K. hatte der Operation nicht zugestimmt, die von der Regierung für alle Menschen im Lande über 18 Jahre bestimmt worden war. Nun gingen sie schweigsam durch den Tag und K. mit ihnen. K. hatte weiterhin unter Hut, Haut und Haaren seine SchädelDecke. Den anderen Menschen aber fehlte diese nun und war durch eine durchsichtige Kalotte ersetzt worden. K. wunderte sich, daß niemand mehr einen Hut oder eine andere KopfBedeckung trug. Wie gerne würde er sich mit seinem Nächsten unterhalten. Aber die Menschen redeten nicht mehr, nicht untereinander und nicht mit ihm. K. überlegte angestrengt, wie sie diese Menschen jetzt verständigen würden. Konnten sie jetzt die Gedanken des GegenÜber lesen, da man das Gehirn sehen konnte? Oder verständigten sie sich über Telepathie? K. konnte die Frage nicht klären, denn er konnte niemanden fragen. Außerdem gab es keine Zeitungen mehr, denn die Menschen schienen zu wissen, wie die Nachrichten vom Tage lauteten; nur K. eben wußte sie nicht. Gab es überhaupt noch Nachrichten? Trotzdem blieb K. bei seiner Entscheidung, den Schädel so zu behalten, wie er ihn bislang trug. Eine Operation wollte er weiterhin nicht durchFühren lassen. Aber eine Schwierigkeit merkte K. schon. Es gab bereits keine Friseure mehr.
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