Friday, April 27, 2012

FreitagsGedichte


In Venedig

Keine dunklen Noten
Keine Bässe
Kein KontraPunkt

Das Bild der Gondoliere
Evoziert nur
O sole mio

Und die rot-weißen Pfähle
Ähneln kaum NotenSchlüsseln

Aber der Rhythmus des Ruders


ZustandsBericht

Das stille Weinen der Nacht
Offenbart in der grauen Schrift des Morgens

Verdämmernde Sterne
WarnBaken der Seele

Über die Blätter des Herbstes
Ist bereits der Winter geschritten

Wohin sind die Vögel?
Oder -: wer spricht dir ein Wort?


Wanderer

Die harten Steine
Kantig
Nochhärter ihr Schweigen

Sum, Summ, Summ

Des Wassers Lauf
Linde
So rein wie sein leises Lied

Ich blicke gen Himmel
Weiß schwanden die Wolken


Annäherung an die Nacht

Die Schwärze der Nacht
Bleibt vor den Häusern
Kerzen flackern in zugigen Räumen
Kerzen werfen ihre Schatten fort

Kein Vogel
Keine Kutsche
Nur der Engel FlügelSchlag
Der golden wärmt die Nacht




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