Wednesday, January 31, 2024

Erlebnis Deutschland – Hagenow

 



Auf Hagenow wurde ich über die Hinweistafel „Alte Synagoge“ auf der Autobahn neugierig und schon ohne Alte Synagoge und Heimatmuseum ist der Ort interessant. „Das historische Zentrum steht beispielhaft für eine mecklenburgische Ackerbürger-Altstadt mit Fachwerkhäusern und anderen Baudenkmalen vom 17. bis 19. Jahrhundert“ schreibt Wikipedia [2] und das sieht man sozusagen im Vorbeigehen.

Hagenow liegt etwas 30 km von Schwerin entfernt in Mecklenburg-Vorpommern. 1194 schrieb sich der Ort noch Hachenowe und man nahm in der Enddung -owe einen westslawischen Genitiv an, aber man nimmt heute eher eine germanische Herkunft über ög/Aue an. Irgendwo las ich auch Hagenau, aber so haargenau muss man es gar nicht nehmen. Die Hagen Aue bedeutet eingezäuntes Wiesenland.

Ich sah mein Ziel – die Alte Synagoge – zunächst nicht. Denn erst einmal hatte mich der Friedhof zu einem Besuch angeregt. Dort waren zwei bürgerliche Mausoleen aus Backstein zu sehen. Ich hätte gerne mehr darüber erfahren, aber weder die evangelische Kirchengemeinde noch die Liste der Baudenkmäler listen diese Mausoleen auf.



Die Stadtkirche ist ein neugotischer Bau von 1875/79. Die Kirche wurde 1970 umfangreich umgestaltet und nur ein Teil wird als Sakralbau genutzt, wobei sich ergeben hat, daß die Gemeinde nun entgegen der Tradition nach Westen blickt [4]. Leider blieb nur Zeit für ein, zwei Blicke von außen.


Da ich zunächst im Bereich der Plattenbauten geparkt hatte, konnte ich mir diese auch ansehen. Immerhin hat man sie nun mit Farbe aufgepeppt. Nun beim Nachrecherchieren stieß ich auf einen Artikel, daß die „Wohnungsbaugesellschaft in Hagenow endlich von Schulden aus DDR-Zeiten befreit“ ist [5]. Da fragt man sich: warum erst jetzt?

Ein Eckhaus der Langen Straße im Neobarockstil (genauer gesagt Johann Albrecht Stil) steht unter Denkmalschutz. Es handelt sich um die Nr. 46 an der Einmündung der Augusten Straße. Leider ist das Haus ist schlechtem Zustand. Es wurde 1895 errichtet und diente nach einem Umbau 1923/1924 als Außenstelle des Amtes Hagenow. Es wäre sehr schön, wenn man es wieder instand setzen könnte, aber wer würde sich denn ein Haus unter Denkmalschutz zulegen?




In der Augusten Straße dann sah ich ein Fenster mit Davidsstern, leider auch in schlechtem Zustand, aber da wußte ich dann, daß die Alte Synagoge nicht mehr fern sein kann. Ich danke allen Hagenowern, die mir den Weg gewiesen haben. Aber davon wir ein anderes Mal zu berichten sein.



Links und Anmerkungen:
[1] Die Einleitung zu dieser Serie von Blogposts findet sich unter: https://rheumatologe.blogspot.com/2024/01/erlebnis-deutschland-einleitung-und.html
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Hagenow
[3] https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Baudenkmale_in_Hagenow
[4] https://de.wikivoyage.org/wiki/Hagenow  
[5] https://www.svz.de/lokales/hagenow/artikel/hagenower-wohnungsgesellschaft-jetzt-ohne-ddr-altschulden-45485004  


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