Und damit sind wir endlich im Inneren der Kirche. Ach, gehen wir noch einmal kurz nach draußen! St. Martin besteht schon seit dem 12. Jahrhundert und der romanische Glockenturm ist als Rest davon erhalten. Die eigentliche Kirche mußte „zwischen 1720 und 1722 durch eine Saalkirche mit dreiseitig geschlossenem Chor im Baustil des Barock“ ersetzt werden. Nicht ganz 250 Jahre später wurde die Kirche an der Südwand erweitert (1964 bis 1965).
Die Zitter Davids, Jubel und Freude /
1965 / Heinrich Geuer Im obersten Rechteck der hl. Martin von Tours /
1951 / Wilhelm de Graaff
Die Fenster des Altbaus sind Werke des Künstlers Wilhelm de Graaff (1912–1975) aus dem Jahr 1951 und die Fenster im Neubau hatte Heinz Geuer entworfen, sie wurden von Hans Bernd Gossel 1965 erstellt [6]. Es ist schade, daß über die Künstler der Glasmalerei so wenig bekannt ist. Zu Hans Bernd Gossel habe ich nichts und zu Heinz Geuer kaum etwas gefunden [7]. Gerade die großen Fensterwände sollte man sich vor Ort ansehen.
Die Glocken sind in zwei Artikeln näher beschrieben, dem bereits erwähnten Wikipedia Artikel und „St. Martinus von Tours in Schmidtheim“ [8].
Die älteste unveränderte Glocke stammt aus dem Jahr 1508 und wurde von Gregorius van Trier gegossen. Die aus dem Jahre 1434 stammende Glocke wurde im Jahre 1929 von der Glockengiesserei Mabilon & Co. aus Saarburg umgegossen.
Um die Orgel wollte ich mich zunächst drücken, denn weder Wikipedia noch der Index der Orgeln [9] führte Informationen auf. Auch über die GdG Blankenheim/Dahlem gab es im Internet keine geeigneten Informationen. Aber so schnell gebe ich nicht auf. Ich habe eine Homepage zu Orgeln in den Niederlanden entdeckt, die besagte Orgel aufgeführt hat [10]. Die Hauptorgel wurde 1862 von der Orgelbaufirma Gebrüder Müller gebaut und 1902 von ihr überholt und auf 16 Register (2 Manual und Pedal) erweitert. Die Firma Klais führte 1951 eine Generalüberholung durch. Bei der Erweiterung 1964/1965 blieb von der Müller-Orgel nur noch der Prospekt als schmückendes Element in der Kirche. Und so klärt sich auch der Mangel an Informationen, denn die Gottesdienste werden durch eine kleine Chororgel begleitet, die ich in der Erinnerung für einen Beichtstuhl hielt.
Den Namenspatron Martin von Tours möchte ich nicht übergehen. Er wurde um 316/317 geboren und starb 397 bei Tours. Ihm wurde die Würde eines Heiliger als erstem Nicht-Märtyrer zugesprochen [11]. Am bekanntesten ist das Bild, wie er seinen Mantel mit dem Schwert teilt und die eine Hälfte einem armen, unbekleideten Mann gibt. Er gilt auch als Schutzpatron der Flüchtlinge und davon gab es wohl noch nie so viele wie aktuell – nicht nur bei uns.
Wenn Sie also in der Gegend z.B. auf Quellensuche sind – Urft, Erft und Ahr entspringen alle in dieser Gegend – oder sonst wie Wandern, dann verpassen Sie bitte nicht St. Martin in Schmidtheim.
Links und Anmerkungen:
[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Schmidtheim
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/St._Martin_(Schmidtheim)
[3] „ANO* J694 De* / 2o 8ber HaT /Paster Meyer* / Cätharyn* Sei= / ne HavSZFrAW / SambT Ehre* Ke= / NTore* VON Seis= / tiG Dieses Crevtz / Lassen Auff= / Rich TeN ZV / EhreN GotteS / UNd MARIA / AMEN“
Feldkruzifix Em Lengsche zwischen Sistig und Diefenbach
https://rheumatologe.blogspot.com/2020/08/feldkruzifix-em-lengsche-zwischen.html
[4] „Chatschkar (armenisch խաչքար, transliteriert Xač'k‘ar, „Kreuzstein“) ist in der Tradition der Armenischen Kirche ein kunstvoll behauener Gedächtnisstein mit einem Reliefkreuz in der Mitte...“
https://de.wikipedia.org/wiki/Chatschkar
Ein Beispiel (Geschenk aus Armenien) ist auch hier zu sehen:
Autobahnkirche Exter
https://rheumatologe.blogspot.com/2023/12/autobahnkirche-exter.html
[5] Was hat es auf sich mit der offensichtlichen Vertauschung der Ziffern 6 und 7 in den Jahreszahlen 1617 und 1716? Gar nichts!
[6] https://www.glasmalerei-ev-web.de/pages/b2784/b2784.shtml
[7] In dem Artikel „Das himmlische Jerusalem“ [7a] wird die Signatur gezeigt, auf der Heinz Geuer verzeichnet ist, ob Heinrich sich dort Heinz nannte, ist unklar, denn die Forschungsstelle Glasmalerei e.V. führt nur Heinrich Geuer auf. Damit kann aber der 60 Jahre früher verstorbene Glasmaler Heinrich Geuer [7b] nicht gemeint sein.
[7a] https://himmlischesjerusalem.de/2023/04/24/heinz-geuer-st-martinus-von-tours-in-schmidtheim-1965/
[7b] Heinrich Geuer / German stained-glass artist, graphic artist and painter (1841-1904). https://www.wikidata.org/wiki/Q22704086
[8] http://www.eifelkirchen.com/Shm/Shm.htm
[9] https://organindex.de/
[10] https://www.orgelsite.nl/schmidtheim-katholische-pfarrkirche-sankt-martin-hoofdorgel/
[11] https://de.wikipedia.org/wiki/Martin_von_Tours
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