Tuesday, November 23, 2021

Der Pullover und die Lebensfreude

 



Ich hatte mir im Spätsommer einen leichten Pullover gekauft, aber er trug nicht zur Lebensfreude bei, denn obwohl er sich angenehm anfühlte, waren doch seine Ärmel zu lang. Ich versuchte es mit Umkrempeln, aber das hielt nie lange vor und ich mußte erneut umkrempeln. Das nervt! Jedenfalls mich.

Ich überlegte, ich könnte beim nächsten Mal in Köln zur Schneiderin. Die hatte mir kürzlich ein Jacket wiederhergestellt. Nun vom Supermarkt sind es sechs Minuten hin, 3 Minuten Warten, Erklären und Zahlen, und sechs Minuten zurück. Und dann das ganze noch einmal → macht eine halbe Stunde. Und dann kostet es 8,80€. Das könnte ich mir leisten, aber der Pullover hat nur 6,99€ gekostet. Summa summarum: wegen des unverhältnismäßigen Einsatzes von Zeit und Geld habe ich mich gegen die beste Schneiderin Kölns entschieden.

Ich beschloß, die Ärmel selbst zu kürzen und nicht umzunähen. Mit der Schere klappte es nicht so gut. Da habe ich mein Gartenmesser genommen. Mein Großvater zog auch schon mal bei Tisch das Gartenmesser hervor, wenn sich das Fleisch nicht richtig schneiden ließ. Na ja, er schärfte das Messer von Großmutters gutem Besteck auch schon mal an der Unterseite des Tellers. Ich kam, sah und schnitt.

Der Pullover hat nun einen hervorragenden Tragekomfort. Die Lebensfreude ist wieder da. Zwar sind die Ärmel nicht ganz gleich lang, aber zeige mir jemanden mit gleich langen Armen! Die Schnittkanten sind asymmetrisch, aber das gerade gefällt mir.

Bin ich nun ein Trendsetter?


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