So sah es heute em Lengsche aus
Eine Ansicht vor einigen Jahren
Ich muß häufiger von Diefenbach zum Sistiger Lädchen [1] und da komme ich am Feldkruzifix Em Lengsche (Flurname) zwischen Sistig und Diefenbach (auf dem Knipp) vorbei. Die Komiferen hat ein Sturm im Januar 2018 umgerissen und eine ist so auf das Kreuz gefallen, daß es in mehrere Teile zerborsten ist. Jetzt steht das Kreuz wieder, denn „engagierte Bürger, die Gemeinde, Kirche, der Denkmalschutz und die Versicherung sorgten dafür“, daß es wieder aufgestellt werden konnte [2]. Ganz so leicht, wie das hier klingt, war es wohl nicht, denn wie Lothar Gerhards, stellvertretender Kirchenvorstandsvorsitzender von St. Stephanus Sistig, und Monika Keutgen von der Gemeinde Kall berichteten, gab es eine Denkmalförderung des Landes Nordrhein-Westfalen für die Restauration, aber es war schwer, daran zu kommen [3].
Die Inschrift zuvor
Jetzt sieht sie so aus
Die Inschrift ist nach der Restauration deutlich besser zu lesen. Hier ist eine Abschrift:
ANO* J694 De*
2o 8ber HaT
Paster Meyer*
Cätharyn* Sei=
ne HavSZFrAW
SambT Ehre* Ke=
NTore* VON Seis=
tiG Dieses Crevtz
Lassen Auff=
Rich TeN ZV
EhreN GotteS
UNd MARIA
AMEN
* ANO trägt einenStrich auf dem N zur Verdoppelung, also muss es ANNO heißen. De trägt einen Strich auf dem e, um ein n nicht schreiben zu müssen, also den. I.n Meyer trägt das y zwei Punkte. Um ein ei zu verdeutlichen; vielleicht hat sich im Niederländischen das ij aus so einem y mit zwei Punkten entwickelt, aber das ist meine Privatmeinung, denn das ij hat aus eiem ii entwickelt. Das y bei Cätharyn hat ebenso zwei Pünktchen. Bei SambT hat man aus b und T eine Ligatur gemacht. Die e in Ehre und KeN=Ntore tragen einen Strich, also Ehren und Ke=Ntoren; warum der Tor von Steinmetz icht auf das Ke ebenso einen Strich gesetzt hat, bleibt ungewiß.
Heute würden wir etwa schreiben: „Anno 1694, den 20. Oktober, hat Pastor Meyer [mit] Katharina (Katharein), seiner Hausfrau, samt den Ehrenkantoren von Sistig dieses Kreuz aufstellen lassen zur Ehre Gottes und Maria. Amen.“
Katharina war sicherlich die Haushälterin, aber da steht eben Hausfrau. Wenn sie extra und dann auch noch namentlich erwähnt wird, war sie dann vielleicht mehr Hausfrau als Haushälterin? Aber nach 325 Jahren ist das bestimmt nicht mehr zu klären.
Es ist schön, dass Traditionen wie die Volksfrömmigkeit gepflegt werden. Zwei Winterlinden sollen neben das Kreuz gepflanz werden, sowie langsam wachsende, dunkelgrüne Säuleneiben. Ich freue mich schon jetzt darauf.
Links und Literaturangaben:
[1] http://rheumatologe.blogspot.com/2013/05/sistiger-ladchen.html
[2] http://www.kloster-steinfeld.de/de/kreuzamlengsche
[3] https://www.unserort.de/kall/Gruppenbild_mit_Kreuz/cb415830-1dd5-11b2-af30-ed4a8785131b-item.phtml
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