Die Pfarrkirche St. Laurentius in Dockweiler (Eifel)

 

Dockweiler ist eine Gemeinde von fast 700 Einwohnern auf 535 m Höhe in der Vulkaneifel, die zu Daun gehört [1]. Als erste Erwähnung von Dockweiler (Dochwilre) gilt eine Urkunde aus dem Jahr 1144 von König Konrad III. Allerdings gab es schon im 11. Jahrhundert in Dockweiler eine Kirche.

Im 12. Jahrhundert wurde die alte Kirche durch eine dreischiffige Basilika im romanischen Stil ersetzt [2]. Vom 16. Jahrhundert an wurde sie wenigstens einmal im Jahrhundert restauriert. 1903/1904 kamen ein neues Querschiff und ein neuer Glockenturm im romanisierendem Stil an der Nordostseite hinzu. 2008 und 2013 wurde die Kirche innen wie außen renoviert. Ich meine, daß man dies auch auf meinen Bildern sehen kann [3].

Die Fenster zeigen viele Ornamente, aber auch St. Martin, der seinen Mantel mit dem Bettler teilt [4]. Es lohnt sich, dies auf der Homepage der Forschungsstelle Glasmalerei des 20. Jh. e.V. anzusehen. Die Fenster stammen aus dem Jahr 1904, also von der großen Renovierung Anfang des 20. Jahrhunderts; leider ist der Künstler nicht bekannt.

Die heutige Orgel könnte auf der von 1780 (Orgelbauer Theodor und Franz Claus) aufgebaut sein. Sie ist auf jeden Fall interessant gestaltet, so weit kann man das auf meinem Bild schon erkennen, besser jedoch in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier [5]. Die jetzige Orgel wurde 1940 durch die Firma Brandt-Sebald gebaut. Sie verfügt über zwei Manuale und 15 Register. Sie ist Nr. 15 im Werkverzeichnis der Firma (von über 200 Orgeln) [6]. Sie ist (noch?) nicht im OrganIndex aufgeführt.

Da im Jahr 2019 das 600. Jubiläum der älteste Glocke gefeiert wurde, ist auch mehr über die Glocken bekannt [7]. Die schwerste Glocke (aus dem Jahr 1514) ist 900 kg schwer, so daß man sich wundern darf, daß diese Glocken die Kriege ohne Einschmelzen überstanden haben.

Was gibt es über den Namenspatron zu berichten? Zunächst einmal fiel mit gerade ein, daß ich einmal einen Kollegen mit dem Namen Laurenz hatte, der allerdings nur „Chinks“ genannt wurde [8]. Aber Laurentius war ein römischer Diakon, der wahrscheinlich in Hispanien oder Laurentum (Italien) geboren wurde und am 10. August 258 in Rom als Märtyrer starb [9]. Nachdem Kaiser Valerian Papst Sixtus II. hatte enthaupten lassen, sollte Laurentius nach einer Auspeitschung den Kirchenschatz innerhalb von drei Tagen herausgeben. Der aber verteilte den Schatz an die Mitglieder der Gemeinde und präsentierte dann Armen, Kranken, Verkrüppelten, Blinden, Leprösen, Witwen und Waisen als „den wahren Schatz der Kirche“ dem Kaiser. Laurentius wurde gefoltert und schließlich auf einem glühenden Eisenrost hingerichtet. Und dann ist da noch die Blutreliquie des Heiligen in Amaseno, die sich jedes Jahr zum Tag seines Martyriums verflüssigt. Es gibt nicht so viele Blutwunder, eines führt in Walldürn zu Pilgerreisen [10].

Ich meine, Sie können durchaus schon einmal dort vorbeischauen, bevor ich mich für St. Laurentius in Dockweiler Revisited aufmache.

Links und Anmerkungen:
[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Dockweiler
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/St._Laurentius_(Dockweiler) und https://dockweiler.info/pfarrkirche-st-laurentius
[3] Die Bilder gefallen mir nicht so sehr. Sie sind bereits ca. fünf Jahre alt und ich hatte damals eine schlechtere Kamera, wußte noch nicht, was ich aufnahm und wofür ich ich später einmal die Bilder nutzen wollte. Vielleicht aber nutze ich diese Selbstkritik, um dort noch einmal hinzufahren.
[4] https://www.glasmalerei-ev-web.de/pages/b8845/b8845.shtml
[5] https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=23940
[6] https://www.trierer-orgelpunkt.de/export/sites/trierer-orgelpunkt/.galleries/dokumente/Sebald-WerkverzTab.pdf
[7] https://dockweiler.info/glockenjubilaeum-15-september-2019 Hier sind auch die Glocken angebildet.
[8] So viel Abschweifung muss sein. Ich nehme an, daß es sich um eine Comic-Figur handelt.
[9] https://de.wikipedia.org/wiki/Laurentius_von_Rom  
[10] https://de.wikipedia.org/wiki/Blutwunder_von_Walld%C3%BCrn Ich erinnerte mich jetzt daran, weil ich einmal einen Wachsguß des Gedenksteins aus Walldürn mitgebracht bekommen hatte.

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