In der RP las ich: „Versicherer: Rente mit 69 darf kein
Tabu sein“ [1]. Und: „Eine Erhöhung auf 68 oder 69 Jahre ab 2030
beziehungsweise 2040 dürfe angesichts einer steigenden Lebenserwartung nicht
tabu sein, sagte Peter Schwark, Mitglied der Geschäftsführung des
Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), in Berlin.“
Ach was! Wahrscheinlich soll man dann erst nach 60 Jahren
Lebensarbeitszeit die Rente beantragen können. Oder besser noch: keine Rente vor
dem Ableben. "Die Rente ist sicher" sagte Norbert Blüm vor etwa 20
Jahren. Das stimmte damals nicht und es stimmt aufgrund der demografischen
Entwicklung heute erst recht nicht. Aber wer das Renteneintrittsalter immer
höher setzt, lügt sich in die eigene Tasche. Denn viele Versicherte treten
bereits vor diesem Alter aufgrund der nachlassenden Gesundheit ihre Rente an.
2016 lag das gesetzliche Rentenalter bei 65,3 Jahren und
das effektive Rentenalter bei 62,7 Jahren [2]. Es ist bereits so viel an den Renten
herumgewurschtelt worden, dass vielen Versicherten die Altersarmut droht [3].
Die Zeit schrieb [4]: „Für viele Menschen reicht die Rente nicht zum Überleben.
Die Zahl der Senioren, die sich Gratisessen bei Tafeln holen, hat sich in den
letzten zehn Jahren verdoppelt.“ Es trifft nicht ausschließlich, aber in der
Regel die Geringverdiener oder Menschen, die durch Krankheiten, auch von
Angehörigen, in Not geraten sind.
Ich halte es für keine sinnvolle Idee, eine weitere Bürde
denen aufzuerlegen, die sozial sowieso schon schlechter gestellt sind. Die
Rente mit 69 sollte ein Tabu bleiben.
Links:
.