Ich interessiere mich für Friedhöfe, aber auch alternative Bestattungsformen. Kürzlich hatte ich auf eine Beobachtung neben der Kirche St. Georg in Kallmuth hingewiesen [1]. Und nun twittert das ZDF über Friedhöfe mit Nachhaltigkeit bzw. als Refugium für bestimmte Tiere [2]. Und der NABU berichtete: „Überall dort, wo der Mensch seine Ordnungsliebe zügelt, gedeiht das Leben: Streifenfarn krallt sich in Bruchstein-mauerwerk, ein wärmender Pelz aus Moosen und Flechten bedeckt verwitternde Grabplatten, Bachstelze und Haus-rotschwanz nisten in den Nischen kleiner Kapellen und in die Mausoleen haben sich Fledermäuse einquartiert.“ [3]
Einer meiner Freunde (Autor) spaziert gerne über den Südfriedhof in Köln. Dieser bietet ein sehr großes Gelände, Ruhe beim Nachdenken und ist frei von Hunden.
Einer meiner Freunde (Autor) spaziert gerne über den Südfriedhof in Köln. Dieser bietet ein sehr großes Gelände, Ruhe beim Nachdenken und ist frei von Hunden.
„Neuere Anlagen seien oft viel zu aufgeräumt“, um Tieren einen Aufenthaltsort zu bieten. Das erinnert mich an ein Buch von Masanobu Fukuoka, der darin beschreibt, wie das zu ordentliche Ausbringen von Reisstroh verhindert, daß etwa neue Pflanzen durchbrechen können, oder daß kleine Spinnen in dem Gewirr der Halme ihre Netze bauen können, um so Milben zu vernichten, die dann die Pflanzen nicht mehr befallen können [4].
Größere Friedhöfe erfüllen Anforderungen, um Raum für Tiere zu bieten; als Beispiel kann ich den Ostfriedhof in Köln-Dellbrück nennen, ein Waldfriedhof, auf dessen Gelände auch Hügelgräber liegen [5]. Er hat eine Größe von 580.800 qm.
Der Friedhof von Kallmuth wird nach Ideen von Robert Ohlerth (Ortsbürgermeister) und Christian Habrich von der Mechernicher Friedhofsverwaltung umgestaltet. Neben Bäumen und Bänken sollen „statt englischem Kurzrasen in Kürze Wildblumen für Bienen, Hummeln & Co. wachsen und gedeihen“. Und ein Insektenhotel steht auch bereits. Man überlegt, in der Leichenhalle wie in einem Kolumbarium eine Urnenwand anzulegen.
Ich sehe jedenfalls in Kallmuth einen Anfang, der auch für andere Gemeinden interesssant sein kann.
Links, Anmerkungen etc.:
[1] „Auf dem angrenzenden Friedhof hat man einen ökologische Streifen, auf dem Wildblumen wachsen und ein Insektenhotel steht. Halte ich für sinnvoll.“
https://rheumatologe.blogspot.com/2021/11/st-georg-der-georgsritt-und-mehr.html
[2] https://twitter.com/ZDF/status/1461305206059245570
[3] https://www.nabu.de/wir-ueber-uns/infothek/mitgliedermagazin/archiv/04865.html
[4] Masanobu Fukuoka: Der große Weg hat kein Tor. Nahrung – Anbau – Leben. Pala-verlag, Darmstadt 1990 bzw. 1994 (2. Auflage), Original 1975. ISBN: 3-923176-71-6. „Fukuoka Masanobu (jap. 福岡正信; * 2. Februar 1913; † 16. August 2008) war zunächst Mikrobiologe und wurde dann Bauer.“ https://de.wikipedia.org/wiki/Masanobu_Fukuoka
[5] https://www.stadt-koeln.de/artikel/06161/index.html
[6] http://www.kallmuth-st-georgsritt.de/index.php/vereine/ortskartell-kallmuth/253-friedhofswald-kallmuther-friedhof – leider nicht datiert.
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