Friday, December 13, 2024

FreitagsGedichte / #KurzLyrik 13.12.2024

 


新知遭薄俗,舊好隔良緣。
心斷新豐酒,銷愁斗幾千。
風雨
李商隱
Es fällt mir schwer, neue Freundschaften zu schließen,
Die alten Freunde mußte ich zurücklassen.
Nostalgisch trinke ich den Wein aus Xinfeng,
Lösche mit ihm das Heimwehr, egal wie teuer er ist.
Wind und Regen
Li Shangyin


Nächte
    es sind
Die
Dunklen
Nächte
Die
Schleichen
So
Vor
Dem
Haus
Herum
Und finden
    Nicht
Den Morgen

Mensch
    sie haben
Dir
Haut
HerausGerissen
Haut
VerBrannt
Haut
GeSchlagen
Aber
Dich
ErKennen
Wir
Dich Menschen
    Aber
Sie nicht

Triest
    da schlenderte
Ich
Durch
Triest
Nicht
Mit
Joyce
Und
Saß
Am
Hafen
Bis
Der Zug
    Mich
Weiter führte

Durch Fenster schauen
Du bist wie der Mond
Immer wieder
Schaust du
Durch fremde Fenster
Und bevor dich jemand sieht
Bist du wieder fort

Mauer
    hinter der
Mauer
Auf
Dem
FriedHof
Sprach
Der
Pfarrer
Am
Grab
Du
Aber
Lehntest
VerZweifelt
Draußen
    An
Der FriedhofsMauer

Ukraine
    so blau
Der
Himmel
So
Golden
Die
Felder
So
Schön
Die
Fahne
Zu schön
    Um
Wahr zu bleiben

Kürzlich in Köln
Kürzlich in Köln
Der Nebel lag auf der Stadt
(Wo sollte er sich sonst hinlegen?)
Ich ging vom Parkplatz
In der Parkbucht
Durch den Park
(Wiederholungen meiden!)
Also -:
Ich ging durch den Park (geht doch!)
Wohin ging ich nur?
Und kam bei Freunden an
(Abruptes Ende, aber lassen wir es)

Nachts
    die Schatten
Der
Gedanken
Schweigend
Ins
NachtDunkel
Getrieben
In
Kreisen
Ellipsen
Hyperbeln
Bis sie
    ZuLetzt
VerSchwinden

Schrift
    die Schatten
Schrieben
Krakelig
Auf
Der
Weißen
Wand
Wie
Das
Blaken
Der
PetroleumLampe
    In
Der Laube

Rauchen
    der rauchende
Raucher
Läßt
Die
NichtRaucher
Rauchen
Und dann
    Rauchen
Die Colts



Li Shangyin (李商隱) lebte von etwa 813 bis 858 und war der letzte große Dichter der Tang-Zeit. 24 seiner Gedichte wurden in die Anthologie 300 Gedichte der Tang-Dynastie (唐詩三百首) aufgenommen. Ungefähr 550 seiner Gedichte sind in der Sammlung Komplette Gedichte der Tang-Dynastie (全唐詩) aus dem Jahr 1705 erhalten. In diesem Gedicht sitzt der Dichter in einem Wirtshaus, vielleicht auch einem Bordell, und ertränkt sein Heimweh in Wein, der aus Shaanxi, seiner Heimat, stammt. Vielleicht wählte ich ein Gedicht von Li Shangyin, weil ich gerade "Tod einer roten Heldin" von Qiu Xiaolong (裘小龙) gelesen hatte und er läßt seinen Protagonisten bisweilen GedichtZeilen von z.B, Li Shangyin zitieren.

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