Sunday, March 30, 2025

Altargesteck für den vierten Sonntag der Passionszeit 29./30.03.2025 Lätare


Wer diesen Blog regelmäßig liest, der weiß es schon, aber ich wiederhole es trotzdem: Der vierte Sonntag der Passionszeit wird auch Lätare / Laetare [1] genannt oder auch das kleine Osterfest während der Passionszeit. Des halb kann die liturgische Farbe der Passionszeit – das Violett – auch zu Rosa aufgehellt werden, aber das muß man nicht, zumal viele Gemeinden auch keine Paramente in Rosa besitzen. Laetare ist Lateinisch und bedeutet „freue dich“ oder auch „freuet euch“. Es geht zurück auf diese Stelle im Buch Jesaja: „Freuet euch mit Jerusalem und seid fröhlich über die Stadt, alle, die ihr sie lieb habt! Freuet euch mit ihr, alle, die ihr über sie traurig gewesen seid.“ [2]
 
„Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, bleibt es allein; wenn es aber erstirbt, bringt es viel Frucht.“ So lautet der Wochenspruch [3]. Und das ist auch der Vers, in dem die aktuelle Lesung aus dem Evangelium kulminiert. Jesus antwortete den Griechen, daß seine Stunde gekommen sei, und daß der Menschensohn verherrlicht werde. Dies geht auf die befremdlich wirkenden Worte zurück, die Jesus bei der Hochzeit zu Kana zu seiner Mutter sprach: „Was habe ich mit dir zu schaffen, Frau? Meine Stunde ist noch nicht gekommen.“ [4]

Die Epistellesung steht im zweiten Brief an die Korinther [5] und es geht um „Lob Gottes für Trost in Bedrängnis“ – „... und Gott allen Trostes, der uns tröstet in aller unserer Bedrängnis, ...“. Das Wort Bedrängnis findet sich häufig in der Bibel, gerade in den Psalmen wird man fündig. Vielleicht hier: „Am Tag meiner Bedrängnis rufe ich dich an, denn du erhörst mich“. [6]

Der Predigttext steht wie die Lesung aus dem Evangelium im Johannesevangelium. Im Text werden zwei Aussagen gemacht: „Ich bin das Brot des Lebens“ und „das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch“. [7] Es gibt auch weitere, die Christus als den guten Hirten oder den Rebstock bezeichnen. Brot jedoch ist etwas, das in vielen Kulturen die Basis der Existenz darstellt. Der Text vergleicht unser Brot mit dem Manna, das als Nahrung in der Wüste genutzt wurde. Beides ist vergänglich. Christus aber bietet „das lebendige Brot, das vom Himmel gekommen ist“, an. „Wer von diesem Brot isst, der wird leben in Ewigkeit.“

Das Altargesteck in der Versöhnungskirche Köln-Holweide war deutlich besser als der Durchschnitt. Auf die aktuelle liturgische Phase fand ich keinen Bezug, aber es wirkte wie bunte Eier, die man zur Osterzeit in die Sträucher hängt.


Inspiriert vom täglichen Blumenstrauß
auf einem Fahrrad von Ai Weiwei (艾未未).

Links und Anmerkungen:
[1] https://kirchenjahr-evangelisch.de/laetare/
[2] https://www.bibleserver.com/LUT/Jesaja66 Jes 66,10 und auf latein so: laetare ierusalem. et conventum facite omnes qui diligitis eam. gaudete cum laetitia, qui in tristitia fuistis. ut exsultetis, et satiemini ab uberibus consolationis vestrae.      
[3] Joh 12,24
[4] Joh 2,4
[5] https://www.die-bibel.de/bibel/LU17/2CO.1 2. Kor 1,3–7
[6] Ps 86,7
[7] https://www.die-bibel.de/bibel/LU17/JHN.6 Joh 6,47–51

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