Friday, January 5, 2024

FreitagsGedichte / #KurzLyrik 05.01.2024

 



山石犖确行徑微,
黃昏到寺蝙蝠飛。
升堂坐階新雨足,
芭蕉葉大梔子肥。
山石

韓愈

Zwischen den schroffen Felsen des Berges lief der schmale Pfad,
In der Dämmerung 
flogen die Fledermäuse als ich den Tempel erreichte.
Die Luft war frisch nach dem Regen, ich saß auf der Treppe der Halle
Bei den riesigen Bananenblättern und den vollrunden Gardenien.
Bergfelsen
Han Yu


Blicken
    mit Facetten-
Augen
Blicke
Ich
Dich
An
Um
Tausende
Von
Bilder
Von
Dir
Zu
Sehen
    Und
Das eine

mag sein
    mag sein
der tag hat ein ende nun
    mag sein
das jahr ist vergangen
und kehrt nicht wieder zurück
    mag sein
die ahnen gingen
wie die jahreszeiten
die aber kehren wieder
jahr um jahr
wie kein jahr
und niemals kehren sie wieder
wie tag um tag
sekunde auf sekunde
    mag sein
wo bin ich stehen geblieben
wo geblieben
wo gegangen
    mag sein
auch ich werde gehen müssen
eines tages
eines jahres
    mag sein
nicht wieder zu kehren
    mag sein
so schwer zu verstehen
    mag sein
daß ich dieses universum bin
und du ein anderes
    mag sein  


Drehung
    aus der
Drehung
Deines
Kopfes
Heraus
Ein
Gruß
Verwirrt
Schaute ich
    Aus
Dem Gesicht

NachtKristalle
    wir reiben
Uns
Den
Sand
Der
Nacht
Aus
Den
Augen
Die
Zeugen
Unserer Träume
    Eben
Die NachtKristalle

WinterWind
    im starken
WinterWind
Bewegen
Sich
Die
Langen
BirkenÄste
Wie
Peitschen
Die
Birken
Peitschen
Den Wind
    Bis
Sie brechen

Kerze
    der letzte
Kerzenstummel
Bei
Tom
Sawyer
VerBrannte
Aber
Die Hoffnung
    Brannte
Doch weiter

Wind
    der Wind
Klopft
An
Die
Tür
Laß sie zu
Nicht aufMachen
Wenn
Er
Erst
EinMal
Drin
Ist
Findet er
    Nicht
Wieder hinaus

Katharina
    ich sah
Dich
Ohne
Deinen
WinterMantel
Damals
Als
Der
Winter
So
Kalt
War
Weil wir
    Uns
Getrennt hatten

Welt
    die Welt
Ist
Eine
Flache
Scheibe
Eine
Schwarze
Scheibe
Und
Sie
Dreht sich
    Immer
Noch 33¹/₃

Am See
Wir saßen morgens noch am See
Und ich hörte deine Worte
Dachte aber nur daran,
Daß ich noch den Honig
Von den Händen waschen sollte
Und dann habe ich doch
Meine Süße
Mit den klebrigen Händen gefaßt
Aber das war dann auch egal
Wir beide stiegen in den See  
Und legten uns in die Sonne
Die sich nun viel süßer
Auf den Wellen spiegelte

DurchZechte Nacht
    wenn der
Morgen
ErWacht
Hast
Du
Längst
Die
Zeche
Oder das
    Löse-
Geld beZahlt

zeit
es ist die zeit
die dunkelheit
ins helle dreht
und wasser
auf die dürstende erde

WanderWeg
    am Scheid-
Weg
Oben
BeWegen
Sich
Die
Bäume
Hinter
Der
Kuppe
Wie sonst
    Die
Wanderer

stille
es war diese stille
in der man meinte
dass auf- und abfliegen
eines frisch geschlüpften
mückenschwarms
hören zu können



Han Yu (韓愈) lebte von 768 bis 824 – wir befinden uns also im 1200. Jahr seines Todes. Han Yu war eine rigoroser Verfechter des Konfuzianismus und wendete sich gegen Buddhismus wie auch Daoismus. Er gilt als größter Prosa-Dichter der Tang-Dynastie und ist mit nur einem Gedicht in der Anthologie 300 Gedichte der Tang-Zeit (唐詩三百首) vertreten. Andererseits wurden 272 seiner Gedichte  in die Kompilation Sämtliche Gedichte der Tang-Dynastie (全唐詩) aufgenommen.


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