Macha (im Deutschen auch Matcha
geschrieben) ist der japanische Pulvertee, der in der Teezeremonie benutzt
wird. Der Tee ist besonders reich an Chlorophyll, aber das ist Spinat auch. Ich
muss dem Drang widerstehen, hier zu viel über die japanische Teezeremonie zu
erzählen und mich mehr auf den Gebrauch im Westen im Rahmen eines Hypes
beschränken.
Macha (間茶/まっちゃ) wird mit einem Bambusbesen (sieht so ähnlich aus
wie ein Rasierpinsel) aufgeschäumt. Der dickflüssigere wird Koicha (濃茶) genannt, der aus etwas weniger Teepulver
hergestellte Tee heißt Usucha (薄茶).
Was enthält Macha?
Zunächst einmal sehr, sehr viel
Wasser (95-97%). Eiweiß, Fett, Kohlenhydrate, Vitamine, Mineralien sind nur in
Spuren vorhanden. Aber es sind Koffein und Antioxidantien vorhanden, so zum
Beispiel Polyphenole wie Epigallocatechingallat, Epicatechingallat, Epicatechin
oder Myrecetin (1). Auch Flavonoide wie Kaempferol oder Quercetin wurden im Tee
gefunden. Macha ist aufwendig hergestellt und deshalb teuer. Einen großen
Vorteil bietet die Pulverisierung aber nicht, denn dadurch wird die Oberfläche
vergrößert und das Aroma verfliegt schneller.
Gesundheit
In üblichen Mengen schadet der
Tee nicht (2). Hinweise auf positive Effekte der Antioxidantien gibt es. Für
Krankheitsvorbeugung oder Therapie von Krankheiten existieren entsprechende
Studien jedoch nicht. Eine chinesische Studie zu Grüntee (3) fand ein
geringeres Risiko für die Sterblichkeit aller Ursachen und die kardiovaskuläre
Sterblichkeit bei Teetrinkern, vor allem, wenn es sich gleichzeitig um
Nieraucher gehandelt hat; eine geringere Krebsmortalität durch Grüntee ließ
sich hingegen nicht nachweisen.
Kosten
Die Qualitätsunterschiede sind uns in der Regel unbekannt, weshalb ziemlich sicher
überzogene Preise verlangt werden. Wenn ich Preise vergleiche, gibt es schon Macha für 11-12 € pro 100 g, aber es werden auch solche für über 300 € für 100 g angeboten. Das wird dann ein teurer Smoothie. Und es wäre so, als würde man Limonade und Champagner zusammenkippen.
Superfood oder nicht?
Macha war nicht als Zutat für
einen Smoothie gedacht, sondern für die Teezeremonie. Die Teezeremonie bringt
Ruhe, worin der höhere Anteil an gesundheitlichem zu sehen ist. Nach
Inhaltstoffen unterscheiden sich Macha und Grüner Tee kaum. Wenn man besonders viele
Inhaltsstoffe des Tees zu sich nehmen will, dann müsste man ihn essen, so wie
in dem burmesischen Tee-Salat, dem Lahpet (4). Doch halt, bevor hier ein neuer
Hype entsteht: das Gesundheitsministerium von Myanmar warnte 2009 vor 43 verschiedenen
konservierten Salaten, da sie Auramin O enthielten, das an Leber und Nieren
Schaden anrichten kann und wahrscheinlich Leberkrebs auslösen kann.
Ich halte Macha für einen Supertee
bei der Teezeremonie. Ansonsten ist er kein Superfood.
Links:
Weitere
Bewertungen von Superfoods unter dem Stichwort "Superfoods" hier auf
diesem Blog.
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