Michael Braun hat den LYRIK-Taschenkalender 2016 herausgegeben und zusammen mit Henning Ziebritzki alle am Taschenkalender beteiligten Autoren mit je einem Gedicht vorgestellt und kommentiert. Die 17 Dichterinnen und Dichter stellten jeweils zwei Lieblingsgedichte mit Kommentar vor. Diesen Taschenkalender habe ich nun wieder herausgesucht, denn er hatte mich eingeladen zum Annotieren und Assoziieren, zum Erstellen von GegenEntwürfen. Vielleicht so auch ein wenig wie Daniel Spoerris: An Anecdoted Topography of Chance (1966 Something Else Press, New York / Cologne). Diese Annotationen stammen aus den Jahren 2022-2023.
6. KW
Katharina Schulters: susurrus
Gedanken
der Bienen-
Schwarm
Zieht
Aus
Und
Dann
Die
Leere
So
Herrlich
Wie
Die
Dauert
Und
Dann
Sich wieder
Füllt
Mit Summen
„sobald ich sie verwandelt habe“ -: wie die Wandlung in das Wasser des Lebens, egal welche Religion und wenn es eine erdachte wäre (Dune).
Ob ein Bienenhaus auch ein Beinhaus hat?
Oder Tinitus?
„zuckerwasser: tausch“ -: aller Tausch ist Schwindel, aller Handel ist Schwindel und die Werbung erst recht.
Bienenschwarm -: Ich denke an Bienenstich und Schawarma. Ich sollte mich ums MittagsEssen kümmern.
6. KW
Kommentar: Michael Braun
Vielleicht sollte ich über Bienen oder die Hornissen unter meinem Dach ein Gedicht schreiben oder über die Fledermäuse, die ebenso dort wohnen. Einmal sah ich früh morgens fünf oder sechs von ihnen auf- und niederFlattern, so schnell, daß ich mit dem Zählen ganz durcheinander kam.
Summen / Magie -: so stark ist die Magie, daß man meint, mit dem Atmen von Luft, die durch einen Bienenstock geleitet wurde, Krankheiten heilen zu können.
Imker und Zeitler -: im Kerker. und Zeit leer
„Bienchen summ herum“.
Der Herr der Bienen -: der Herr der Fliegen.
Die Mücken fliegen auf und ab, die Bienen fliegen von Blüte zu Blüte. Und die Menschen fliegen nach Mallorca.
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