Sunday, August 17, 2025

Altargesteck für den 9. Sonntag nach Trinitatis 16./17.08.2025

 


Der neunte Sonntag nach dem Trinitatis-Fest [1] beschäftigt sich mit der Zugehörigkeit zu Christus und das beinhaltet, Risiken einzugehen. Der Wochenspruch lautet [2]: „Wem viel gegeben ist, bei dem wird man viel suchen; und wem viel anvertraut ist, von dem wird man umso mehr fordern.“

In der Lesung aus dem Alten Testament geht es um die Berufung von Jeremia zum Propheten [3]. Jeremia versucht sich mit dem Hinweis, er wäre zu jung, aus der Affäre zu ziehen. „Der Herr sprach aber zu mir: Sage nicht: »Ich bin zu jung«, sondern du sollst gehen, wohin ich dich sende, und predigen alles, was ich dir gebiete.“ Und wenn wir weiter lesen, „ich setze dich heute über Völker und Königreiche“, dann paßt es schon zum Wochenspruch. Wie aus anderen Texten der Propheten hervorgeht, führen sich einige nicht berufen. Jona versucht vor seiner Berufung zu fliehen und Moses bringt ebenso Einwände vor [4]: Wer bin ich denn? Sie werden mir nicht glauben. Ich kann nicht gut reden. Bitte suche eine besser geeignete Person. Ich habe seine Einwände etwas abgewandelt und sie werden damit auch unsere Einwände.

Die Epistellesung stammt aus dem Brief an die Philipper. Es geht um die Warnung vor Rückfall in die Gesetzesgerechtigkeit [5]. Der Text ist an sich schon schwierig, aber noch schwieriger erscheint mir, ihn in der Tenor des neunten Sonntags nach Trinitatis einzupassen. Für Ort und Abfassung gibt es verschiedene Hypothesen, ebenso für den Zeitpunkt. Der Text weist ein gewisse Zerrissenheit mit harten Brüchen auf, aber vielleicht war der Brief auch umfangreicher. Paulus erachtet sein vorheriges Leben als Schaden: „Um seinetwillen ist mir das alles ein Schaden geworden, und ich erachte es für Dreck, ...“. Das sind harte Worte, aber Paulus sagt sie, da er vorher  die Nachfolger Christi gesucht hatte, um sie von ihrem Glauben abzubringen. Schließlich wohnte er auch der Steinigung des Stephanus bei. Er selbst läßt sich für Christus schlagen, in Gefängnis werfen und er überlebt auch eine Steinigung. Aber das wir von uns nicht erwartet, denn Paulus selbst sieht das Ziel (Siegespreis der himmlischen Berufung) für sich selbst und uns nicht erreicht, aber er jage diesem Ziel nach.

Evangelium und Predigttext beziehen sich auf eine und zwar kurze Textstelle m Evangelium nach Matthäus; der Titel lautet: “Vom Schatz im Acker und der kostbaren Perle“ [6]. Ein Schatz wird zufällig auf einem Acker gefunden und der Finder veräußerst sein Hab und Gut, um den Acker zu erwerben. Ein Kaufmann suchte und fand eine kostbare Perle und verkaufte alles, was er hatte, und kaufte sie. Ein sehr kurzer, prägnanter Text! Ich dachte gerade an John Steinbecks Novelle „The Pearl“ (Die Perle) aus dem Jahr 1947 [7], die in Baja California spielt und die wir in der Schule gelesen hatten; am Ort selbst war sie mir nicht in den Sinn gekommen, da dachte ich mehr an El Muelle des San Blas, eher in Loreto als in Santa Rosalia [8]. Aber das ist eine Abschweifung in einer Abschweifung und der Novelle von Steinbeck liegt eine mexikanische Legende zugrunde, aber dieser wahrscheinlich letztlich auch der biblische Text. Der Text aus dem Neuen Testament sagt uns, daß es sich lohne, alles aufzugeben für den höchsten Schatz der Welt -: Jesus Christus.

Das Altargesteck in der Versöhnungskirche war aktuell ausgesprochen gut. Den Gottesdienst in Kall konnte ich wegen der Unzuverlässigkeit der Deutschen Bahn [9] nicht besuchen.

Die evangelische Kirche kennt nur zwei Sakramente: Taufe und Abendmahl. Das Abendmahl ist also ein Schatz, der aktuell gehoben wurde.




Inspiriert vom täglichen Blumenstrauß
auf einem Fahrrad von Ai Weiwei (艾未未).

Links und Anmerkungen:
[1] https://kirchenjahr-evangelisch.de/9-sonntag-nach-trinitatis/ 
[2] Lk 12,48
[3] https://www.die-bibel.de/bibel/LU17/JER.1 Jer 1,4–10
[4] https://www.bibleserver.com/LUT/2.Mose3 
https://www.bibleserver.com/LUT/2.Mose4 
[5] https://www.die-bibel.de/bibel/LU17/PHP.3 Phil 3,(4b–6)7–14
[6] https://www.die-bibel.de/bibel/LU17/MAT.13 Mt 13,44–46 
[7] https://en.wikipedia.org/wiki/The_Pearl_(novella)  
[8] Maná: En el muelle de San Blas (1997)
https://www.youtube.com/watch?v=teprNzF6J1I 
[9] Google KI schreibt: „Die Deutsche Bahn (DB) ist für ihre Unzuverlässigkeit bekannt, insbesondere im Fernverkehr. Viele Züge sind verspätet oder fallen aus, was zu Frustration bei den Reisenden führt. Die Hauptursache für diese Unzuverlässigkeit liegt im maroden und überlasteten Schienennetz sowie in den zahlreichen Baustellen, die zur Sanierung notwendig sind.“ 

 

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Saturday, August 16, 2025

Haiku for National Haiku Writing Month – August 2025 First Half

 


National Haiku Writing Month has been founded by the well known haiku poet Michael Dylan Welch. The goal is to write at least one haiku a day. National Haiku Writing Month is in its 14th year. [1] I enjoy writing to the prompts on Facebook. Here are some interesting links: [2]. Our daily writing prompter for August 2025 is Gillena Cox [3], who has been doing so in July 2013, August 2016, December 2021, and August 2023. Thank you very much, Gillena! 

相見時難別亦難,
東風無力百花殘。
無題

李商隱

Hard to see each other and just as hard to part,
The east wind is too weak and the flowers wither.
For an unnamed Person / Untitled 
Li Shangyin [4]


bending leaves 

rain flooding the garden 
the chairs are still out 
~ Chair

the table cloth 
falling down table mountain 
romantic ... yes 
~ Table

a kitchen table 
a sink, a trash can 
just watching 
~ Kitchen [5]

lazy afternoon 
soft music and fragrances - 
and no one watching 
~ Music

calypso, steeldrums 
and “Bond, James Bond” 
still happy  
~ Steelpan

homo sapiens 
500.000 years 
not much to celebrate 
~ Celebration

thyme tea 
and cardamom coffee 
in the wadi rum 
~ Thyme






fronds bowing 
the smell of cloves 
don't sit under the coconut tree 
~ Cloves [6]

the vampires don't mind 
the garlic in my garden / 
but the moles do 
~ Garlic

still in the nose 
the scent of frangipani 
and the south seas 
~ Plumeria

don't get me wrong 
i talk about the flowing 
bougainvillea 
~ Bougainvillea 

still dreaming 
of red hibiscus blossoms 
and the surf 
~ Hibisbus

listening to 
taiko and wadaiko drummers 
the pulse of life 
~ Drums

beneath the men 
wearing a tenugui 
only for yourself 
~ Headties [7]

stringing together 
beads, words, kigo and a plum 
no haiku yet 
~ Beads 





Links and Annotations:
[1] National Haiku Writing Month https://www.facebook.com/NaHaiWriMo  
[2] „To help with haiku fundamentals, please have a look at "Becoming a Haiku Poet" at https://www.graceguts.com/essays/becoming-a-haiku-poet. Please review the "Haiku Checklist" at https://www.graceguts.com/essays/haiku-checklist. I also recommend to read: https://www.nahaiwrimo.com/why-no-5-7-5 
[3] https://www.nahaiwrimo.com/meet-the-prompters/gillena-cox  
[4] Li Shangyin (李商隱) lived from about 813 to 858 and has been the last great poet of the Tang Dynasty. 24 of his poems were included in the anthology 300 Poems of the Tang Dynasty (唐詩三百首). About 550 of his poems are preserved in the collection Complete Poems of the Tang Dynasty (全唐詩) from 1705. Martin Gimm, my old professor at the East Asian Department of the University of Cologne, once published something about him: "Li Shangyin (812-858): Miscellaneous Epigrams. A Selection from the Zazuan." [In: Wolf Baus, Volker Klöpsch, Otto Putz, Peter Pörtner (eds.): Hefte für ostasiatische Literatur, No. 24/May 1998, pp. 13-21.] Interesting as Gimm had been doing most of his research on topics concerning the Qing Dynasty as he also had been professor for manchu, an endangered language. 
[5] A reference to Andy Wahol's underground film “Kitchen” from 1966. https://en.wikipedia.org/wiki/Kitchen_(1966_film) 
[6] ... also not "with anyone else but me".  
[7] In kendo (剣道) you wear a protective helmet/mask called men () and beneath a headtie or tenugui (手ぬぐい) to soak up the sweat. Often the tenugui has a printed character in Japanese. 

Tuesday, August 12, 2025

LYRIK-Taschenkalender 2014 48. KW 12.08.2025



Michael Braun hat den LYRIK-Taschenkalender 2014 herausgegeben. 17 Dichterinnen und Dichter stellten jeweils zwei Lieblingsgedichte mit Kommentar vor. Von diesen wählte der Herausgeber je ein exemplarisches Gedicht aus und kommentierte es. In diesen Taschenkalender habe ich nun wieder Annotierungen und Assoziationen geschrieben. Vielleicht so ein wenig wie Daniel Spoerris: An Anecdoted Topography of Chance (1966 Something Else Press, New York / Cologne). Diese Annotationen stammen aus den Jahren 2023-2025.


48. KW
Ingeborg Bachmann: Keine Delikatessen


MandelBlüte -: klingt doch schon gut. Die ist nicht überFlüssig, denn an den Gestaden der Insel fällt eine nach der anderen in das türkisFarbene Meer, treiben fort. Dahin sind Jugend und Schönheit und es mag die Furcht wachsen. Die Furcht vor Hunger, Schande, Tränen aber sei ferne. Das Licht bricht in die Finsternis. 

ZerBricht man sich den Schädel, den Kopf oder das Gehirn? Romper la cabeza. 

„Blood, sweat, toil, and tears.“ 

Ich verNachlässige -: „Du läßt dich geh'n“ - französischer Chansonnier? [1] 

Wasser & Wind 
    am Wehr 
Der 
VerZweiflung 
Staut 
Sich 
Das 
Wasser 
Kurz
Der Wind 
    Aber
VerWeilt nicht   

Schreiben 
    es ist 
Egal
Schwarze 
Tinte 
Auf 
Schwarzen 
Papier 
Oder 
Weiße 
Tinte 
Auf 
Weißem 
Papier
HauptSache 
Du schreibst 
    Leserlich
Sagte man mir 


48. KW
Kommentar: Brigitte Oleschinski


MagnolienBlüte in Bhutan, soll schön sein; sie blühten nicht, als ich dort war. MandelBlüte auf Mallorca; ich lese gerade Albert Vigoleis Thelen [2]. Aber getoppt soll es durch die AprikosenBlüte in Hunza werden. Die blühten natürlich ebenfalls nicht, als ich Hunza besuchte. Dafür waren bereits die Früchte reif. Immerhin wird Hunza von Japanern besucht, die doch eigentlich mit KirschBlüten genügend beschäftigt sein sollten.  

KamiKaze [神風]
    es sind 
Nur 
SchneeFlocken 
Und 
KirschBlüten
Die 
Da 
Fa
    ll
      en 
Und 
Sind 
Doch 
KamikazeFlieger
Die 
Am Grund 
    Ihres 
DaSeins zerSchellen

RückSpiegel 
    das Leben 
Eilt 
Im 
RückSpiegel 
BeTrachtet 
In 
Die 
Falsche 
Richtung 
Und 
Doch
Zieht 
Uns 
Der Blick 
    In den 
RückSpiegel an 





Links und Anmerkungen:

[1] Ja: Charles Aznavour: „Du läßt dich geh'n“ (deutsche Version von „Tu t'laisses aller“) [1]. Er singt ein sehr gutes Deutsch, aber die französische Version „Tu t'laisses aller“ ist ungleich besser [1b]. Verkürzter Wikipedia-Text [1c]: Charles Aznavour (Շահնուր Վաղինակ Ազնաւուրեան), 1924-2018, war ein armenisch-französischer Chansonnier, Liedtexter, Komponist und Filmschauspieler. Daneben war er armenischer Botschafter in der Schweiz und ständiger Vertreter Armeniens bei den Vereinten Nationen in Genf.  
[1a] https://www.youtube.com/watch?v=d858Qs_MLwQ 
[1b] https://www.youtube.com/watch?v=BoIQwtw2I-8 
[1c] https://de.wikipedia.org/wiki/Charles_Aznavour 
[2] Albert Vigoleis Thelen (1903-1989) war ein deutscher Schriftsteller und Übersetzer [2a]. Hier schon einmal thematisiert [2b]. Es geht [2c] um sein Buch „Die Insel des zweiten Gesichts“ [2d], in dem er von den Abenteuern seiner Helden Vigoleis und Beatrice auf Mallorca erzählt.
[2a] https://de.wikipedia.org/wiki/Albert_Vigoleis_Thelen  
[2b] LYRIK-Taschenkalender 2016 8. KW 03.02.2024 
https://rheumatologe.blogspot.com/2024/02/lyrik-taschenkalender-2016-8-kw-03022024.html  
[2c] Am Niederrhein sagt man gerne: es geht sich um …
[2d] Albert Vigoleis Thelen: Die Insel des zweiten Gesichts. Aus den angewandten Erinnerungen des Vigoleis. Ullstein, Berlin 2021. ISBN: 9783843726528. 944 Seiten (das sollte man nicht verschweigen).

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Monday, August 11, 2025

Die Eifel, die FDP und der Wolf

 


Welcher Teufel mag die FDP geritten haben, als sie den Wolf zum Wahlkampf-Thema machte? Ich fuhr durch Steinfeld, vorbei an der Basilika und schließlich am Ortsausgang in Richtung Urft und Nettersheim sah ich ein Wahlkampf-Plakat, das mich aufmerken ließ. Die FDP macht den Wolf zum Wahlkampfthema.

Nun, manchmal sind im Wahlkampf die wirklich guten Themen bereits von anderen Parteien belegt und man benötigt ein griffiges Problem oder jedenfalls etwas, was den Wähler oder die Wählerin ängstigen kann, und so zum Thema gemacht werden kann, auch wenn es überhaupt kein Problem darstellt.

Der Wolf ist hervorragend geeignet. Der böse Wolf! Aber Wölfe sind in der Regel scheue Tiere. Ich habe mehrfach in einsamen Gegenden mit Wölfen gecampt. Zuletzt war das vor zwei Jahren in der Mongolei. Was machen die Mongolen, die in der Steppe in ihren Gers (Jurten) kampieren? Auf der schwierigen Strecke vom Ulaagchiin Khar See (Улаагчийн Хар Нуур) zum Muhart Fluß (Мухартын гол), siehe Bericht [1], kamen wir bei Nomaden vorbei, die Tücher an Stöcken um ihr Camp gehängt hatten, um damit die Wölfe abzuschrecken. Auch hier werden Geruch und Geräusche von Menschen Wölfe abschrecken. Aber darüber wird hitzig diskutiert [2].

Wenn man sich über die Google-KI dem Thema nähert, wird man (wie ich) vielleicht folgende Aussage finden: „In Deutschland ereignen sich jährlich 30 000–50 000 Bissverletzungen. Im Mittelpunkt stehen Hunde- und Katzen-, seltener Menschenbisse.“ Oder in der Berliner Morgenpost: „In Berlin wurden vergangenes Jahr mehr als 500 Menschen [von Hunden] gebissen.“ [3] Weltweit gab es in den letzten 20 Jahren knapp 500 Wolfsangriffe, wovon 26 tödlich ausgingen. Das hört sich erst einmal ernst an, aber in Deutschland kam es zu keinen Angriffen. Der letzte bestätigte Fall ereignete sich in der Oberlausitz im Jahr 1904.

Die meisten Wölfe gibt es in Brandenburg, Niedersachsen und Sachsen. Man hat etwa 1600 Wölfe erfaßt [4]. Der Wolf ist geschützt und darf nicht ohne weiteres bejagt werden. Und an dieser Stelle möchte ich erneut bekunden, daß ich die Hobby-Jägerei verabscheue. „2023/24 waren über 460.771 Personen in Deutschland in Besitz eines Jagdscheins“ und dem gegenüber gibt es nur ca. 1000 Berufsjäger [5]. Je mehr Jäger, je mehr Waffen, umso mehr Unfälle, umso mehr Verletzte und Tote [6].

Die FDP von Hellenthal – in Hellenthal gehe ich häufig Einkaufen, in der Gegend wandere ich oder besuche den Gottesdienst – sieht es so: „Die Möglichkeiten eines regelnden Einflusses auf den Wolfsbestand durch die Jägerschaft in Abstimmung mit den Naturschutzbehörden muss nach Ansicht der Liberalen in Hellenthal gegeben sein.“ [7]

Halali! Das hatte ich befürchtet!



Der gezähmte Wolf [8]



Links und Anmerkungen:
[1] Mongolia – Rock Gate and Relief between Khar Nuur and Muhart River https://rheumatologe.blogspot.com/2024/04/mongolia-rock-gate-and-relief-between.html 
[2] So z.B. hier: https://www1.wdr.de/radio/wdr5/sendungen/stadtgespraech/stadtgespraech-wolf-102.html – deswegen schalte ich für diesen Beitrag die Kommentarfunktion ab.
[3] Joachim Fahrun: Mehr als 500 Verletzte durch Hundebisse in Berlin  https://www.morgenpost.de/berlin/article408925062/mehr-als-500-verletzte-durch-hundebisse-in-berlin.html 
[4] https://www.tagesschau.de/inland/woelfe-deutschland-108.html 
[5] https://de.statista.com/statistik/daten/studie/161126/umfrage/anzahl-der-jagdscheininhaber-in-deutschland-seit-1968/ 
[6] https://www.cacciapassione.com/de/Jagdsaisonende-2024-2025-stetige-Entwicklung-der-Unfallzahlen/ 
[7] https://www.fdp-hellenthal.de/index.php/about/der-wolf-ist-in-der-eifel-wie-gehen-wir-damit-um 
[8] Hier sind noch ein paar Bilder von Wölfen im Polar Park (Polar Park Arctic Wildlife Centre in Bardu, Nord-Norwegen).
The Polar Park at Bardu 
https://rheumatologe.blogspot.com/2024/11/the-polar-park-at-bardu.html 



Sunday, August 10, 2025

Altargesteck für den 8. Sonntag nach Trinitatis 09./10.08.2025

  


Der 8. Sonntag nach Trinitatis hat unsere Stellung als Christen gegenüber der Welt zum Thema und beruft sich auf zwei Verse aus der Bergpredigt, denn da heißt es: „Ihr seid das Salz der Erde“ und „ihr seid das Licht der Welt“ [1]. Im Kern bedeutet dies, daß wir auf dieser Welt etwas zum Guten verändern können, und daß es nicht gleichgültig ist, was wir tun oder lassen [2]. In der Offenbarung heißt es: „Also, weil du lau bist und weder heiß noch kalt, werde ich dich ausspeien aus meinem Munde.“ Wir sollen hell in die Welt leuchten, und nicht unser Licht dimmen oder zulassen, daß es ganz ausgeschaltet wird. 

Der Wochenspruch lautet: „Wandelt als Kinder des Lichts; die Frucht des Lichts ist lauter Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit.“ Er ist der Auftakt der aktuellen Epistellesung [3]. Darin heißt es unter anderem: ...und habt nicht Gemeinschaft mit den unfruchtbaren Werken der Finsternis“. Aber die Finsternis selbst stammt auch von Gott [4], nur erhellt er sie. Ist es nicht besser, eine Kerze zu entzünden als die Finsternis zu verfluchen? Was ist es doch für ein Erlebnis, wenn morgens das erste Licht unter dem Türspalt in das abgedunkelte Zimmer eindringt! Darüber hat Marcel Proust sehr ausführlich geschrieben, ziemlich zu Beginn von „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“ [5]. Das Evangelium steht bei Matthäus, wie bereits oben angedeutet. Und das ist es, das berühmte geflügelte Wort vom Licht, das nicht unter einen Scheffel gesetzt werden soll [6]. Der andere Teil des Gleichnisses ist viel schwerer zu verstehen, denn weshalb sollte das Salz nicht mehr salzen? És könnte sich um Salz aus dem Toten Meer handeln, das eher bitter schmeckt aufgrund der hohen Konzentration von Magnesium- und Kaliumsalzen. Aber wahrscheinlich ist die Verunreinigung mit anderen Bestandteilen gemeint, also daß es fade schmeckt und seinen Zweck nicht erfüllt.

Die Predigt ging auch auf den Prediger/Kohelet [7], denn „ein jegliches hat seine Zeit, und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde: geboren werden hat seine Zeit, sterben hat seine Zeit; pflanzen hat seine Zeit, ausreißen, was gepflanzt ist, hat seine Zeit; …“ Vielleicht erinnert sich der eine oder die andere noch an das Lied von Pete Seeger [8]. Mich regte es zu folgendem Gedanken an: Alles hat seine Zeit, nur wir haben keine Zeit. Wir haben keine Zeit, weil wir sie uns nicht nehmen. Jetzt ist Ferien-/Urlaubszeit. Nehmen Sie sich die Zeit, die Sie für sich benötigen. Und nehmen Sie sich die Zeit, die Sie für Ihre Familie und Freunde brauchen. Nehmen Sie sich also Zeit für die wirklich wichtigen Dinge.

Das Altargesteck in der Versöhnungskirche war einmal ausgesprochen gut, nun aber paßte besser „sic transit gloria mundi“ (so vergeht der Ruhm der Welt), denn es stammt von der Vorwoche. Das Gesteck in Kall zeigt neben der liturgischen Farbe Grün neue Farben und Arrangement, das wiederum sehr gefallen hat, also nicht nur mir.






Inspiriert vom täglichen Blumenstrauß
auf einem Fahrrad von Ai Weiwei (艾未未).

Links und Anmerkungen:
[1] https://www.die-bibel.de/bibel/LU17/MAT.5 Mt 5,13a.14a 
[2] https://kirchenjahr-evangelisch.de/8-sonntag-nach-trinitatis/  
[3] https://www.die-bibel.de/bibel/LU17/EPH.5 Eph 5,8b–14
[4] Jes. 45,7
[5] Marcel Proust: Auf der Suche nach der verlorenen Zeit (Originaltitel: À la recherche du temps perdu). Das Werk erschien zwischen 1913 und 1927, teilweise posthum. Es gibt z.B. die Frankfurter Ausgabe in drei Bänden von 2017, Übersetzung von Eva Rechel-Mertens; ISBN: ‎978-3518468302. Das sind dann 5200 Seiten. Ich habe das Zitat jetzt nicht nachgeschlagen. Ich besaß das Werk bereits in einer anderen Ausgabe, über 30 Jahre, und habe es aber erst vor drei Jahren gelesen. Möchte ich aber hiermit empfehlen.
[6] https://www.die-bibel.de/bibel/LU17/MAT.5 Mt 5,13–16 -: in der Einheitsübersetzung von 1980 wird übrigens ein Gefäß über das Licht gestülpt.
[7] https://www.bibleserver.com/LUT/Prediger3 Pred 3,1-15
[8] Pete Seeger (1919-2014) war ein US-amerikanischer Folk-Musiker, Singer-Songwriter sowie politischer Aktivist und Umweltschützer, ...
https://de.wikipedia.org/wiki/Pete_Seeger  
Ich bevorzuge allerdings die Version von den Byrds:  
https://www.youtube.com/watch?v=W4ga_M5Zdn4 



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Saturday, August 9, 2025

FreitagsGedichte / #KurzLyrik 08.08.2025 (VerSpätete NotAusgabe)


北風捲地白草折,
胡天八月即飛雪。
白雪歌送武判官歸京

岑參
。 
Der Nordwind rollt über das Land und bricht das Lampenputzergras,
Über den Barbarenhimmel treibt im achten Monat bereits der Schnee.
Die Ode vom weißen Schnee zum Abschied 
von Magistrat Wu, der in die Hauptstadt zurückkehrt
Cen Can


WünschelRute
    nur an 
Der 
WasserAder 
Schlägt 
Sie 
Nicht 
An
Aber 
DaFür 
Macht 
Der 
Lauf 
Mit der 
    WünschelRute 
Was her 

Mensch 
    schwinge dich 
Auf 
Mensch 
Mit 
AdlersSchwingen 
Und 
Teile 
Im 
Flug 
Die 
GegenWart in 
    Gestern 
Und morgen 

Raben 
    die Raben 
Sind 
Schlau
Sie 
Sind 
Ganz 
Schwarz 
Und 
Leicht 
Zu 
Finden im 
    Schnee 
Der VerWirrung 

Frühling
    die Luft 
Fließt 
Über 
Die 
Landschaft
Und 
Die 
Bäume
Sträucher
Gräser 
Wiegen 
Sich 
Wie 
In 
ZeitLupe 
Selbst 
Die Wolken 
    Bleiben 
Kurz stehen

Bellen
    das bellt 
Der 
Hund 
HinAus 
In 
Die 
Welt 
Und 
Will 
Uns nur 
    Seinen 
Segen geben 

Mühle
All diese Laute 
Produziert von dieser Welt 
In diesem Augenblick 
Da fällt die Ewigkeit 
In eine altModische Mühle 
Und der Lärm des AugenBlicks
Wird zerMahlen 
In der Stille der Ewigkeit
Alles verGangene 
so still – so still 
 
Felsen
    Donner und
Blitze 
Wolken 
Und 
Regen 
Stürmen 
Über 
Das 
Land
Doch 
Der 
Felsen 
Bleibt
Denn du 
    Bist 
Petrus … 

Enge 
    es wurde 
Zu 
Eng
Im 
Zimmer 
Du 
Und 
Ich 
Der 
Mond 
Und 
Unsere
Schatten
Da 
Zog 
Ich es 
    Vor
Fort zu ziehen 

GlühWürmchen 
    wenn die 
GlühWürmchen 
Sich 
GeFunden 
Haben
Schalten 
Sie 
Das 
Licht 
Aus
Muß ja 
    Nicht 
Jeder zuSchauen 

FamilienFeier
    da sind 
Sie 
EinGekehrt 
In 
Einem 
Lokal
In 
Ihrer 
SträflingsKleidung 
Und 
Reihen 
Sich 
Ein
(Sind auch alle da?) 
Und 
Prosten auf 
    BeFehl
Des Kalfaktors

Theater
    gern werden 
SprechRollen 
Den 
Stummen 
GeGeben 
Und 
Die 
Kritiker 
Wundern sich 
    Und 
Preisen ihr Spiel

Blätter
    ich fand 
Noch 
Blätter 
Und 
Schnee 
Vom 
VerGangenen
Jahr 
Nur 
Dich fand 
    Ich 
Nicht mehr

Brandung 
    der Wind 
Läßt 
Ab 
Von 
Wellen 
Und 
Küste 
Und 
Brandet in 
    Den 
GeDuckten Wald

Straße
Du kannst sie nehmen 
Die Straße vor'm Haus 
Und gehen, wohin du willst 
Am Ende aber kehrst du zurück 
Stehst vor der Tür 
Klopfst an – Und? 
Wird dir aufGetan? 

GeBurt 
    kaum ist 
Es 
GeBoren
Fallen 
Schatten 
Auf 
Das 
Baby 
Und 
Es 
BeBinnt 
Zu 
Schreien
Schrei 
Es 
Hinaus 
Junges Leben -: 
    Die Welt 
Ist kalt 

FlußKiesel
    der Regen
Hat 
Die 
Flachen 
FlußKiesel
BeNetzt 
In 
Der 
Sonne 
Glänzen 
Sie 
Nun
Bis
Sie 
GeTrocknet 
Wieder ihre 
    Stumpfe 
OberFläche zeigen

Zum Ende hin 
    zum Ende 
Hin 
Werden 
Die 
Worte 
Leiser
Bis das 
    Letzte 
Amen verstummt 

Wetter 
    NachtRegen, dann 
MorgenNebel 
Schließlich 
Steigt 
Die 
Sonne 
Hoch und 
    Neuer 
Regen fällt  





Cen Can, auch Cen Shen ausgesprochen, (岑參) lebte von 715 bis 770. Er war ca. 10 Jahre an der Nordwest Grenze, etwa 749-759. Später wurde er zum Gouverneur der Präfektur Jiazhou (嘉州) von Kaiser Suzong (肅宗) ernannt. Sieben seiner Gedichte sind in die Anthologie 300 Gedichte der Tang-Zeit (唐詩三百首) aufgenommen worden. Hier sind die ersten zwei Zeilen eines längeren Gedichtes. Insgesamt vier Bücher seiner Gedichte habe ich in der Sammlung Komplette Gedichte der Tang-Dynastie (全唐詩) aus dem Jahr 1705 gefunden.

Thursday, August 7, 2025

LYRIK-Taschenkalender 2014 46./47. KW 07.08.2025

 


Michael Braun hat den LYRIK-Taschenkalender 2014 herausgegeben. 17 Dichterinnen und Dichter stellten jeweils zwei Lieblingsgedichte mit Kommentar vor. Von diesen wählte der Herausgeber je ein exemplarisches Gedicht aus und kommentierte es. In diesen Taschenkalender habe ich nun wieder Annotierungen und Assoziationen geschrieben. Vielleicht so ein wenig wie Daniel Spoerris: An Anecdoted Topography of Chance (1966 Something Else Press, New York / Cologne). Diese Annotationen stammen aus den Jahren 2023-2025.


46. KW
Urs Allemann: am grab


BuchStaben, AnZahl der:
Gott 4 / Satan 5 
god 3 / satan 5
dieu 4 / satan 5
dios 4 / satanás 7
live 4 / die 3
leben 5 / sterben 6
geboren 7 / gestorben 9

Am Grab -: über manches Grün freut man sich, über manches Grün ärgert man sich. (Nicht anders als im Garten.) 



46. KW
Kommentar: Michael Braun


Wer meint, der FriedHof sei für die Toten, der irrt sich. Der FriedHof ist für die Lebenden. Wie Gott ein Gott der Lebenden ist, weshalb er den Toten die Möglichkeit des ewigen Lebens bietet. Und daß Gott ein Gott der Lebenden ist, das sagt auch der Christus [1].

Da dachte ich anfangs des Jahres nicht an den einsamen FriedHof in der Steppe der Mongolei, der wirklich für die Toten gemacht worden war und den die Lebenden mieden. [2] (Ich will schon seit drei Jahren darüber schreiben, aber bin noch nicht ganz sicher wie, denn hier der Blog ist kein Ort, um das halbe Gerippe eines Menschen zu zeigen.)  


47. KW
Marcus Roloff: südfriedhof


Im Getöse der FlugZeuge läßt sich die Ruhe für viele besser ertragen. In einem völlig schallIsolierten Raum halten es die meisten Menschen noch nicht einmal eine Stunde aus.

Der FriedHof von Hagenow konnte von der Straße mit den PlattenBauten aus nicht betreten werden [3]. 

SüdFriedhof Köln -: C. sagte einmal, er sei einer der schönsten Parks überhaupt, man könne dort ohne Störungen spazieren. 

Porträts von ParteiArbeitern -: ich habe auch noch Bücher, von denen ich weiß, daß dafür das Leben zu kurz sein wird.   

Sense
    es ist
MerkWürdig
Aber
Der
SensenMann
Braucht
Seine
Sense
Nicht
Zu
Schärfen
Oder
Hat ihn
    Dabei
Jemand erWischt?


47. KW
Kommentar: Kathrin Schmidt


Wir alle werden wahrscheinlich 12-25 Jahre auf dem Friedhof verbringen, also nicht mehr Zeit als andersWo. 

Die ZuGezogenen finden zunächst nicht die Namen der VerWandtschaft, aber später gelingt ihnen auch das. 

So ein Abszess ist das körperliche Pendant zum ProbeLiegen. 
  





Links und Anmerkungen:
[1] „Gott ist nicht ein Gott der Toten, sondern der Lebenden.“
https://www.die-bibel.de/bibel/LU17/MAT.22 Mt 22,32b
[2] Das Bild eines künstlich verfälschten Schädels von diesem Friedhof in der Mongolei habe ich im Dezember 2023 bereits gezeigt: https://rheumatologe.blogspot.com/2023/12/lyrik-taschenkalender-2016-4-kw-21122023.html 
[3] Ich hatte dreimal über Hagenow geschrieben und auch den Friedhof besucht, aber darüber nicht berichtet. Immerhin kann man die erwähnten PlattenBauten sehen.
Erlebnis Deutschland – Hagenow 
https://rheumatologe.blogspot.com/2024/01/erlebnis-deutschland-hagenow.html 


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Wednesday, August 6, 2025

Sammelsurium (286) 06.08.2025

 


RückSchau
1725 [1]

Gottsched gibt „Die vernünftigen Tadlerinnen“ heraus, eine moralische Wochenschrift. Giovanni Batista Vico: „Grundzüge einer neuen Wissenschaft über die gemeinschaftliche Natur der Völker“. Tod von Alessandro Scalatti, dem italienischen Komponisten. Geburt von Giacomo Girolamo Casanova.   

WahnSinn
Du kannst natürlich immer noch in den Wahnsinn abDriften. Ich kannte einen KrankenPfleger, der sagte zu einer KrankenSchwester, als sie abends alleine in einem Aufzug waren: „Ich könnte doch jetzt völlig wahnSinnig werden und wüßte gar nicht, was ich anrichte.“  

Witze 
Es gibt den AberWitz, aber/jedoch keinen JedochWitz. Es gibt den TreppenWitz, aber weder den AufzugsWitz noch den PaternosterWitz. 
 
Lesen 
Ich überlegte wirklich, ob es nicht besser wäre, die Zeilen in einem Buch von unten nach oben zu lesen. Vielleicht drucke ich einmal so einen Text aus.
Beziehungsweise habe ich das jetzt bereits umgesetzt [2]:
Marathon als Hintergrund eines Mordes hatte [c]. Tja, Sport ist Mord.
Und erinnerte mich an eine Folge von „Rizzoli & Isles“, die den Boston-
gerade Informationen vom Boston-Marathon abgerufen [b] (sehr interessant!).
Strecke mißt aber fast 7,5mal die Marathon-Strecke (42,195 km). Ich habe 
benötigt man für die Marathon-Strecke etwas unter 5:40 Stunden. Die 
Stunden macht einen Stundendurchschnitt von 7,825 km. Bei diesem Tempo 
andere mit dem Auto zu einem Treffpunkt fährt und sich ausruht. 313 km in 40 
beiden Freunde 40 Stunden laufen. Einer läuft eine Teilstrecke, während der 
Schauen wir uns das Ganze etwas genauer an. Von den 48 Stunden wollen die 
Minuten-Walzer in 20 Sekunden zu spielen.  
und nicht von Aachen bis Trier hetzen sollte. Das ist so etwas, wie den 
ich bin der Meinung, daß man den Eifelsteig nach und nach erwandern sollte 
Freunde. Ein Wahnsinnsziel. 313 Kilometer für Kinder mit Handicap.“ Also, 
durch den Kopf. Aber da stand es auch schon im Teaser-Text: „ Zwei 
bewältigen. Wahnsinn, Blödsinn und ähnliche Vokabeln schwirrten mir sofort 
das Projekt zweier Läufer, den Eifelsteig in 48 Stunden hintereinander zu 
WochenSpiegel Schleiden berichtet über in seiner neuesten Ausgabe [a über 
Ich dachte, ich lese nicht richtig: „Der Eifelsteig in 48 Stunden“. Der 


PickNick 
Das perfekte PickNick mit PickNickKorb und PickNickDecke? Nein, das perfekte PickNick für mich war einmal in den Pyrenäen im Frühling. Die Luft war kühl, Schnee lag in der Ferne und die Wiesen waren voller LöwenZahn, den ich auch dem PickNick beiFügte. So viel Natur mit Brot, Käse, Tomaten, ein wenig Salz [3] und LöwenZahn.

Radio 
Wir hatten ein Radio mit magischem Auge, das sich langsam färbte, wenn man den Knopf drehte. Erst knackte es und später beim WeiterDrehen regelte man die LautStärke; also erst, wenn das magische Auge einen grün anBlickte. Es war so ähnlich wie später Saurons Auge im Film [4], aber das war orange. 

WeltAll 
Es heißt, daß unser Weltall zur Zeit expandiert und später einmal implodieren wird, vielleicht aber besieht sich Gott nur das Universum im Spiegel, damit die Zeit auf Null zurückGedreht wird? 

Staub 
Es wird noch eine Weile dauern, bis die Mumien der Pharaonen zu Staub zerFallen sein werden. Mit dem ScheiterHaufen war es viel schneller, geradezu in LichtGeschwindigkeit war der ZerFall möglich. Aber Tatsache ist -: wir werden alle zur Staub zerFallen. 

BahnDamm 
Ich dachte erst letztens wieder an den BahnDamm an der Rudolf-Clausius-Straße [5]. Ein Paradies damals noch für Jungen.

Nix verStehen 
In Köln schwappte ihm Gedränge ein
你不知道吗?um mich herum und auf der Fahrt in die Eifel sang Jacques Brel „Tu n'a rien compris“ [6].

Nebel 
Ich war einmal im höchsten Gebäude von Chicago ziemlich weit oben in einem Restaurant und alles lag im Nebel. Die Aussicht war dahin. 
Ein anderes Mal war ich in der Eifel, als einer meiner Brüder und die Schwägerin mir das neue GrundStück zeigen wollten und alles lag im Nebel, die Sicht war 5 bis höchstens 10 m weit. 
Aber schön war es beide Male.

EisBlumen 
In der Küche der GroßEltern in Berlin [7] gab es keine gedoppelten Fenster. Und die waren auch noch aus einfachem Glas. So hinterLieß die Nacht EisBlumen. Mir gefielen sie; meiner Oma weniger, sie stand dann am Herd und kochte dem Opa seine KraftSuppe, die er morgens aß, während ich auf die schwindenden EisBlumen blickte. 

BleiStifte & HotelZimmer 
Manche BleiStifte haben an einer Seite einen RadierGummi. Aber haben Sie schon einmal so einen RadierGummi ausProbiert? Der funktioniert so wenig wie das Säubern eines HotelZimmers seine rezente VerGangenheit ausLöscht. 

DreiEcksBeziehung 
Abel, Romeo und Julia – eine DreiEcksBeziehung des Todes. Aber wo sind Kain und Lady Mcbeth geBlieben? 

Ramadan & Zoroaster 
Es ist Ramadan im Iran und ich besuche ein zoroastrisches Heiligtum. Vor dem Heiligen Feuer zieht eine Touristin eine WasserFlasche hervor und trinkt. UnDenkbar aber wahr. 

Erkenntnis 
Jeden Satz, der mit ich beginnt, zu streichen, führt auch nicht zum Erfolg (was immer das sein soll). 

Fehler 
Laßt uns aus unseren Fehlern lernen. Und wie lernt man am besten? Durch Wiederholungen. Laßt uns also unsere Fehler wiederholen, so oft wie möglich. 

Tiger 
Wir steckten den Tiger in den Tank und nun sitzen die Motten im Fell [8].   

Schöpfung 
Gott schuf Adam und Eva mit Beinen, aber warum ließ er die Schlange ohne Beine? Oder hatte sie Beine und ihr wurden die Beine abErkannt. Die Bibel schweigt sich über diese wichtige Frage aus [9]. 

KirchenJahr 
Wie angenehm, daß das Ende des KirchenJahres auf Ende November fällt. Das nimmt den Stress von WeihNachten und NeuJahr. Besser wäre es noch, den JahresWechsel vom Winter auf das FrühJahr zu verschieben [10]. 

Eifel-Express 
Die ersten Züge (Eifel-Express / R22) fahren wieder und auf dem vorderen Wagen, konnte ich als Ziel Gerolstein lesen. Kein SchienenErsatzVerkehr mehr. Mal sehen, wie lange das hält. Ja, auch ich kann Pessimismus.  

Visite 
Einmal in der Woche machte ich als OberArzt Visite und mich faszinierten, gepaart mit Abscheu, die überall laufenden FernSeher mit seichten Magazinen. Kann der Mensch nicht mit Ruhe im Bett liegen? 

TageDiebe 

Wir fürchten uns vor TageDieben und sprechen doch nie über die NachtDiebe. 

US-Dollar  
Denken wir einmal nach über den US-Dollar, genauer gesagt die US-DollarScheine. Die werden sicherlich bald geändert, denn die aktuelle Regierung hält alle US-Präsidenten außer Trump für VerSager. Was also wird kommen? Alle Werte mit Donald Trump oder alle Scheine mit biblischen Gestalten? Aber bei der zweiten Option sind es bestimmt nur Männer.  

Bildung 
Je weniger jemand weiß, desto mehr weiß er nicht, was er nicht weiß. Wenig Wissen führt zu wenig Zweifel und Kritik. Dann glaubt man auch an die Reptiloiden 

Schere, Stein, Papier 
Wir entSchieden uns gegen Schere, Stein, Papier und spielten Tee, Kaffee, Wasser. Jeder gewann, niemand verlor. Allerdings verloren wir alle Zeit. 
  

Scherben
Privatleben muss man sich verdienen  
Jeder (cada) Vers des Kadavers.

Egge – egg 
Eggs – ex 

KarFunkel – KarBunkel 
TeleMachos – TeleMetrie   





Links und Anmerkungen:
[1] Werner Stein: Kulturfahrplan. Die wichtigsten Daten der Kulturgeschichte. Von Anbeginn bis heute. Deutsche Buch-Gemeinschaft, Berlin und Darmstadt 1946/1957. S. 832/833.
[2] Ich dachte, ich lese nicht richtig: „Der Eifelsteig in 48 Stunden“. Der WochenSpiegel Schleiden berichtet über in seiner neuesten Ausgabe [a] über das Projekt zweier Läufer, den Eifelsteig in 48 Stunden hintereinander zu bewältigen. Wahnsinn, Blödsinn und ähnliche Vokabeln schwirrten mir sofort durch den Kopf. Aber da stand es auch schon im Teaser-Text: „ Zwei Freunde. Ein Wahnsinnsziel. 313 Kilometer für Kinder mit Handicap.“ Also, ich bin der Meinung, daß man den Eifelsteig nach und nach erwandern sollte und nicht von Aachen bis Trier hetzen sollte. Das ist so etwas, wie den Minuten-Walzer in 20 Sekunden zu spielen.  
Schauen wir uns das Ganze etwas genauer an. Von den 48 Stunden wollen die beiden Freunde 40 Stunden laufen. Einer läuft eine Teilstrecke, während der andere mit dem Auto zu einem Treffpunkt fährt und sich ausruht. 313 km in 40 Stunden macht einen Stundendurchschnitt von 7,825 km. Bei diesem Tempo benötigt man für die Marathon-Strecke etwas unter 5:40 Stunden. Die Strecke mißt aber fast 7,5mal die Marathon-Strecke (42,195 km). Ich habe gerade Informationen vom Boston-Marathon abgerufen [b] (sehr interessant!). Und erinnerte mich an eine Folge von „Rizzoli & Isles“, die den Boston-Marathon als Hintergrund eines Mordes hatte [c]. Tja, Sport ist Mord.
[a] Der WochenSpiegel Schleiden: Der Eifelsteig in 48 Stunden. Titelseite des Ausgabe vom 23.07.2025. Links zur E-Ausgabe:
https://wi-paper.de/show/bdc9b8ffb6a4/epaper
[b] https://de.wikipedia.org/wiki/Boston-Marathon
[c] https://www.fernsehserien.de/rizzoli-and-isles/folgen/1x07-todeslauf-297033
Aus: Der Eifelsteig in 48 Stunden 
https://rheumatologe.blogspot.com/2025/07/der-eifelsteig-in-48-stunden.html 
[3] Den SalzStreuer hatte ich in einem spanischen SuperMarkt gekauft und der reichte dann noch circa 18 Jahre im Haushalt. 
[4] https://m.media-amazon.com/images/I/41+K9LhsT6L._AC_SX300_SY300_.jpg oder https://www.netzwelt.de/picture/index.html#394134 
[5] Günter Pröhl schreibt eigentlich über Buchheim, hat aber eine sehr umfangreiche Aufstellung zu den StraßenNamen von Buchforst.
https://www.guenter-proehl.de/buchheim-an-der-strunde/stra%C3%9Fennamen/buchforst/ 
[6] „Tu n'a rien compris“ interpretierte das RechtschreibProgramm als „Unna Reha Grand Prix“ 
https://www.youtube.com/watch?v=X7br3O20jyk 
Jacques Brel (1929-1978) war ein belgischer Chansonnier und Schauspieler. 
https://de.wikipedia.org/wiki/Jacques_Brel
[7] https://rheumatologe.blogspot.com/2023/01/die-steglitzhofstiege-oder-das.html Hier steht mehr über die Wohnung des anderen GroßElternPaares, aber ein Bild von der FeuerbachStraße 8 ist auch dabei, allerdings gerade die Seite, an der es keine Eisblumen gab.  
[8] https://www.youtube.com/watch?v=-pMCoMkm34k Wirklich sehenswert. Das Hütchen. Die leere Straße. Und wie lang damals ein Werbespott sein durfte. 
[9] „Da sprach Gott der HERR zu der Schlange: Weil du das getan hast, seist du verflucht vor allem Vieh und allen Tieren auf dem Felde. Auf deinem Bauche sollst du kriechen und Staub fressen dein Leben lang.“ 
https://www.bibleserver.com/LUT/1.Mose3 1.Mose 3,14
[10] Ich gebe zu -: das ist recht unAusGegoren, aber so ernst, wie es da zu lesen steht, war es auch nicht gemeint.

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Tuesday, August 5, 2025

The Grand Tour – Moskau, Roter Platz

 


Harry Seidler [1] führt uns in seinem Buch [2] auf sechs Seiten in die Architektur Russlands ein. Seidler widmet dem Roten Platz eine halbe Seite und schreibt: „Moskau, Roter Platz. / Dreh- und Angelpunkt der Stadt. Im Hintergrund die farbig gefassten Türme der Basilikus-Kirche, rechts das Lenin-Mausoleum, vor dem die Besucher anstehen.“ Ich hatte Moskau 2012 besucht und von dieser Reise stammen auch die Fotos hier. Bereits 2012/2013 hatte ich ausführlich von dieser Fahrt durch Moldawien, die Ukraine und Russland berichtet [3]. Jetzt freue ich mich, daß ich damals die Reise gemacht habe, da es auf lange Sicht unwahrscheinlich erscheint, Moskau bzw. Russland erneut zu besuchen. 

Der Rote Platz (Красная площадь) ist einer der bekanntesten Plätze [4], von dessen historischen Bauwerken Seidler die Basilius-Kirche und das Lenin-Mausoleum erwähnt und außerdem den Nikolausturm (Никольская башня) zeigt. Auf diese Bauwerke werde ich gleich eingehen. Das Kaufhaus GUM hat er extra erwähnt und so werde ich das ebenso machen. Das Staatliche Historische Museum, Auferstehungstor und die Kasaner Kathedrale hat er nicht erwähnt und ich spiele mit dem Gedanken, diesen Bauwerken auch einen Blogpost zu widmen. Der Platz ist riesig, von den Ausmaßen ähnlich wie der Naghsh-e Jahan Platz (aka Khomeini Square oder Meidān-e Emām), der in dieser Reihe bereits über die Madsched-e-Imam in Isfahan erwähnt woden ist [5].

Zurück zum Rot in Roter Platz. Das russische Adjektiv красный (krasny) bedeutete in der russischen Sprache ursprünglich neben „rot“ auch „schön“, so daß der Rote Platz eher der Schöne Platz sein sollte. Das kann man auch im Wikipedia-Artikel näher lesen. Dort kann man sich auch eine Zeichnung von Apollinari Wasnezow au dem Jahr 1925 ansehen, die den Roten Platz im 17. Jahrhundert ungefähr in der Perspektive von Seidler zeigt.

Die Basilius-Kathedrale (Храм Василия Блаженного) – der vollständie Name Mariä-Schutz-und-Fürbitte-Kathedrale am Graben (Собор Покрова Пресвятой Богородицы, что на Рву) ist etwas unhandlich – war einst das Hauptgotteshaus der Metropole. Nach Ende der Sovietzeit werden auch wieder Gottesdienste dort gefeiert. An gleicher Stelle stand Mitte des 16. Jahrhunderts eine Holzkirche, die der Heiligen Dreifaltigkeit geweiht war und dem Platz damals den Namen gab. Heute ist Basilius-Kathedrale wahrscheinlich das am häufigsten fotografierte Objekt am Ort. Basilius bezieht sich nicht auf den Bischof von Cäsarea und Kirchenlehrer Basilius der Große (330-379 n. Chr.) sondern auf den russischen Heiligen Basilius der Selige (Василий Блаженный), der im 15. bzw. 16. Jahrhundert gelebt hat [6]. Hier ist die Gefahr der Abschweifung groß, denn vom Hl. Basilius komme ich auf die Basilisken (Leguanartige), von denen eine immerhin Jesus-Christus-Echse genannt wird, zu Schlangen, zur neunschwänzigen Katze, zu den neun Leben der Katze und schließlich den neun Kirchen, aus denen sich die Mariä-Schutz-und-Fürbitte-Kathedrale am Graben vulgo Basilius-Kathedrale zusammensetzt. Die neun Namen und mehr zur Architektur findet man im Wikipedia-Artikel [7]. Unter den neun Kirchen findet sich auch die Kirche des Einzugs in Jerusalem (Входа во Иерусалим). Wahrscheinlich werde ich in Zukunft den Aachener Dom mit ganz anderen Augen sehen, ob es mich sehr anstrengen wird, angesichts des karolingischen Oktogons nicht an MMA (Mixed Martial Arts) zu denken. 


An der Kremlmauer findet sich das Lenin-Mausoleum, zu dem wir allerdings keinen Zutritt erlangten. Ich ging schon einmal in Richtung Eingang und ein Wachtposten kam auf mich zu, er kam schon fast hervorgesprungen, und rief auf Englisch: „Lenin is closed!“ Wahrscheinlich wurde Lenin wieder einmal aufgefrischt wie alle kommunistischen Führer, die man in Mausoleen besichtigen oder besuchen darf. Ich war mit einem befreundeten Ehepaar unterwegs. Mit den beiden war ich auch in Beijing (北京市) auf einer Reise, aber Mao Zedong (毛泽东) war nicht zu sehen. Ich hatte Mao Zedong jedoch vor etwa vor über 30 Jahren sehen können. Wir sind auch zusammen in Hanoi gewesen und da war Ho Chi Minh gerade nicht zu sehen, aber den hatten meine Freunde Jahre zuvor gesehen. Nun, mit diesen interessanten Erinnerungen über das Sehen und Nicht-Sehen von kommunistischen Führern gehen wir mal schnell darüber weg, daß Lenin nicht zu sehen war. 


Dann kann man noch den 70 m hohen Nikolausturm sehen, der nach dem Hl. Nikolaus benannt worden ist. Am 6. Dezember kommt der Nikolaus. Nikolaus war Bischof von Myra in der kleinasiatischen Region Lykien. Erstaunlich unscharf aber sind seine Lebensdaten, denn er wurde  zwischen 270 und 286 (16 Jahre Ungewißheit) geboren und gestorben ist er am 6. Dezember (aha, s.o., der Nikolaustag), allerdings werden die Jahre 326, 345, 351 und 365 genannt (das sind sogar 39 Jahre Ungewißheit). Also erreichte er ein Lebensalter von 40 bis 95 Jahre [8]. 

Wer weiß, vielleicht treffen wir uns ja nach dem Krieg [9] auf dem Roten Platz.



Links und Anmerkungen:
[1] Wikipedia: "Harry Seidler (* 25. Juni 1923 in Wien; † 9. März 2006 in Sydney) war ein in Österreich geborener australischer Architekt." 
https://de.wikipedia.org/wiki/Harry_Seidler 

[2] Auftakt und Buchbesprechung hier: 
https://rheumatologe.blogspot.com/2022/06/the-grand-tour-buchbesprechung-und.html 

Harry Seidler: The Grand Tour - Reise um die Welt mit dem Blick des Architekten. Taschen GmbH, Köln 2004. ISBN: 3-8228-3871-6. Für den Roten Platz S. 114.
[3] https://rheumatologe.blogspot.com/search/label/Russia  
[4] https://de.wikipedia.org/wiki/Roter_Platz 
[5] The Grand Tour – Madsched-e-Imam, Isfahan 
https://rheumatologe.blogspot.com/2022/06/the-grand-tour-madsched-e-imam-isfahan.html 
[6] https://de.wikipedia.org/wiki/Basilius_der_Selige 
[7] https://de.wikipedia.org/wiki/Basiliuskathedrale_(Moskau)#Architektur 
[8] Ich habe u.a. über diese beiden Kirchen geschrieben, die den Hl. Nikolaus als Schutzpatron haben:
Die Kirche St. Nikolaus in Hausen 
https://rheumatologe.blogspot.com/2024/12/die-kirche-st-nikolaus-in-hausen.html  
St. Nikolaus in Daun 
https://rheumatologe.blogspot.com/2024/11/st-nikolaus-in-daun.html 
[9] Frei nach Jaroslav Hasek.

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Sunday, August 3, 2025

LYRIK-Taschenkalender 2014 45. KW 03.08.2025

 


Michael Braun hat den LYRIK-Taschenkalender 2014 herausgegeben. 17 Dichterinnen und Dichter stellten jeweils zwei Lieblingsgedichte mit Kommentar vor. Von diesen wählte der Herausgeber je ein exemplarisches Gedicht aus und kommentierte es. In diesen Taschenkalender habe ich nun wieder Annotierungen und Assoziationen geschrieben. Vielleicht so ein wenig wie Daniel Spoerris: An Anecdoted Topography of Chance (1966 Something Else Press, New York / Cologne). Diese Annotationen stammen aus den Jahren 2023-2025.


45. KW
Martina Weber: [oben am steinacker]


Warum schweben die WeißBeflügelten Engel nur im Winter vom Himmel? Als gäbe es nicht auch im Sommer genügend Sorge, die BeiStand notwendig machte? 

Ich kostete vom blutigen Regen. Denk daran, wenn wir sprechen. Der Banker aber beugte sich. 

Im Himmel wohnt die Vielfalt. Alles wohnt im Himmel, was denkbar ist, selbst denkbar auf dieser beschränkten Welt. Ist unsere Welt wirklich mehr als das Labyrinth der Ratten? 

Schnee 
    liegt noch 
Schnee 
UnterHalb 
Von 
SteinFeld 
Auf 
Den 
Bäumen
Die 
Sich 
Schon 
Beugen
Und doch in 
    Den 
Himmel aufRagen 

Hinter den sieben Bergen 
Fällt Regen
Auf Schneewittchen 
Und die sieben Zwerge
Nur die Zweige bewegen sich, nicht die Zwerge und nicht die böse Schwiegermutter 
Und -: beiß nicht gleich in jeden Apfel [1]

Da nur wenig Schnee fiel, konnten die Kinder nur SchneeZwerge bauen. Und die verenden nun im Regen. 

Die schneeBeladenen Zweige beugen sich oder brechen oder beugen sich noch weiter, nur um sich zu befreien.  


45. KW
Kommentar: Kurt Drawert


Im Nebel stochern.

Weiße Seiten -: Rohstoff für Gedichte. Nur die weiße Seite schweigt. 

Dissoziative Reminiszenzen werden eklektisch in die bereits realisierten Nodi des NetWorks integriert, um weder zu Affirmation noch Diffamation zu konvergieren. Eleganter Unsinn [2]. 

Das Rohe und das Gekochte [3].
Der Rohe und der Ausgekochte [4].  
 



Links und Anmerkungen:
[1] Beiß nicht gleich in jeden Apfel von Wencke Myhre (1966). 
https://de.wikipedia.org/wiki/Wencke_Myhre 
 
"Beiß nicht gleich in jeden Apfel / Er könnte sauer sein" 
https://www.youtube.com/watch?v=CZuGHRmLGYc  
Sehenswert, da bestimmt in einem anderen Universum aufgenommen. 
[2] Alan Sokal: Eleganter Unsinn. Wie die Denker der Postmoderne die Wissenschaften mißbrauchen. C.H.Beck, München 1999. ISBN: 9783406452741.
[3] Claude Lévi-Strauss: Mythologica I. Das Rohe und das Gekochte. Aus dem Französischen von Eva Moldenhauer. Suhrkamp 2000. ISBN: 978-3-518-27767-6. Originaltitel: Le Cru et le Cuit. 
Zugegeben, ich habe das Buch nicht gelesen, denn Claude Lévi-Strauss war der Begründer des ethnologischen Strukturalismus und ich war immer mehr dem Funktionalismus zugetan.
[4] Erinnerungen an schlechte Filmtitel im Deutschen, allerdings auch:
Ekkehard Knörer: Das Rohe und das Ausgekochte. Die Filmkolumne. 18.07.2007 [4a]. Bei dem Film dachte ich an: "Ein ausgekochtes Schlitzohr" (Originaltitel: Smokey and the Bandit) [4b] mit Burt Reynolds als Bo „Bandit“ Darville. Weitere ausgekochte Schitzohr-Titel sind im Wikipedia-Artikel zu finden.
[4a] https://www.perlentaucher.de/im-kino/das-rohe-und-das-ausgekochte.html  
[4b] https://de.wikipedia.org/wiki/Ein_ausgekochtes_Schlitzohr 

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