimat des schwarzen Tees ist China.“ Ja, aber China hat immer viel mehr Grüntee als Schwarztee hergestellt. Später heißt es dann: „Der grüne oder chinesische T. ist nicht fermentiert, sondern im eigenen Saft gedämpft.“ Nur nebenbei: die Regel, das Stichwort abzukürzen, sollte man durchbrechen, wenn es nur einen Buchstaben mehr aufweist als die Abkürzung (Aküfi). Man wußte schon damals, wie es zu den Unterschieden von Schwarz- und Grüntee oder auch Oolong-Tees kommt. Die Oxidation des Tees nach der Ernte wird verschieden stark unterdrückt beziehungsweise bewußt zugelassen.
Aus demselben Verlag gibt es noch ein Buch zu Pflanzen [4]. Hier stehen dann die korrekten Angaben, z.B.: „Aus den gepflückten Blättern wird bei der Aufbereitung entweder grüner oder schwarzer Tee hergestellt.“ Das ist vereinfacht richtig, allerdings auch nur ein Teil der Wahrheit.

Aber vielleicht hätte ich nur ein anderes Lexikon haben müssen?! Ich habe 2005 eine Version der Encycopædia Britannica erworben [5]. Da hätte ich eine größere Menge und auch schneller zugängliche Daten zur Verfügung gehabt. Allerdings ist dieses Werk auch über 30 Jahre jünger. Einschränkend ist das jüngste Werk in der Bibliografie von 1976. Die wichtigste Quelle scheint aber das Werk von Ukers aus dem Jahr 1935 gewesen zu sein [6].

Ich hatte dann aber noch ein Werk aus den 1980iger Jahren [7] im Regal, das auf eine Ausstellung im Rautenstrauch-Joest-Museum in Köln zurückgeht [8]. Es war dies die erste Sonderausstellung, die im Wikipedia-Artikel erwähnt wird. Ich hatte einige Seminare und Übungen in der Ethnologie bei Prof. Friedrich Wilhelm Funke, einem der früheren Direktoren dieses Museums und eine Übung bei Dr. Waldemar Stöhr, der damals im Rautenstrauch-Joest-Museum arbeitete und besonders über Melanesien und Indonesien gearbeitet hatte. Die Einführung zur „Einführung des Tees in Europa“ führt folgenden Satz: „Der folgende Aufsatz ist im wesentlichen eine ausgewählte Zusammenfassung seiner dreibändigen Enzyklopädie des Tees (Ukers 1935).“ Das führt bei mir zu Verwirrung [9], denn  das Werk von Ukers hat nur zwei Bände, siehe [6]. Was mag er gelesen haben? Zu Marco Polo schreibt Gilbert, daß er in seinem Reisebericht Tee nicht erwähnt hat (richtig), aber „zweifellos seinen Gebrauch beobachtet hat“ (wieso denn das?) und ihn „wahrscheinlich auch getrunken hat“ (reine Spekulation). Marco Polo ist mehr an Orten und Gebäuden  interessiert, selten schreibt er über Pflanzen wie etwa über Rhabarber und Ingwer im 75. Kapitel [10]. Als erste Erwähnung des Tees in Europa übernimmt Gilbert die Aussage von Ukers [11], daß dies Giambattista Ramusio gewesen sei. Als Stand der Wissenschaft für 1981 hätte ich mehr erwartet.

Zusammenfassend stelle ich fest, daß wir uns vor dem Internet mit viel zu wenig Information zufrieden gegeben haben. Ich bin der festen Überzeugung, daß es noch viel zu entdecken gibt.


Links und  Anmerkungen:
[1] https://rheumatologe.blogspot.com/2021/09/lu-yu-und-deutsche-teebucher-der.html und auch https://rheumatologe.blogspot.com/2021/09/teerezepte-in-teebuchern.html
[2] Das Neue Duden Lexikon in 10 Bänden. Bibliographisches Institut / Dudenverlag, Mannheim 1984. ISBN 10: 3411024003. [Rund 100.000 Stichwörter, über 12.500 meist farbige Abbilldungen]. Band 9, S. 3746 und 3747.
[3] Das Wissen des 20. Jahrhunderts Band 5. Verlag für Wissen und Bildung, 1968. ISBN: gab es noch nicht. Spalte 1035-1040 (zwei Spalten sind allerdings mit Bildern zum Stichwort Tauchen vergeben und es sind noch Bilder zum Tee vorhanden: japanische Teepflückerinnen und eine Teepflanze mit Blüten und dem verstörenden Untertitel "Der schwarze Tee ist der nächste Verwandte der Kamelie", so daß nur 2 1/2 Spalten übrig bleiben).
[4] Das grosse illustrierte Pflanzenbuch.  Herausgegeben in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Walter Baumeister, Dr. Helga Menzel-Tettenborn und zahlreichen andereren Wissenschaftler. Verlag für Wissen und Bildung, Rheda, 1967. Spalte 320.
[5] 1994-2001 Encyclopædia Britannica.
[6] William H. Ukers, All About Tea, 2 vol. (1935) – zitiert nach [5]. Ich habe dieses Buch in den 1970iger Jahren einmal über die Fernleihe der UB Köln ausgeliehen. Dieses Werk wird aktuell für etwa 1000-3000 € angeboten: https://www.abebooks.de/erstausgabe/tea-2-volumes-Ukers-William-H/30366215923/bd oder https://www.abebooks.de/signiert/Tea-SIGNED-Ukers-William-H-Coffee/30335435605/bd oder . Man kann es aber auch preiswerter erwerben. Und mittlerweile ist es digitalisiert einsehbar: https://www.univie.ac.at/Geschichte/China-Bibliographie/blog/2018/03/22/ukers-all-about-tea/
[7] Gisela Völger und Karin von Welck (Herausgeber), René König (Vorwort): Rausch und Realität - Drogen im Kulturvergleich. 3 Bände. rororo katalog / Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg 1982.ISBN-10: 3499340062. Darin Band 2: Richard Gilbert: (48) Einführung des Tees in Europa. S. 662-667.
[8] https://de.wikipedia.org/wiki/Rautenstrauch-Joest-Museum
[9] In G. Völger und K. von Welck a.a.O., Bd. 3, S. 1476 werden 5 Werke aufgeführt: Crole, D. (1896), R.M. Gilbert (1981) [Caffeine: overview and anthology], L. Lewin (1931) [ich habe den Nachdruck der deutschen Ausgabe von 1927 vorliegen – der Abschnitt zum Tee beginnt mit der Legende von Bodhidarma], Ukers wird zitiert als “Ukers, W.H. (1935): All about tea. New York”, United Nations Statistical Yearbook (1978).
[10] https://www.gutenberg.org/files/12410/12410-h/12410-h.htm#CHAPTER_LXXV1 “In the mountains belonging to this city, rhubarb and ginger grow in great abundance; ...”
[11] https://archive.org/details/AllAboutTeaV1/page/23/mode/2up Ich kenne ihn aber nur als Giovanni Battista Ramusio.  

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Monday, April 25, 2022

Ist die Bastei noch zu retten?


EXPRESS – DIE WOCHE berichtete unter diesem Titel „Bastei noch zu retten?“ von der Bastei vor einigen Tagen [1].

Was ist die Bastei?

Die Bastei ist ein denkmalgeschütztes Bauwerk in Köln [2]. In diesem Gebäude wurde über Jahrzehnte unter dem Namen „Die Bastei“ ein Restaurant mit großartigem Ausblick auf Rhein, Dom und die Messe-Stadt in Köln-Deutz betrieben. Die Bastei wurde nach Plänen des Architekten Wilhelm Riphahn 1924 gebaut; der 1958 auch für den Wiederaufbau verantwortlich war. Es gehört zu den Wahrzeichen Kölns. Das Restaurant hatte zeitweise einen Michelinstern.

Mein Interesse

Schön und gut, aber was ist mein besonderes Interesse an der Bastei? Mein Interesse ereklärt sich  einerseits aus dem Erhalt eines schönen Bauwerks, aber andererseits auch von einem Interesse an Wilhelm Riphahn [3], der in Köln viel geschaffen hat. Ich bin in der Weißen Stadt (Köln-Buchforst) [4] aufgewachsen, die von Riphahn und Caspar Maria Grod geplant worden ist. Aus unserem Kinderzimmer blickten wir auf St. Petrus Canisius [5], die katholischen Pfarrkirche in der Mitte der Siedlung, ebenfalls von Riphahn und Grod geplant.

Warum ist eine Rettung notwendig?
EXPRESS berichtet: „Die Bastei ist in keinem guten Zustand“, insbesondere Rost an Stahlträgern, Fluchtwege und Brandschutz unzureichend, Schäden am Beton, Asbest und weitere Auffälligkeiten mehr. Vor drei Jahren schätzte die Stadt Köln, die mittlerweile Eigner des Baudenkmals ist, die Sanierungskosten auf 12 Millionen Euro – wieviel dies nach Corona und Flutkatastrophe sein könnte, wird schwierig zu kalkulieren sein. Jetzt soll zunächst eine Stützkonstruktion weiteren Schaden verhindern.

Auch wenn eine gewerbliche Nutzung in der Zukuft ungewiß ist, sollte dieses Wahrzeichen Kölns erhalten bleiben.



Links und Anmerkungen:
[1] EXPRESS – DIE WOCHE: Bastei noch zu retten? „Stützstrümpfe“ für den maroden Riphahn-Bau. 16. Woche, 22./23. April 2022
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Bastei_(K%C3%B6ln)
[3] https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_Riphahn
[4] https://de.wikipedia.org/wiki/Buchforst
[5] https://de.wikipedia.org/wiki/St._Petrus_Canisius_(K%C3%B6ln)

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Altargesteck am 24.04.2022 – Quasimodogeniti oder Weißer Sonntag



Buckel
    was wäre    
Quasimodo
Ohne
Buckel?
Oder
Etwa die
Buckel-
Wale
    Ohne    
Buckel?


Der heutige Sonntag wird Quasimodogeniti genannt [1]. Dies geht auf den ersten Brief des Petrus Kapitel 2, Vers 2 zurück: quasi modo geniti infantes rationabile sine dolo lac concupiscite ... bzw. Vulgata: sicut modo geniti infantes rationale sine dolo lac concupiscite ... „und seid begierig nach der vernünftigen lauteren Milch wie die neugeborenen Kindlein“ [2]. Die Bezeichnung Weißer Sonntag geht auf die weißen Taufgewänder zurück, die nach einer Woche abgelegt wurden. Und das englische Whitsunday bezeichnet Pfingsten und nicht diesen Sonntag.


Die aktuelle Ausstellung in der Christuskirche [3] – BLESSUREN – paßt sehr gut auf den ungläubigen Thomas, der ja nicht ohne seelische Blessur aus der Begegnung mit Jesus geblieben ist. Er hatte Jesus nach der Auferstehung verpaßt, als er sich den Jüngern zeigte. Er wollte es den Jüngern nicht glauben: „Wenn ich nicht in seinen Händen die Nägelmale sehe und lege meinen Finger in die Nägelmale und lege meine Hand in seine Seite, kann ich’s nicht glauben.“ Der Zweifler wird im  Johannesevangelium fast mit Worten gezüchtigt: „Spricht Jesus zu ihm: Weil du mich gesehen hast, darum glaubst du? Selig sind, die nicht sehen und doch glauben!“ [4]


Verschiedene Künstler haben die Ausstellung BLESSUREN gemeinsam erarbeitet:
Grigory Berstein: Blessur Aquarell und Tusche auf Papier 2021
Andréa Bryan: 1930 Objekte Mischtechnik 2018
Gesine Grundmann: Emu-Eier im Messingkettensack 2021
Andreas My: Grenzverläufe 01 bis 03, 2022
Ulrike Oeter: Das Brüllen der Kleider, 2022
Dietmar Paetzold: Schmerz #1, Schmerz #2, 2022 und andere
Nadine Maria Schmidt: Ich bin der Krieg, Video
Ein Werk von Gregory Berstein sehe fast täglich, da es im Haus meines Bruders und meiner Schwägerin nebenan hängt. Die anderen kannte ich bislang nicht. Natürlich befundete ich eine verfremdete Röntgenaufnahme, auf der eine Kniegelenksarthrose zu sehen war.


Nach den Blessuren stimmt der Wochenspruch hoffnungsvoll: „Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wieder geboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten.“ [5]

Das Altargesteck besteht aus Narzissen und weißen Blüten, denn die liturgische Farbe ist Weiß. Es passt insgesamt zu Frühling und zu Neubeginn.


Inspiriert vom täglichen Blumenstrauß
auf einem Fahrrad von Ai Weiwei (艾未未).


Links und Anmerkungen:
[1] https://www.kirchenjahr-evangelisch.de/article.php#1039 und https://rheumatologe.blogspot.com/2019/04/altargesteck-quasimodogeniti-28042019.html
[2] https://www.bibleserver.com/text/LUT/1.Petrus2        
[3] https://evangelisch-in-koeln-dellbrueck-holweide.de/blessuren-ausstellung-in-der-christuskirche/ Upps, die Ausstellung ging gerade zu Ende.
[4] https://www.die-bibel.de/bibeln/online-bibeln/lesen/LU17/JHN.20/Johannes-20 Joh 20,19–20(21–23)24–29, insbesondere Joh 20,25–29
[5] 1. Petr 1,3

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Saturday, April 23, 2022

Meine Begegnung mit einer Karen

Ich habe lange Zeit mich nicht um Karens gekümmert. Allerdings hatte ich einen engen Kontakt mit einer Karen, die Poets the Original auf Google+ ins Leben gerufen hatte und wo ich Moderator war. Ich denke gerne an diese Karen zurück und die ist natürlich nicht gemeint. Wie auch viele andere Karens, denn das Meme stammt daher, daß im englischsprachigen Raum zwischen 1960 und 1990 viele weiße Frauen den Namen Karen bekommen haben.

Karens [1] machten zunächst durch rassistische Äußerungen und Verhaltensweisen auf sich aufmerksam. Da werden (immer noch) farbige Menschen als Diebe angesehen, nicht zu ihren Appartements gelassen. Oder da wird die Polizei gerufen, weil ein achtjähriges Mädchen Wasser verkauft (um Geld für einen guten Zweck zu sammeln) und dafür keine Gewerbeerlaubnis hat. Das wäre so, als würden wir uns hier in Deutschland den Gewerbeschein der Sternsinger zeigen lassen.

Karen will, daß Mitarbeiter entlassen werden, weil die Pommes frites kalt waren. Karen will immer den Manager sprechen. Karen hat immer recht. Karen ist unverschämt, herablassend und nervt. Und Karen läßt auch mal die Dinge so weit eskalieren, daß sie selbst verhaftet wird. Karen ist immer im Recht. Und da kommen wir zu meiner Geschichte.

Es war einmal vor einigen Jahren, da wollte ich aus dem Parkuntergeschoß eines Supermarkts in Köln fahren. Viele Geschichten mit Karen ereignen sich in Supermärkten oder auf dem Parkplatz. Ich wollte also auf der Spur herausfahren, die dafür auch bezeichnet ist. Karen aber meinte, daß man dort nur in den Parkbereich hineinfahren darf. Anstatt auf der rechten Seite hineinzufahren, belegte sie beide Spuren mittig und ich mußte anhalten. Erst gestikulierte sie im Wagen und dann stieg sie aus. Interessanterweise hörte ich im geschlossenen Wagen kaum etwas (Danke VW!). Hinter mir hielten dann zwei, drei weitere Autos, die auch hinausfahren wollten. Karen aber gestikulierte und das sah lustig aus, nämlich so wie ich es von einer Karikatur von George Baker [2] kannte. Irgendwann hupten die Fahrer:innen hinter mir und da stieg sie ein und plötzlich konnte sie auch an mir vorbeifahren.



Links und Anmerkungen:

[1] Mehr zu Karen: https://de.wikipedia.org/wiki/Karen_(Meme) oder https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.karen-meme-bedeutung-und-herkunft-mhsd.6473b01e-0665-425a-b0de-5ccf2b00150e.html und dann auch hier https://www.bedeutungonline.de/was-ist-das-karen-meme-bedeutung-des-namen-karen-definition-herkunft/
[2] Sergeant George Baker: The Sad Sack. Simon & Schuster, New York 1944. Ups! Ich dachte, ich könnte das Bild zeigen, denn ich war der irrigen Meinung, George Baker sei im 2. Weltkrieg gefallen. Er lebte aber von 1915 bis 1975. Trotzdem ist er zu früh gestorben, denn 59 Jahre erachte ich nicht für besonders alt. Allerdings besteht noch Urheberschutz für die Karikatur, die ich bereits eingescannt hatte. Das Buch wird übrigens aktuell für 141 € angeboten. Der traurige Sack fragt nach dem Weg und niemand weiß Bescheid. Er kommt an einem Kriegsgefangenen vorbei, der die Hände erhoben hat. Und der zeigt dann mit beiden Händen, die er weiter hoch hält, in die Richtung, in die der Sad Sack fahren muss. Und so deutete mir die Karen das auch an.


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Friday, April 22, 2022

FreitagsGedichte / #KurzLyrik 22.04.2022

 



飄飄何所似?
天地一沙鷗。
旅夜書懷
杜甫
Vom Wind sich treiben lassen
Wie eine Seemöve zwischen Himmel und Erde
Gedanken während einer Übernachtung
Du Fu



TrugBilder
    nur
Trug-
Bilder
Bleiben
Als
AntWort
Auf
Fragen
Die
Wir
Denen
Stellen
Die
Heuchelnd fragen
    Was
Ist Wahrheit?

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Der Sohn
Auch
Wenn
Mutter
ErKlärt
Du
Seist
Ja
Auch nicht
    Mehr
Der Jüngste

Furchtbar
    ist es
Nicht
Furchtbar
Wenn
Selbst
BlindGeborene
Eine
VorStellung
    Von
HautFarbe haben

Glück
    das Glück
Zu
Leben
Im
Frieden
So
Ein
Paar Jahre
    Vor
Harmagedon

Schreiben
    auf der
Alten
SchreibMaschine
Schreiben
Zum
Licht
Einer
KerosinLampe
In
Einem BlockHaus
    Fern
Der Zivilisation

Hunger und Durst
    und doch
Da
Bleibt
ZuRück
Ein
GeFühl
Von
Hunger und
    Durst
Im Tod

StraßenBahn
    lästere
Nicht
Über
Menschen
In der
StraßenBahn
Stöpsel
Im
Ohr
    Oder
Wodka

Die Sonne
    die
Sonne
Ist
Eine
Vage
VerMutung
An
Den
AußenRändern
    Des
Jenseits

 

[für Joachim Zünder / Die Bibliothek der Wellen]



Du Fu (712-770) ist einer der größten Dichter der Tang-Zeit [zusammen mit Li Bo (李白)]. Von ihm sind 39 Gedichte in die Kompilation 300 Gedichte der Tang-Zeit aufgenommen worden. In den anderen Zeilen des Gedichtes beschreibt sich der Dichter als kränklich und alt. Es handelt sich um eine Übernachtung im Boot am Ufer vertäut. Er kontrastiert seine Traurigkeit mit einem Mondrausch (wörtlich einem Überschäumen des Mondes).


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Thursday, April 21, 2022

Der Schöpfungspfad


 
Mein Bruder und meine Schwägerin rieten mir zum Schöpfungspfad. Ich schaute in den Wanderführer und siehe da: der Schöpfungspfad ist dort beschrieben [1]. Ich habe diesen Führer noch nicht oft benutzt, ja er lag achtlos herum, neben Karten und anderen Wanderführern. Erst jetzt stellte ich fest, daß einer der Autoren Dieter Siegers [2] war. Man kann auch das Internet bemühen [3].

Ich bin anders gegangen, als es die Beschreibung im Internet nahelegt. Da aktuell kaum Wanderer unterwegs waren, konnte ich in Erkensruhr gegenüber der Kirche St. Hubertus parken – und sie besuchen, was aber ein gesondertes Thema ist. Dann ging ich nach Nordosten bis zur Bushaltestelle „Alte Post“ – dort ist auch eine gelbe Postkutsche ausgestellt. der Weg zur Waldkapelle ist ausgeschildert (auch ein gesondertes Thema). Die Waldkapelle ist im Innern mit Dankesplaketten geschmückt. Sehenswert. Wenn man den Weg weiter geht, kommt man zum Beginn des Schöpfungspfades. Der Umweg macht je nach Rückweg 1,5-2,0 km aus.
 

Der Beginn des Schöpfungspfades ist gleichzeitig Wildnis-Trail. Der Weg ist sehr schön, nicht schwierig, aber trittsicher muss man sein und er ist auch nicht barrierefrei. Der Weg ist interessant, da er durch verschiedene Landschaften auf geringer Strecke führt. Da sind verschiedene Arten von Wald, Wildnis und auch Weiden als Kulturlandschaft. Sogar Narzissen waren zu sehen. Dafür blüte der Ginster noch nicht; das dauert noch zwei bis drei Wochen. Das Motto „Dem Leben auf der Spur“ lädt zur Reflektion ein. Auf 10 Tafeln finden sich Worte aus Bibel, Koran, Zitate von Dichtern. Übrigens -: die Tafeln sind drehbar und beidseitig beschriftet. Ich habe gesehen, daß manche Wanderer sich nur eine Seite angesehen haben.


Auf einer Tafel (Nr. 2 – Mono-Kultur) stand: „Besonders erfreuen die hundertjährigen Fichtenwände, schwarzgrün und düster, von der heitersten Mittagssonne kaum Notiz nehmend.“ Ich dachte, es sei ein Zitat von Ojahnn Golgo van Fontheweg [4], aber es war natürlich ein Zitat von Johann Wolfgang von Goethe [5].
Dann waren da noch ein Vers aus einer Koran-Sure, ein Zitat von Simone Weil und weitere, es sind ja insgesamt 20 Tafelseiten.
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Außerdem gibt es ein Labyrinth. Den Spuren nach zu urteilen, haben viele den Weg zur Mitte mit dem Weg von A nach B verwechselt. Und außerdem ist es wichtig zu unterscheiden: Der Weg ist der Weg und das Ziel ist das Ziel; das hat mich einmal vor ca. 5 Jahren besonders beschäftigt [6].


Nach dem Labyrinth kommt noch die Station 10. Ich bin dann einfach den Weg zurückgegangen. Gewöhnlich würde man am Viehbach entlang ins Tal gehen und dann am Wüstebach entlang zurück nach Hirschrott bzw. Erkensruhr gehen. Ich aber drehte um und ging denselben Weg zurück. Und das werde ich in ca. drei Wochen, wenn der Ginster blüht, wieder so machen.



Der Weg ist schön, obwohl er für meinen Geschmack zu ausgeschildert ist (und ich meine nicht die Tafeln an den Stationen!). Wer sich hier verläuft, weiß, daß er besser nicht am Orientierungslauf teilnehmen sollte.



Links und Anmerkungen:
[1] Dieter Siegers, Maria Reitz, Winand Reitz: Eifel: Die schönsten Tal- und Höhenwanderungen. 70 Touren. Mit GPS-Tracks. Bergverlag Rother, München 2017. ISBN-10 ‏ : ‎ 3763342230
[2] Mit Dieter Siegers und seiner Familie verbindet mich eine lange Freundschaft. Er hatte mir z.B. bei den Fotos zu meinem Buch „Isometrisches Training“ geholfen. Wir sind zusammen in Ecuador gewesen. Leider ist er 2019 verstorben.
[3] https://www.nationalpark-eifel.de/de/nationalpark-erleben/auf-eigene-faust/schoepfungspfad/
[4] Ojahnn Golgo van Fontheweg – Buchling bzw. Dichter, erwähnt in: Walter Moers: Die Stadt der Träumenden Bücher. Albrecht Knaus Verlag, München 2004. ISBN 3-492-04549-9. Und: Das Labyrinth der Träumenden Bücher. Albrecht Knaus Verlag, München 2011. ISBN 978-3-8135-0393-7.
[5] http://www.zeno.org/Literatur/M/Goethe,+Johann+Wolfgang/Briefe/1831 Aus einem Brief an Adele Schopenhauer vom 19. September 1831. Allerdings schreibt Goethe „nehmen“ und nicht „nehmend“. Ich nehme an, daß er zwischen den Möglichkeiten „die von der heitersten Mittagssonne kaum Notiz nehmen“ und „von der heitersten Mittagssonne kaum Notiz nehmend“ schwankte und nicht mehr Korrektur gelesen hat.
[6] https://rheumatologe.blogspot.com/2017/06/der-weg-ist-der-weg.html Und in diesem Zusammenhang auch noch dieses kurzweilige Stück: https://rheumatologe.blogspot.com/2017/09/eine-einsame-insel-im-pazifik.html


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Beekeeping in Barumini

 



Warning! Vegans read further at their own risk! [1]

Of course, I visited the Su Nuraxi de Barùmini (that's Sardinian, in Italian one says: Nuraghe di Barumini) attraction with a group in Barumini, but afterwards we also visited a beekeeper and his shop. As I only found out now, we were the penultimate group and we were traveling with Tilo [2], mentioned in the Facebook post. In Germany more honey is consumed than the country can collect. Beekeeping is a profession and also a hobby (German: Imkerei, Italian: apicoltura). It has a long tradition. We even have a word for the collectors of wild honey (Zeidler) and also the activity (Zeidlerei). But the French and Italians are very close to us in this regard, as you can see from the Facebook post.


I used to visit hobby beekeepers, read books about beekeeping and then also dealt with inhaling air that was passed through a beehive [3].



The shop "Apicoltura Isca 'e' Muras" was a good example of what can be made from honey and beeswax. There are certainly things that are completely superfluous. But there are also rare types of honey, such as the slightly bitter strawberry tree honey (Corbezzolo) or the eucalyptus honey. I heard somewhere that there are over 1200 types of honey in Sardinia. Well, you can, but you don't have to try them all.



I think it is important for Sardinia to practice beekeeping. It creates jobs and the sale of the products is guaranteed, not only because of tourists.

Though I don't eat honey anymore myself, I think beekeeping makes sense because the bees are necessary for pollinating the flowers. But one should also look after and protect the wild bees better.



Links and Annotations:
[1] Vegans eschew honey because of good reasons: https://www.careelite.de/en/why-vegans-dont-eat-honey/ Though not living vegan I eschew honey because of selfish reasons as honey leads to glucose an consecutively to insulin spikes.
[2] https://www.facebook.com/apicolturaiscaemuras/posts/1714105342128870
[3] https://rheumatologe.blogspot.com/2021/12/bienenluft-atmen-gegen.html Of course, the promise of salvation from breathing air passed through a beehive is completely far-fetched. By the way, I used an image from Barumini for this blog post.


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Monday, April 18, 2022

Altargesteck am 17.04.2022 – Osternacht


Der Gottesdienst der Osternacht beginnt in der Versöhnungskirche um 5:00 Uhr vor der Kirche mit dem Betrachten des Feuers. Um halb sechs Uhr morgens ist es im Rahmen der Sommerzeit noch dunkel  und erst langsam zeit sich das Licht zum Ende des Gottesdienstes. Bei der Osternacht handelt es sich um eine besondere Nacht, denn aus dem Dunkel des Todes wird das Licht des Lebens. Vor der Kirche im Hof prasselte das Feuer. Man fühlte sich in die Zeit des Neuen Testaments zurückversetzt: „
Petrus folgte von Weitem. Mitten im Hof hatte man ein Feuer angezündet … [1]

Die Schola sang: „Bleibet hier und wachet mit mir. Wachet und betet, wachet und betet.“ [2]


Und dann wurden die Osterkerze am Osterfeuer und die Kerzen der Teilnehmer entzündet. Die Osterkerze wurde dann in die dunkle Kirche gebracht.
„Mit dem Licht, das entzündet wird, erklingt dieser Osterjubel neu – dem Tod zum Trotz.“ [3]

Der Wochenspruch lautet: "Christus spricht: Ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und der Hölle." [4]


Unter den Bibel-Lesungen war auch eine Passage aus dem Buch des Propheten Ezechiel/Hesekiel: „Und er sprach zu mir: Weissage über diese Gebeine und sprich zu ihnen: Ihr verdorrten Gebeine, höret des HERRN Wort! So spricht Gott der HERR zu diesen Gebeinen: Siehe, ich will Odem in euch bringen, dass ihr wieder lebendig werdet. Ich will euch Sehnen geben und lasse Fleisch über euch wachsen und überziehe euch mit Haut und will euch Odem geben, dass ihr wieder lebendig werdet; und ihr sollt erfahren, dass ich der HERR bin. “ [5]

Nun steht auch wieder ein Altargesteck auf dem Altar, das die aktuelle liturgische Farbe Weiß zeigt, aber es ist Gelb vorhanden durch die Narzissen, die auch Osterglocken genannt werden und den Frühling einzuläuten scheinen.



Inspiriert vom täglichen Blumenstrauß
auf einem Fahrrad von Ai Weiwei (艾未未).


Links und Anmerkungen:
[1] https://www.bibleserver.com/EU/Lukas22%2C56-62 Lk 22,54.55
[2] „Da sprach Jesus zu ihnen: Meine Seele ist betrübt bis an den Tod; bleibt hier und wachet mit mir!“ https://www.bibleserver.com/LUT/Matth%C3%A4us26 Mt 26,38
[3] https://www.kirchenjahr-evangelisch.de/article.php#1036   
[4] Offb 1,18
[5] https://www.bibleserver.com/LUT/Hesekiel37  Hes. 37,1-14

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