Sunday, December 1, 2024

FinalForest als letzte Ruhestätte

 


Den FinalForest oder auch Rest-in-Trees-Wald hatte ich schon vor zwei Jahren entdeckt (braunes Hinweisschild) und besucht. Da ich jetzt noch einmal über die Bilder blickte und mich dazu entschloss, über diesen Waldfriedhof, denn das ist nämlich auch einer der Namen („Waldfriedhof Eifel“) berichten wollte, dachte ich: hast du nicht schon einmal über diesen Waldfriedhof in Hümmel berichtet. Jein, ich habe vor fast genau vier Jahren über den Ruheforst Hümmel, der liegt in der Nähe von Falkenberg, berichtet [1], währenddessen der FinalForest, eigentlich ein sehr guter Name für die finale Ruhestätte, auch in Hümmel, aber bei der Gemeinde Pitscheid liegt [2]. Das ist etwa 50 km von Bonn entfernt.

Der Anbieter berichtet, daß hier hier noch Buchen und Eichen auf einem sehr alten Waldgebiet wachsen – die Rede ist von einem 4000 Jahre alten Wald. Als weitere Besonderheit wird die Artenvielfalt, die dort herrscht, hervorgehoben: Schwarzstorch und Schwarzspecht werden u.a. erwähnt; das aber sind nur Namen, so schwarz sieht es dort gar nicht aus. Wenn man durch diesen Waldfriedhof geht, dann fällt einem überhaußt nicht auf, daß man auf einem Friedhof ist, es sei denn, man schaut genau nach und sieht eine Markierung.

Ansonsten wird hier als natürliche Alternative zum klassischen Friedhof eine nachhaltige Urne verwendet, die ist aus Holz, so daß sie sich im Laufe der Zeit auflöst. Der Anbieter sieht einen Sinn bei diesen ökologischen Waldgrabstätten, nämlich in die Natur zurückzukehren. Darin aber kann viel Tröstliches liegen. Dem kann ich folgen. Asche und Urne kehren in den Kreislauf zurück und werden wieder zu Wald.
 


Mit einer Einzelgrabstätte schützt man 10 m² Wald für 99 Jahre. Mit einem Gedenkhain für mehrere Verstorbene kann man sogar 100 m² für 99 Jahre schützen. Ich meine, das ist eine Alternative zum klassischen Friedhof. Ich bin vor kurzem, aber nach langer Zeit, auf einen Friedhof gegangen, um ein Grab zu besuchen und mußte feststellen, daß die Stadt dort rigoros ist, weil der Friedhof zu klein für den Bedarf ist, so daß alle Grabstellen nach einer gewissen Zeit aufgelöst werden. Andererseits kenne ich auch größere Friedhöfe etwa in Köln, wo so viel Platz ist, daß auch, nachdem die Grabstelle abgelaufen ist, das Grab noch lange Zeit bestehen bleibt. Gerade für alleinstehende Menschen eignet sich die Alternative des Ruheforstes oder FinalForests besonders gut.

Wenn sie nun die Bilder betrachten, dann ist doch nicht viel von Friedhof zu sehen. Ich meine, das ist doch gut so. Wie kann man nun dem Verstorbenen in dieser Umgebung begegnen? Meditativ. Mit Erinnerungen in ruhiger Umgebung. Handy ausstellen!



Links und Anmerkungen:
[1] RuheForst Hümmel (with an English version) https://rheumatologe.blogspot.com/2020/12/ruheforst-hummel-with-english-version.html, darin erwähne ich den entsprechenden Link: https://www.ruheforst-huemmel.de/ und ein Buch: Peter Wohlleben: Das geheime Leben der Bäume. Was sie fühlen, wie sie kommunizieren – die Entdeckung einer verborgenen Welt. Taschenbuch 2019. ISBN-13: 978-3453604322 // Wie kommt er jetzt zu der Ehre, hier erwähnt zu werden? Peter Wohlleben war früher als Förster in Hümmel tätig. Beide Wald-, Trost-, RuheForste liegen im Gemeindegebiet Hümmel.
[2] https://www.waldfriedhof-eifel.de/  

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