La Vita ist
Italienisch für das Leben. LaVita ist nach FOCUS („Fakten, Fakten, Fakten“) ein „einzigartiges Vitalstoffkonzentrat“ [unter FOCUS präsentiert]. Das Bild dieser Werbung zeigt Gerd Truntschka
mit Ehefrau Silke leicht bayrisch gekleidet.
Über
70 Zutaten
Toll, könnte man meinen, wenn man
70 Zutaten in seinem Saft hat. Es handelt sich dabei um Kräuter, Früchte,
Gemüse, fermentiertes Gemüse, Öle sowie Grünen Tee, Mate und Stutenmilch.
Außerdem werden Spurenelemente, Vitamine und weitere Stoffe beigegeben. Dann
überlegen Sie einmal, wie viel Sauerkraut, Spinat, Tomate, Thymian, Apfel,
Leinöl, Stutenmilch (ups, das sind erst 7 von 70 Zutaten) in 10 ml enthalten
sein können. Über die überflüssige Zufuhr von Vitaminen und Spurenelementen ist
bereits häufiger berichtet worden. Omega-3-Fettsäuren sind auch enthalten,
gerade einmal 30 mg [nach der angegebenen Studie (1)]. Da fehlen dann ja nur
noch 1970 mg, d.h. man hat 1,5 % durch LaVita zu sich genommen. Hier ist das
Prinzip „orthomolekulare Medizin“ gerade nicht erfüllt. Ansonsten ist die
Zufuhr von Spurenelementen und Vitaminen ohne Mangelzustand schädlich (3).
„LaVita schließt
die Lücke“
„Oftmals ernähren wir uns nicht
so gesund, wie wir es gerne würden.“ Also die Fortsetzung der Schlamperei soll
durch den Saft kompensiert werden. Das aber geht nicht. Ich sehe darin eher ein
Opfer, das man bringt. So ähnlich war es mit dem Kauf von Ablässen im
Mittelalter. Das führte zur Reformation – ist aber eine andere Geschichte. „In
90 Tagen ein neuer Mensch“, verspricht ein grüner Kasten. Der Haken dabei ist,
dass eine gesunde Lebensführung dazu führt und nicht die Einnahme Wundersäften.
Noch ein Abstecher in die Religion: beim Propheten Daniel geht das bereits mit
zehn Tagen. Lesen Sie es einmal in der Bibel nach im 1. Kapitel Buch Daniel.
„Wissenschaftlich
bestätigt“
Was ist an „wissenschaftlich
bestätigt“ dran? Es wird eine Studie zitiert und die ist auch in einer
anerkannten Fachzeitschrift publiziert worden (1). Die Autoren schlossen, dass
LaVita ausreichend sicher für den längeren Gebrauch sei. Sie testeten Vitamine
und selbst Carnitin, allerdings blieben die Fette unbeachtet. Die Schlussfolgerung
in der Werbung, dass diese Stoffe aus LaVita „besonders gut aufgenommen und
verwertet werden“, setzt einen Vergleichspartner voraus, der nicht vorhanden
war; man hätte z.B. Sanostol nehmen können. Deshalb wundert man sich auch über
die Angabe einer Randomisierung in Fig. 1 der Veröffentlichung. „Nach den
Vorgaben der Orthomolekularen Medizin dosiert“ heißt herzlich wenig, da es
keine allgemeingültigen Vorgaben gibt. Die Orthomolekulare Medizin geht auf
Linus Pauling zurück, der meinte, Erkältungen kämen bei hohen Dosen von Vitamin
C nicht zum Ausbruch. Wissenschaftlich war diese Hypothese nicht haltbar. Hohe Dosen
von Vitamin fördern z.B. die Aufnahme von Aluminium – möchte man nicht so
gerne. Zugegeben, dass man eine wissenschaftliche Studie sponsert, ehrt das
Unternehmen.
LaVita preislich
gesehen
10 ml LaVita kosten 1 €, also 365
€ im Jahr. Sanostol kostet auch noch etwa ein Drittel davon. Ich meine, man
kann sich das sparen. Steigen Sie um auf gesunde Ernährung.
Links:
(1) https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/26454489
und http://www.nel.edu/archive_issues/o/36_4/36_4_Muss_337-347.pdf
.
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